„US-Leaks“ – Kann man die Unterlagen einsehen? Alle Infos zu den geheimen Dokumenten
Ein Maulwurf hat streng geheime Dokumente zum Ukraine-Krieg veröffentlicht. Doch wo können die „US-Leaks“ eingesehen werden? Ein Überblick über den Fall.
Frankfurt – Aktuell kursieren zahlreiche Nachrichten zu den sogenannten „US-Leaks“. Demnach sind streng geheime Dokumente US-amerikanischer Geheimdienste mit Informationen zu Waffenlieferungen sowie Einschätzungen zum Kriegsgeschehen in der Ukraine in die Öffentlichkeit gelangt. Ob die Dokumente auch für Laien einsehbar sind und was „leak“ überhaupt bedeutet, erfahren Sie hier.
Art der Dokumente | Geheime Dokumente der CIA und des Pentagon |
Veröffentlichungsdatum | Vermutlich bereits im März |
Hier einsehbar | Keine seriösen Quellen vorhanden |
Bislang beschuldigte Personen | 21-Jähriger des US-Militärs |
„US-Leaks“: Dokumente des Pentagon enthalten etwa geheime Informationen zu Verlusten
Brisant ist der Fall vor allem vor dem Hintergrund, dass die Dokumente nach Angaben zahlreicher US-Medien belegen, wie tief die Geheimdienste Washingtons ihre Verbündeten durchleuchten. Ein Dokument zeigt demnach, dass die USA auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausspioniert hätten. Manche Beobachter vergleichen die „US-Leaks“ wegen seines Ausmaßes bereits mit „Wikileaks“ aus dem Jahr 2013.
Wie die US-Zeitung New York Times berichtet, gehen aus den Dokumenten zudem die Schwächen der ukrainischen Flugabwehr hervor. Diese müsse verstärkt werden, um den russischen Angriffen standzuhalten. Kiew fordert seit langem Kampfjets, mehr Munition und Waffen für den Krieg gegen Russland. Auch Angaben über die Zahl getöteter russischer sowie ukrainischer Soldaten seien in den geheimen Dokumenten der CIA und des Pentagon enthalten.

Informationen zu „US-Leaks“: „Leak“ bedeutet übersetzte „undichte Stelle“
Die internationale Nachrichtenagentur Reuters hat nach eigenen Angaben mehr als 50 der als „geheim“ oder „streng geheim“ eingestufte Dokumente vorliegen. Veröffentlich hat sie der Nachrichtendienst allerdings nicht. Bislang wurden die „US-Leaks“ weder auf englischer noch deutscher Sprache durch seriöse Quellen zur Verfügung gestellt. Lediglich auf sozialen Medien wie Twitter und 4chan kursieren Fotos der vermeintlichen Dokumente. Die Echtheit dieser ist jedoch fraglich. Die ursprünglich verbreiteten Dokumente seien jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit echt, wie der US-Sender CNN unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter berichtete.
Wer die Dokumente veröffentlich haben soll, ist noch unklar. Die US-Bundespolizei FBI nahm jedoch einen verdächtigen 21-Jährigen Angehörigen des US-Militärs in North Dighton im US-Bundesstaat Massachusetts fest. Dieser habe die geheimen Informationen des Pentagon mutmaßlich geleakt. „Leak“ ist englisch und bedeutet übersetzt „Loch“ oder „undichte Stelle“ und wird auch für die Bezeichnung von gezieltem indiskretem Verhalten – wie in diesem Fall die Weitergabe brisanter Dokumente – genutzt.
„US-Leaks“: Bereits im März habe der Maulwurf die Dokumente des Pentagon veröffentlicht
Hierfür soll der 21-jährige mutmaßliche Maulwurf die geheimen Dokumente laut dem ARD-Studio Washington zunächst kopiert, dann zu Hause abfotografiert und in einer Chatgruppe mit rund zwei Dutzend Mitgliedern auf Discord geteilt haben. Bei Discord handelt es sich um einen Onlinedienst, über den Nutzer:innen per Chat oder Videokonferenz miteinander kommunizieren können. Ursprünglich diente die Plattform der Kommunikation während Videospielen, wird inzwischen jedoch auch in vielen weiteren Kontexten genutzt, etwa für den Austausch mit Freunden.
Die New York Times berichtete am 6. April erstmals über die „US-Leaks“. Bereits im März sollen die Dokumente jedoch durch den Maulwurf über Discord veröffentlicht worden sein, sodass sie sich über mehrere Wochen unbemerkt verbreiteten. (tt)