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Konflikt
Iran gegen USA: Amerikaner:innen in Haft - Biden-Regierung spricht von „absoluter Schandtat“
- vonMarvin Ziegeleschließen
Immer wieder werden Bürger westlicher Staaten im Iran festgesetzt. Der Sicherheitsberater des Weißen Hauses findet deutliche Worte.
Washington D.C. – Die USA und der Iran haben Gespräche über die Verhaftung von Amerikanern im Iran eröffnet. In der Vergangenheit wurden mehrere Menschen mit mehreren Nationalitäten im Iran, unter ihnen auch Amerikaner:innen, festgenommen. Meistens wurde mögliche „Spionage“ als Grund angeführt, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Jake Sullivan, Sicherheitsberater des Weißen Hauses, nannte die Angelegenheit eine „absolute Schandtat“.
Jake Sullivan über den Iran: „Wir werden keine langfristige Lösung akzeptieren“
Sullivan sagte CBS News, dass es für die Regierung unter Joe Biden eine „hohe Priorität“ habe, diese festgenommenen Amerikaner „sicher zurück nach Hause zu bringen“. „Wir werden keine langfristige Lösung akzeptieren, die voraussetzt, dass die gefangenen Amerikaner:innen weiterhin ungerechtfertigt eingesperrt bleiben“, so Sullivan. Ferner nannte er diesen Umstand eine „humanitäre Katastrophe“.
Iran | |
Hauptstadt | Teheran |
Staatsoberhaupt | Ali Chamenei (de facto) |
Regierungschef | Präsident Hassan Rohani |
Amtssprache | Persisch |
Einwohnerzahl | 81.800.269 (Schätzung 2018) |
Sullivan fügte hinzu, dass die Regierung unter Joe Biden unter keinen Umständen zulassen werde, dass der Iran eine eigene Atombombe baut. Sullivan spielt mit dieser Anmerkung auf den schwelenden Atomstreit an, in dem der Iran erst kürzlich Kontrolleuren der Internationalen Atomenergiebehörde den Zugang zu seinen Anlagen verweigerte. Zur Deeskalation des Atomstreits haben die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und der Iran eine Übergangslösung vereinbart.
Iran: Nachrichtenseite bestreitet direkten Kontakt mit USA
Eine iranische Nachrichtenseite verneinte indes, dass ein direkter Kontakt zwischen den USA und dem Iran stattgefunden habe. Stattdessen seien die Gespräche über die inhaftierten Amerikaner:innen über die Schweizer Botschaft gelaufen, die US-Interessen vertrete.
Politische Geiselnahme ist dem Iran nicht fremd. Der prominenteste Fall, die Besetzung der amerikanischen Botschaft im Jahr 1979 und die damit verbundene Geiselnahme von 52 Amerikanern, führte zum Bruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und den USA und ist ein bis heute nicht überwundenes Trauma. Seitdem wurden immer wieder Bürger:innen westlicher Staaten unter teilweise dubiosen Vorwürfen inhaftiert. Viele von ihnen konnten erst nach zähen Verhandlungen wieder freigesetzt werden. (Marvin Ziegele)