Kampfjet schießt viertes „UFO“ ab: US-Militär tappt im Dunkeln

Insgesamt wurden jetzt vier Flugobjekte über den USA und Kanada abgeschossen. Es stellt sich die Frage, ob die Objekte im US-Luftraum neu sind – oder nicht.
Frankfurt – Erst im Südosten der USA, dann über Alaska, über Kanada und schließlich am Sonntagabend (12. Februar) über dem Huronsee im Norden der Vereinigten Staaten: In etwas mehr als einer Woche hat das US-Militär vier mysteriöse Flugobjekte abgeschossen.
Das erste Objekt stellte sich als chinesischen Spionageballon heraus. Bei den restlichen drei laufen jedoch noch Ermittlungen über die Herkunft. Sie werden lediglich als „Objekte“ beschrieben.
USA schießen neues „Objekt“ ab: Wie lange gab es sie schon? US-Militär tappt im Dunkeln
Während in sozialen Medien bereits über außerirdischen Besuch spekuliert wird, tauchen auch berechtigte Fragen auf. Sind die „Objekte“ tatsächlich neu? Oder gab es sie schon seit längerer Zeit und sie wurden lediglich jetzt entdeckt? Die Antwort aus Washington lautet: „Wir wissen es noch nicht.“ Das sagte ein hochrangiger US-Beamter gegenüber dem Sender NBC News. Er teilte zudem mit, dass das nordamerikanische Kommando des US-Militärs, NORAD, nun noch mehr rohe Radardaten beobachten werde als bisher, berichtet merkur.de.
Denn tatsächlich könnte die Aussortierung der Daten dazu geführt haben, dass die „Objekte“ bislang schlicht übersehen wurden. „Der einfachste Vergleich wäre so: Sagen wir, man sucht sich online ein Auto und stellt Filter wie Modell sowie Farbe ein und wenn man dann zurückgeht und den Filter für die Farbe aufhebt, sieht man plötzlich mehr Auswahlmöglichkeiten“, erklärte der Beamte. Nun arbeite man an einer Neueinstellung.
Nach Abschuss von Chinas Spionage-Ballon: USA wollen Radardaten neu justieren
Die Radardaten seien zwar immer vorhanden gewesen, allerdings habe man sie für bestimmte Entscheidungsprozesse aussortiert, betonte er weiter. Daher seien ein Teil der vom Radar erfassten Informationen ausgeblendet worden. Damit in Zukunft nichts mehr beziehungsweise weniger durchrutscht, wollen die USA nun Radardaten näher untersuchen. Die Sichtung des ersten Objekts, des chinesischen Spionageballons, wird als Auslöser einer vorsichtigeren Radarerfassung und folglich der Erfassung der restlichen Objekte vermutet.
Jedenfalls ist sich die US-Regierung laut einem Bericht der US-Zeitung New York Times (NYT) eines bewusst: Je länger eine plausible Erklärung über die Herkunft der Objekte fehlt, desto mehr häufen sich die Spekulationen. In privaten Kommunikationen würden US-Beamte inzwischen versichern, dass es keine Hinweise auf eine Beteiligung von außerirdischer Aktivität an den Flugobjekten gebe. NORAD-Befehlshaber Glen VanHerck wollte aber bei der abendlichen Pressekonferenz zum Abschuss des vierten Objekts „nichts ausschließen“.
Abschuss eines vierten „Objekts“ über den USA: Demokrat kritisiert Biden-Regierung
Sogar bei den Demokraten macht sich Unmut über die fehlenden Erklärungen breit. Der US-Repräsentant und Mitglied des Geheimdienstausschusses, Jim Himes, kritisierte die Regierung von Präsident Joe Biden. „Ich habe echte Sorgen darüber, warum die Regierung nicht entgegenkommender mit all dem ist, was sie weiß“, sagte er dem Sender NBC News.
Die Stille aus dem Weißen Haus könne zu Angst in der Bevölkerung sowie Spekulationen über eine „Alien-Invasion“ und neuer Spionage durch China oder Russland führen, warnte er. „Ich hoffe, dass die Regierung sehr bald mehr Information für uns alle hat“, ergänzte der Demokrat. Inzwischen hat China auf den jüngsten Abschuss reagiert. (bb)