US-General fordert stärkere Angriffe gegen iranische Milizen in Syrien
Ein US-General hat sich für ein härteres Vorgehen gegen iranische Milizen ausgesprochen. Syrien war auch Thema bei einem Atom-Treffen zwischen Iran und Russland.
Washington - Nachdem auf einer US-Basis in Syrien eine Person durch einen Drohnenangriff getötet wurde, haben die USA am Freitag (24. März) mehrere Luftschläge durchgeführt. Dabei sollen insgesamt 19 Menschen getötet worden sein, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.
Bei den Getöteten soll es sich um Iran-treue Milizionäre sowie Truppen der syrischen Regierung handeln, wie die Deutsche Presse-Agentur dpa schreibt. Der US-Armeegeneral Mark Milley hat sich in der Folge, öffentlich für einen „harten“ Angriff auf die Quds-Truppe (Auslandseinheit der iranischen Revolutionsgarden) durch Amerika ausgesprochen, wie das Nachrichtenportal Al-Monitor berichtet.
USA in Syrien: Seit 2015 im Anti-Terroreinsatz
Im Jahr 2015 sind US-Truppen nach Syrien entsandt worden, um den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu unterstützen. Am Freitag (31. März) wurde bei einem israelischen Luftschlag ein Militärberater der Revolutionsgarden in Syrien getötet, wie die dpa berichtet.

Erst im Januar hatten die USA gemeinsam mit Israel die bisher größte gemeinsame Militärübung abgehalten. Nach Angaben der Jüdischen Allgemeinen fand die Übung vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit dem Iran statt. Es sei gemeinsames Ziel der USA und Israels, den Iran davon abzuhalten, Atomwaffen zu erlangen, zitiert die deutsche Wochenzeitung den israelischen Staatschef Benjamin Netanjahu.
Atom-Treffen: Russland und Iran treffen sich zu Atomverhandlungen
Die Außenminister von Iran und Russland haben am Mittwoch (29. März) in Moskau über die Zukunft der Atomverhandlungen gesprochen. Neben dem Atomprogramm des Irans, soll es bei dem Treffen zwischen Sergej Lawrow und Hussein Amirabdollahian, auch um die Lage in Syrien gegangen sein.
Nachdem die USA unter Donald Trump im Jahr 2018 aus dem internationalen Atomabkommen ausgestiegen waren, machte auch Teheran die Beschränkungen schrittweise rückgängig. Der Iran reichert mutmaßlich Uran mit hohen Reinheitsgraden, die nur knapp unter den atomwaffentauglichen 90 Prozent liegen, an. Erst Anfang März vereinbarte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, in Teheran eine genauere Überwachung des Atomprogramms des Iran.
USA: Militärische Aktion gegen Iran denkbar, um Atomwaffen zu verhindern
US-Präsident Joe Biden kündigte im Dezember des vergangenen Jahres an, auch militärisch gegen den Iran vorgehen zu wollen, wenn Diplomatie und Sanktionen scheitern sollten. „Wir werden dem Iran nicht erlauben, die Fähigkeit zu Atomwaffen zu erreichen“, erklärte hierzu auch der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby.
Derzeit reichert der Iran 60-Prozentiges Uran in der Anlage Fordo rund 180 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran an. Im Wiener Abkommen von 2015 wurde dem Iran lediglich eine Anreicherung von unter vier Prozent zu gestanden. Bei einer Inspektion fanden IAEA-Experten in Fordo allerdings auch Spuren von 84-prozentigem Uran. Der Iran sprach hier von unabsichtlichen Ausreißern.
Laut IAEA-Chef Grossi verfügt der Iran über ausreichend Uran für mehrere Atomwaffen, falls derzeitige Bestände noch weiter angereichert würden. Aufgrund der exponentiell verlaufenden Anreicherungskurve könnte 60-prozentiges Material sehr schnell auf 90 Prozent gebracht werden, wie die dpa schreibt. (Lucas Maier)