Chinas Ballon über den USA: Offenbar Teil eines weltweiten Überwachungsprogramms
Die USA schießen den mutmaßlichen chinesischen Spionageballon über dem Atlantik ab. Ein weiterer wird über Lateinamerika gesichtet. Die Vorfälle nähren einen beunruhigenden Verdacht.
Washington, D.C. – Nachdem der über dem Norden der USA gesichtete mutmaßliche chinesische Spionageballon vom US-Militär abgeschossen wurde, ist ein weiterer über Costa Rica gesichtet worden. Die Fluggeräte könnten zu einem chinesischen Spionage-Netzwerk gehören, welches sich über fünf Kontinente erstreckt.
Wie aus einem Bericht der Washington Post hervorgeht, sei das zerstörte Flugobjekt Teil eines umfangreichen Überwachungsprogramms Pekings. Ballons dieser Art sammelten seit Jahren Informationen über militärische Einrichtungen in Ländern und Gebieten, heißt es in dem Bericht.
Spionageballon aus China über den USA: Weiterer Ballon über Costa Rica gesichtet
Die USA werfen China vor, mit dem Ballon Militäreinrichtungen ausspionieren zu wollen. China hat laut Angaben der USA bestritten, einen Spionageballon in den Luftraum über den Vereinigten Staaten geschickt zu haben. Bei dem Flugobjekt solle es sich um ein „ziviles“ Luftschiff für Forschungszwecke vor allem meteorologischer Art handeln, hieß es aus Peking.
Ein weiterer Ballon war kurz nach der ersten Sichtung über Lateinamerika aufgetaucht. China entschuldigte sich bei Costa Rica für den Überflug. Wie es aus US-Geheimdienstkreisen heißt, seien die Ballons Teil eines umfangreichen Überwachungsprogramms Pekings. Bereits seit Jahren würden derartige Ballons demnach Informationen über militärische Einrichtungen in Ländern und Gebieten sammeln, die für China von strategischem Interesse.
Spionageballon aus China über den USA: Flugobjekte über fünf Kontinenten gesichtet
Dazu zählten beispielsweise Japan, Indien, Vietnam, Taiwan und die Philippinen. Die Ballons, die bisher über fünf Kontinenten gesichtet worden sind, würden zum Teil von der Küste der südchinesischen Insel Hainan aus operieren.

„Die Chinesen haben eine unglaublich alte Technologie mit modernen Kommunikations- und Beobachtungsmöglichkeiten kombiniert, um Informationen über die Streitkräfte anderer Länder zu sammeln“, schreibt die Washington Post über eine Aussage eines nicht namentlich genannten US-Regierungsvertreter. (hg)