Mehrere Republikaner fordern US-Militäreinsatz in Mexiko
Vier Menschen aus den USA werden in Mexiko entführt, zwei getötet. Drei Republikaner fordern, dass das US-Militär in Mexiko eingesetzt werden soll.
Washington, D.C. – In der mexikanischen Grenzstadt Matamoros wurden am 3. März vier US-Bürger:innen von Bewaffneten beschossen und entführt. Zwei der Opfer wurden getötet, eine Frau und ein Mann mit Schusswunden an den Beinen konnten lebend gerettet werden und befinden sich inzwischen wieder in den USA. Anschließend forderten republikanische Politiker:innen, das US-Militär solle in Mexiko gegen Drogenkartelle eingesetzt werden.
Die Opfer sind aus dem US-Bundesstaat South Carolina über die US-Südgrenze nach Mexiko gefahren. South Carolinas Senator, der MAGA-Republikaner Lindsey Graham, sprach beim ultrarechten US-TV-Sender Fox News über seine Pläne: „Ich werde einen Gesetzentwurf einbringen, um bestimmte mexikanische Drogenkartelle zu ausländischen terroristischen Organisationen nach US-Recht zu machen, und die Voraussetzungen dafür schaffen, erforderlichenfalls Militärgewalt einzusetzen“.

Eine weitere rechtsextreme Republikanerin, die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene, scheint derselben Meinung zu sein wie Graham. Auf Twitter schrieb sie: „Unser Militär sollte an unserer Südgrenze stationiert werden. Wir sollten die mexikanischen Kartelle strategisch angreifen und ausschalten, nicht die mexikanische Regierung oder ihr Volk, sondern die mexikanischen Kartelle, die sie alle kontrollieren.“ Weiter schrieb sie: „Unser Militär ist kompetent und sollte sie schnell ausschalten. Man sollte an diesen Monstern ein Exempel statuieren.“ Greenes Begründungen des ausländischen Terrorismus im Nachbarland der Supermacht erinnern an Wladimir Putins Erklärungen für den andauernden Ukraine-Krieg.
Mexiko: Präsident López Obrador warnt vor US-Einmischung
Der republikanische Abgeordnete James Comer schloss sich bei seinem Auftritt bei Fox News Lindsey Graham an und sagte, US-Militärpräsenz in Mexiko sei wichtig, „um die Amerikaner zu schützen“. Nach dem Ausscheiden von Ex-US-Präsident Donald Trump aus dem Amt, sei bekannt geworden, dass dieser die Bombardierungen von Fentanyl- und Crystal-Meth-Laboren in der US-Grenzregion in Mexiko angeordnet habe. „Aus welchen Gründen auch immer, das Militär hat es nicht getan, ich denke, das war ein Fehler“, so Comer.

Unterdessen warnte der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador die USA, mit ihrer Reaktion zu weit zu gehen. Er sagte, die mexikanischen Behörden würden mit denen auf amerikanischer Seite kooperieren, aber seine Regierung werde nicht zulassen, dass „fremde Länder“ eingreifen. López Obrador sagte: „Wir mischen uns nicht ein, um herauszufinden, welche kriminellen US-Banden Fentanyl in den Vereinigten Staaten vertreiben.“
Der Generalstaatsanwalt des mexikanischen Bundesstaates Tamaulipas, in dem sich der Vorfall ereignet hatte, sagte, mexikanische Ermittler:innen würden glauben, das mexikanische Golf-Kartell stecke hinter der Tat. US-Beamt:innen, die mit den Ermittlungen vertraut sind, teilten gegenüber CNN mit, die Behörden gingen davon aus, das Kartell habe die Opfer – alle vier sind schwarz – mit haitianischen Drogenschmugglern verwechselt. Ein Tatverdächtiger befindet sich inzwischen in Mexiko in Untersuchungshaft. (Johanna Soll)