Altersüberprüfung und Elternzugriff: Utah will Jugend-Sperren für soziale Netzwerke

Neue Gesetze sollen die Nutzung sozialer Medien durch Minderjährige drastisch einschränken und so junge Menschen schützen. Die Einschnitte und Auflagen sind weitreichend.
Frankfurt – Der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, hat am Donnerstag (23. März) zwei weitreichende Vorschriften für soziale Medien unterschrieben. Damit werden Betreiber sozialer Medien dazu verpflichtet, die Zustimmung von Eltern einzuholen, bevor minderjährige Personen ihre Dienste benutzen.
Die neuen Gesetze schreiben vor, dass Unternehmen im Sektor soziale Medien das Alter aller Menschen in Utah, die ein Profil in den Netzwerken erstellen, überprüfen. Die neuen Regelungen zwingen Social-Media-Unternehmen außerdem dazu, Eltern den Zugriff auf Beiträge und Nachrichten aus dem Konto ihres Kindes zu ermöglichen.
Utah setzt neue Social Media-Gesetze durch: Nutzung durch Minderjährige wird eingeschränkt
Die Gesetze verbieten es den Unternehmen zudem, Minderjährigen Werbung zu zeigen, und beinhalten weitere tiefgreifende Einschnitte in die Nutzung von deren Konten: Diese dürfen nicht in Internet-Suchmaschinen gelistet und angezeigt werden, es soll den Unternehmen verboten sein, ihnen gezielt Inhalte vorzuschlagen oder wissentlich suchterzeugende Technologien in Social-Media-Anwendungen zu integrieren, die von Minderjährigen genutzt werden. Außerdem sollen dem Text nach die Betreiber keine Informationen über Minderjährige sammeln dürfen.
Sie schreiben auch eine Sperrstunde für die Nutzung sozialer Medien für Minderjährige vor, die sie zwischen 22:30 Uhr und 6:30 Uhr morgens von ihren Konten in den sozialen Medien ausschließt, es sei denn, dies wird mit Zustimmung eines Elternteils geändert. Die Gesetze sollen zum März 2024 in Kraft treten und danach straf- und zivilrechtliche Klagen ermöglichen. Weitere US-Bundesstaaten erwägen ähnliche Regelungen, auch im Kongress gibt es eine Initiative, das Gesetz auf die gesamten USA auszuweiten. (Thomas Kaspar)