„Alle Optionen sind auf dem Tisch“: USA drohen Iran indirekt mit Militärschlag

Die USA sind aus dem Atom-Deal ausgestiegen und auch der Iran hält sich nicht mehr an die Abmachungen. US-Außenminister Blinken warnt nun Teheran.
Washington, D.C./Kairo – Der Iran bestreitet seit Jahren, sein Atomprogramm für die Entwicklung von Atomwaffen zu nutzen. Vielmehr diene diesbezügliche Forschung rein friedlichen Zwecken, heißt es vonseiten des Regimes - doch das Misstrauen gegen den Iran im Westen wächst. US-Außenminister Antony Blinken hat sich nun auf seiner Nahost-Reise geäußert.
Ihm zufolge schließt die US-Regierung nicht aus, iranischen Besitz von Atomwaffen auf militärischem Wege zu verhindern. In einem Interview am Sonntag sagte Blinken dem Sender Al-Arabija, alle Optionen seien auf dem Tisch. Auf die Nachfrage, ob das auch eine militärische Option mit einschließe, wollte der Außenminister das nicht ausschließen. „Alle Optionen sind auf dem Tisch“, wiederholte er. Blinken sagte aber auch, dass der bevorzugte Weg der der Diplomatie sei. Der Iran habe die Chance gehabt, in das internationale Atomabkommen zurückzukehren, habe das aber abgelehnt. Bereits im Sommer 2022 hatte US-Präsident Joe Biden auch einen Angriff „als letztes Mittel“ nicht ausgeschlossen.
USA drohen dem Iran: Trump stieg aus Atomabkommen aus
Die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Wiener Atomabkommens von 2015 zwischen dem Iran und dem Westen stecken seit Monaten in einer Sackgasse. Teheran blockierte nach Aussagen von Diplomaten eine Einigung kurz vor Abschluss. Auch die brutale Unterdrückung der jüngsten Proteste im Iran hat das Vertrauen in die Verhandlungen erschüttert. Die EU verurteilte das Vorgehen des iranischen Sicherheitsapparats und verhängte neue, scharfe Sanktionen.
2018 waren zunächst die USA unter Donald Trump aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen - weshalb sich Teheran auch nicht mehr an die in dem Deal vereinbarten Beschränkungen hielt und IAEA-Kontrolleuren den Zugang verwehrte. Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an. Dieser liegt nach IAEA-Angaben nicht wesentlich unter den für Atomwaffen benötigten 90 Prozent.
USA und Israel mit großer Militärübung: Wegen Iran in Sorge
Erst vor wenigen Tagen hatten die USA mit Israel eine großangelegte Militärübung abgeschlossen. Medienberichten zufolge handelte es sich um die größte Militärübung, die Israel und die USA je gemeinsam abgehalten haben. Hintergrund sind wachsende Sorgen angesichts des iranischen Atomprogramms. (ktho/dpa)