Witze über Hitler, Juden, Schwarze? US-Abgeordneter Santos erneut in der Kritik

Der US-Abgeordnete George Santos fällt immer wieder als Lügner und Hochstapler auf. Nun sorgt ein Facebook-Kommentar erneut für Kritik.
New York – Der umstrittene US-Abgeordnete George Santos aus New York City eckte in der Vergangenheit bereits mehrfach an und hangelte sich von Skandal zu Skandal, unter anderem mit seinem frei erfundenen Lebenslauf. Besonders seit seinem Einzug ins Repräsentantenhaus reißen die Schlagzeilen um den Republikaner nicht ab.
Santos hat nicht nur in seiner beruflichen Laufbahn betrogen, sondern entpuppte sich auch privat als Hochstapler. So hat er unter anderem wegen seiner Vergangenheit als Nachkomme jüdischer Holocaust-Überlebender gelogen. US-Medienberichten zufolge stammten seine Großeltern aus Brasilien und sind nicht, wie Santos behauptete, vor der Verfolgung in Europa geflohen.
Santos erneut in der Kritik: Facebook-Kommentar sorgt für Unmut
Doch damit nicht genug. Nun tauchen neue Details über den Skandal-Politneuling auf. Im Jahr 2011 fiel Santos, damals noch als Kundenbetreuer in einem Callcenter von Dish Network tätig, mit einem Facebook-Kommentar auf. „Großer Hitler“, soll Santos unter ein Bild geschrieben haben, auf dem jemand mit einem militärischen Gruß posierte und die Bildunterschrift mit „so etwas wie Hitler“ titelte.
Ein Screenshot von Santos Kommentar liegt der lokalen Nachrichtenseite Patch News vor. Das Portal soll den Screenshot von einem ehemaligen Freund des Abgeordneten erhalten haben, der anonym bleiben möchte. „lololololololololololol töte sie jemand“, ergänzte Santos seinen damaligen Kommentar. „Vor allem die Juden und Schwarzen.“
Mit Bekanntwerden des Kommentars gerät Santos erneut in die Kritik. Der Facebook-Kommentar sei „falsch und absolut widerlich“, entgegnete Santos Anwalt, Joseph Murray, gegenüber Patch News. Es gebe nichts, worüber man reden müsse.
Neuer Santos-Skandal: Facebook-Kommentar „zutiefst beleidigend“
Santos löschte sein privates Facebook-Konto Ende Dezember 2022, weshalb sich sein Kommentar so nicht mehr nachverfolgen lässt. Die Person, auf dessen Bild der US-Abgeordnete damals reagiert hatte, soll gegenüber Patch News allerdings die Echtheit des Screenshots bestätigt haben.
Zwar sei es schwierig, jemandem durch Social-Media-Beiträge Absichten zu unterstellen, erklärte Oren Segal, Vizepräsident des New Yorker Zentrums für Extremismus, gegenüber dem Portal. Aber es sei „klar, dass dies zutiefst beleidigend und ein Affront gegen die jüdische Gemeinschaft ist.“ „Sich über Hitler lustig zu machen“, sei für jeden beleidigend. Besonders von jemandem, „der über seine jüdische Herkunft und Familienmitglieder, die vor dem Holocaust geflohen sind, gelogen hat“, so Segal.
Santos störte sich offenbar nicht an solchen Äußerungen. Patch News zitierte einen ehemaligen Mitbewohner des Republikaners, Morey-Parker. Ihm zufolge habe Santos häufig beleidigende Witze gemacht. „Er sagte immer, dass es für ihn in Ordnung sei, diese Witze zu machen, weil er Jude sei.“ Expert:innen sehen in Santos ein Symptom des Einflusses von Ex-Präsident Donald Trump auf die republikanische Partei. (kas)