Melania Trump wollte einen Hund als Helden
Eine Spezialoperation des US-Militärs führt 2019 zum Tod des IS-Chefs Abu Bakr al-Baghdadi und macht Conan, den Militärhund, zum Helden. Jetzt wird bekannt: Die Heldenhund-Geschichte war Melanias Idee.
Washington D.C. - Er hat den Chef der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) Abu Bakr al-Baghdadi 2019 bei einem US-Militäreinsatz in Syrien durch einen Tunnel verfolgt und in die Enge getrieben: „Conan“ der Militärhund. Im Anschluss an den US-Spezial-Einsatz, der mit Baghdadis Tod endete, erhielt der Hund viel mediale Aufmerksamkeit. Denn der damalige US-Präsident Donald Trump ehrte den belgischen Schäferhund und bezeichnete ihn als „ultimativen Kämpfer“. Jetzt wurde bekannt, dass auch Melania Trump damals den Spezialeinsatz des US-Militärs im Situation Room im Weißen Haus mitverfolgt hat und die „Heldenhund-Geschichte“ vorgeschlagen hat.

US-Spezialeinsatz zu Tötung von IS-Chef Baghdadi macht „Conan“ weltbekannt
Nach dem Spezialeinsatz „Kayla Mueller“ des US-Militärs in der Nacht auf den 27. Oktober 2019 im Nordwesten von Syrien hatte der US-Generalstabschef Mark Milley bei einer Pressekonferenz im Pentagon das Einsatz-Geschehen vor Ort geschildert: „Conan“ habe den IS-Terrorchef Baghdadi durch einen Tunnel verfolgt, wo dieser sich mit einer Sprengstoffweste dann getötet habe. Bei dem Einsatz sei der Militärhund durch ein freiliegendes Stromkabel verletzt worden, habe sich aber schnell wieder erholt. Trump hatte dann zuerst seinen reichweitenstarken Twitter-Account genutzt, um „Conan“ zu ehren und ihm anschließend noch bei einem Empfang eine Medaille verliehen.
Ein am Dienstag veröffentlichtes Buch des ehemaligen US-Verteidigungsministers Christopher Miller schildert die damalige Situation im Lageraum des Weißen Hauses, wie die Washingtoner Zeitung The Hill berichtet. Demnach schreibt Miller, der zu dem Zeitpunkt Sonderassistent des Präsidenten für Terrorismusbekämpfung und transnationale Bedrohungen war, in „Soldier Secretary“: Die damalige First Lady Melania Trump habe sich mehreren hochrangigen Beamten angeschlossen, um den Einsatz vom Situation Room aus zu beobachten.
US-Anti-Terroroperation und Tod von IS-Chef Baghdadi: Melania wollte Hund zu Helden machen
„Ihre Anwesenheit war, gelinde gesagt, unerwartet“, schreibt Miller. „Ich habe mich gefragt, wie es in der Presse ankommen würde, wenn bekannt würde, dass die First Lady vorbeigekommen ist, um sich eine große Militäroperation anzusehen.“ Im Lageraum hätten sich zu dem Zeitpunkt noch ihr Ehemann, der damalige US-Präsident Trump, der Vizepräsident Mike Pence, US-Verteidigungsminister Mark Esper und der Generalstabschef Mark Milley befunden.

Nach der Tötung von IS-Chef Baghdadi habe Trump gefragt, wie sie den Erfolg verkünden sollten. Und Melania Trump habe vorgeschlagen, bei seiner öffentlichen Erklärung auch den Einsatz des Hundes hervorzuheben: „Du solltest über den Hund sprechen“, sagte Melania Trump laut Miller zu ihrem Mann. „Alle lieben Hunde.“ Trump bezeichnete den Militärhund, dessen Name aus Schutzgründen zuerst noch geheim gehalten wurde, dann in seiner Rede als „wunderbaren“ und „talentierten“ Hund. Der Einsatz des Hundes, der sich dabei auch noch verletzte, erweckte viel Aufmerksamkeit - nicht nur in den USA. Die Geschichte des „Heldenhundes“ wurde in den Medien weltweit verbreitet.