Umfrage-Schmerz für Merz: Scholz ist zurück - und die SPD holt etwas auf

In einer aktuellen Wahlumfrage liegt die Union noch mit großem Abstand vor SPD und Grünen. Friedrich Merz als Kanzlerkandidat fällt jedoch bei vielen durch.
Berlin – Die Ampel-Koalition kommt bei vielen Deutschen aktuell nicht gut an. Das zeigt sich auch in einer aktuellen Wahlumfrage. Dennoch kann aber die SPD überraschend leicht zulegen. So läge, wenn am Sonntag Bundestag wäre, die Union weiter mit großem Abstand vor ihrer Konkurrenz. Das ergab am Dienstag das Forsa-Trendbarometer im Auftrag von RTL und ntv, für das rund 2500 Wahlberechtigte befragt wurden.
Von ihnen gaben insgesamt 29 Prozent an, im Falle einer Bundestagswahl am Sonntag CDU oder CSU wählen zu wollen - das ist allerdings ein Prozent weniger als in der vorangegangenen Befragung. Die SPD landete mit einem Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche bei 18 Prozent. Ihre Koalitionspartner, Grüne und FDP, liegen bei 16 und 7 Prozent. Zusammen hätten die Ampel-Fraktionen in diesem Szenario nur 41 Prozent. Und damit keine Mehrheit.
Wahlumfrage: AfD und Grüne gleichauf - SPD gewinnt überraschend dazu
Gleichauf mit den Grünen liegt die rechtspopulistische AfD, die sich bereits in der vergangenen Woche von 14 auf 16 Prozent Umfrageanteil gesteigert hatte. Die Linke liegt wie in der Vorwoche bei 4 Prozent, die sonstigen Parteien erreichen insgesamt 10 Prozent.
Zum Vergleich: Bei der vergangenen Bundestagswahl war die SPD mit 25,7 Prozent stärkste Kraft geworden und erreichte so unter Spitzenkandidat Olaf Scholz mit Grünen (14,8 Prozent) und FDP (11,5 Prozent) eine Mehrheit. Die CDU lag bei 24,1 Prozent, die AfD bei 10,3.
Umfrage zeigt Kanzlerbonus: Scholz beliebter als Merz
Zu früh über ihr aktuelles Beliebtheitshoch freuen sollten sich CDU und CSU jedoch nicht. Einen Wermutstropfen liefert für die Konservativen der Blick auf die Kanzlerpräferenzen der Deutschen. Im Fall eines Antretens von Robert Habeck als Grünen-Kanzlerkandidat kämen Scholz, Friedrich Merz und Habeck auf 24, 22 und 15 Prozentpunkte. Scholz hat wie seine Partei einen Prozentpunkt zugelegt - und liegt in der RTL-ntv-Umfragereihe nun noch etwas deutlicher vor Merz. Das könnte Spekulationen über interne Konkurrenz befeuern.
Bei Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin der Grünen würden der Erhebung zufolge 26 Prozent der Befragten für Scholz stimmen, 24 für Merz und 18 Prozent für Baerbock. In dieser Variante lagen Scholz und Merz zuletzt noch gleichauf. Die Grünen machen sich bereits Gedanken über ihre Kanzlernominierung - der Ausgang ist allerdings noch offen. (saka)