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USA und der Rest der Welt
Biden ist nicht allein: Die halbe Welt wird von älteren Männern regiert – eine Übersicht
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Präsident Joe Biden könnte mit 82 Jahren noch einmal Präsident der USA werden. Zu alt, denkt so mancher. Nur im Vergleich zu wem?
Frankfurt – Als der amtierende Präsident der USA am vergangenen Dienstag ankündigte, dass er sich im Jahr 2024 zur Wiederwahl stellen wird, wurde vielerorts schnell mit kritischem Ton auf sein hohes Alter hingewiesen. Und tatsächlich wurde Joe Biden 1942 geboren worden. Bei einer erfolgreichen Wiederwahl wäre er demnach stolze 82 Jahre alt.
Zugegeben: Gegenüber seinen internationalen Amtskollegen scheint Biden damit doch zu den älteren Eisen zu gehören. Jedenfalls im Vergleich zu anderen Staatsoberhäuptern, die ebenfalls prominent im Auge der politischen Öffentlichkeit stehen. Sein deutsches Äquivalent etwa, Frank-Walter Steinmeier, ist ein 1956er-Jahrgang. Russlands Präsident Wladimir Putin mit Geburtsjahr 1952 und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko, geboren 1954, lassen Biden ähnlich „alt aussehen“.
Joe Biden: Präsident der USA – und neun Jahre jünger als ein Amtskollege
Unter den Staatschefs der Welt finden sich jedoch insgesamt weitaus mehr ältere Kaliber als allgemein bekannt sein dürfte. Den sprichwörtlichen Vogel schießt der Präsident von Kamerun in gleich zwei Kategorien ab. Paul Biya, geboren im Jahre 1933, ist nach Angaben der US-Zeitung Politico mit 89 Jahren nicht nur der älteste amtierende Staatschef der Welt. Zusätzlich ist er bereits einen rekordverdächtig langen Zeitraum in seinem Amt: Seit 1982 ist er der Präsident des Landes, runde vier Dekaden.
Getoppt wurden seine Amtszeit plus Alter bis vor Kurzem von einem – ausnahmsweise weiblichen – Staatsoberhaupt: Königin Elisabeth II. von Großbritannien wurde 1926 geboren und bekleidete ihr Amt von 1952 bis zu ihrem Tod im Jahr 2022: Damit war sie glatte 70 Jahre lang an der Spitze. Ihr Nachfolger und Sohn, der 74-jährige König Charles III. von Großbritannien, liegt dank seines Geburtsjahres 1948 nun wieder in etwa gleich auf mit dem Altersdurchschnitt im Kollegenkreis.
Joe Biden, Präsident der USA: Jünger als viele seiner internationalen Pendants
Sein irisches Pendant, Präsident Michael Higgins, wurde 1941 geboren, ebenso der italienische Präsident, Sergio Mattarella. Beide sind also gerade mal ein Jahr älter als Joe Biden. Österreichs Bundespräsident, Alexander Van der Bellen, ist mit Geburtsjahr 1944 nur unwesentlich jünger. Ein sogar beträchtlich älteres Staatsoberhaupt findet sich in Europa noch im Königshaus von Norwegen, mit dem 85-jährigen König Harald V., 1937 geboren.
International ist in diesem Zuge ein weiteres Staatsoberhaupt erwähnenswert, das nur zwei Jahre nach dem Norweger das Licht der Welt erblickte: Ali Chamenei, der „Oberste Führer“ des Irans, wurde 1939 geboren. Zudem ist er bereits seit 1989 in seinem Amt als politisches und religiöses Oberhaupt des Landes.
US-Präsident Biden – Vom Alter her in guter Gesellschaft
Mit dem Jahrgang 1946 ist Hassanal Bolkiah weder einer der ältesten, noch einer der jüngsten Staatschefs. Hervorzuheben ist er in diesem Überblick dennoch, und zwar für seine andauernde Amtszeit als Sultan von Brunei bei gleichzeitig relativ hohem Alter: Der 76-Jährige übernahm die Regierungsgewalt bereits 1967 von seinem Vater – also mit gerade einmal 21 Jahren – und ist demnach seit 55 Jahren im Amt. Königin Elisabeth II. war bei ihrem Amtseintritt – nicht Krönung – bereits 26 Jahre alt.
Zu diesem Zeitpunkt mögen Bolkiah und Elisabeth II. den Altersdurchschnitt im Kreise der Staatsoberhäupter gesenkt haben. Heutzutage kommt diese Rolle denen zu, die sich zumindest noch unter der U50-Marke befinden, wie etwa der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, der 1978 geboren wurde, oder der 1977er-Jahrgang Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich. Auch der König von Bhutan, Jigme Wangchuck, senkt das Mittel mit seinem Geburtsjahr 1980. (na)
Redaktioneller Hinweis: Dieser Überblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und orientiert sich bezüglich der abgeleiteten Amtszeiten und aktuellen Altersangaben lediglich an Jahreszahlen, nicht an konkreten Daten von Krönungen oder Amtseintritt.
Rubriklistenbild: © Susan Walsh/dpa