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Mächtiges rechtes Netzwerk will die Wahl Trumps 2024 verhindern

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Von: Johanna Soll

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Charles Koch, Inhaber des Konzerns Koch Industries, ist Großspender der republikanischen Partei
Charles Koch, Inhaber des Konzerns Koch Industries, ist Großspender der republikanischen Partei © Imago

Ex-US-Präsident Donald Trump will 2025 wieder ins Weiße Haus einziehen. Doch das Netzwerk des rechten republikanischen Großspenders Charles Koch hat andere Pläne.

USA – In der US-Politik und in Wahlkämpfen ist Geld immens wichtig. Donald Trump, ehemaliger US-Präsident und aktueller republikanischer Präsidentschaftskandidat, hat nun eine wichtige Geldquelle gegen sich: Das mächtige rechte politische Netzwerk Americans for Prosperity (AFP) des ultrarechten Industriellen und Milliardärs Charles Koch. 2004 gründeten Charles und sein 2019 verstorbener Bruder David Koch AFP und finanzierten darüber unter anderem die rechtsradikale Tea-Party-Bewegung innerhalb der Republikanischen Partei. AFP kündigte nun an, Trump hinter sich lassen zu wollen.

„Das Beste für das Land wäre, 2025 einen Präsidenten zu haben, der ein neues Kapitel darstellt“, schrieb Emily Seidel, AFP-Geschäftsführerin, in einem Memo. Trump wird darin nicht direkt erwähnt, doch es geht deutlich daraus hervor, dass es sich gegen ihn richtet. Das dreiseitige Schreiben suggeriert wiederholt, dass AFP vorhat, Trump zu stoppen und Seidel schreibt: „Viele Leute sind frustriert. Aber nur wenige Menschen sind in der Lage, etwas dagegen zu tun. AFP ist es. Jetzt ist es an der Zeit, sich der Gelegenheit zu stellen.“

Donald Trump: „Die globalistischen Koch-Brüder sind ein totaler Witz“

Die mit AFP verbundene Lobbygruppe AFP Action ist laut dem Memo ebenfalls „bereit, einen Kandidaten in der republikanischen Präsidentschaftsvorwahl zu unterstützen, der unser Land nach vorne führen und gewinnen kann“. AFP Action hat im Wahljahr 2022 in den USA rund 80 Millionen US-Dollar (rund 74,6 Millionen Euro) ausgegeben, wie sich der Website OpenSecrets entnehmen lässt, einer Seite, die Zahlen und Fakten zur US-Wahlkampffinanzierung veröffentlicht.

AFP wolle sich nicht länger aus republikanischen Vorwahlen heraushalten, sondern frühzeitig aktiv werden, damit die Republikanische Partei nicht erneut, wie bei den Midterm-Wahlen im November „schlechte Kandidaten nominiert, die sich für Dinge einsetzen, die gegen die wichtigsten amerikanischen Prinzipien verstoßen. Und das amerikanische Volk lehnt sie ab“. Um dies zu verhindern, plant AFP, bis Ende dieses Sommers einen einzigen Kandidaten oder eine Kandidatin auszuwählen und offiziell zu unterstützen. Dies sagte eine anonyme Quelle der Washington Post.

Trumps wirtschaftlicher Nationalismus steht im Widerspruch zu den rechtslibertären Freihandelsinteressen des Koch-Netzwerks. „Die globalistischen Koch-Brüder, die in echten republikanischen Kreisen zu einem totalen Witz geworden sind, sind gegen starke Grenzen und kräftigen Handel“, schrieb Trump 2018 auf Twitter über Charles und David Koch. „Wenn wir bessere Kandidaten wollen, müssen wir früher an Wahlen und an mehr Vorwahlen teilnehmen“, heißt es in dem AFP-Memo. „Das amerikanische Volk hat gezeigt, dass es bereit ist, weiterzuziehen und AFP wird ihm dabei helfen.“ (jso)

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