Warnung an die USA: China startet neue Hyperschall-Raketen

Mit der Hyperschall-Rakete „YJ-21“ will China der „maritimen Hegemonie“ der USA im südchinesischem Meer begegnen. Dabei geht es auch um die Rolle von Taiwan.
Peking – China hat am Wochenende die neue Hyperschall-Rakete „YJ-21“ getestet. Mit dem Start wolle Peking seine militärischen Fähigkeiten untermauern und eine Warnung an die US-Marine abgeben, berichtet die Jerusalem Post. In dem Bericht wird ein Video erwähnt, das zeigen soll, wie die Rakete von einem Schiff aus startet. Der Lenkwaffenzerstörer 0-555, ein Kriegsschiff der chinesischen Marine, gilt als der größte und modernste Zerstörer in Chinas Flotte. Er verfügt über 112 senkrecht startende Raketen und ist mit verschiedenen Waffen für unterschiedliche Ziele ausgerüstet: Luftverteidigung, Raketenabwehr, Schiffsabwehr und U-Boot-Abwehr.
China: Neue Hyperschallrakete ist eine Reaktion auf die USA
Die neue Hyperschallrakete „YJ-21“ hat eine unberechenbare Flugroute, berichtet das Nachrichtenportal Al-Jazeera. Chinesische Wissenschaftler seien sich seit langem der Stärke amerikanischer Flugzeugträgergruppen und ihrer Fähigkeit bewusst. Daher habe China hart daran gearbeitet, um der Stärke der US Navy etwas entgegenzusetzen. Mit einer Reichweite von bis zu 1.500 Kilometer kann die YJ-21 einen großen Sprengkopf abfeuern, der sich so schnell bewegt, dass er das Flugdeck eines Flugzeugträgers durchschlägt und ihn sofort zerstört.
Die Reichweite der Rakete ist größer als die Reichweite des neuen trägergestützten Tarnkappenjägers der USA, der „F-35C“. Das zwingt die US-amerikanischen Flugzeugträgergruppen nun, näher an ihr Ziel heranzufahren, was sie leichter angreifbar macht.
„Peking befürchtet, dass die USA sich im Taiwan-Konflikt wie in der Ukraine verhalten“
Pekings Raketenstart soll vor allem den USA zeigen, wie verlustreich eine Einmischung in die Taiwan-Politik sein könnte, schreibt Al-Jazeera. „Das Zusammenspiel von Typ-055 und YJ-21-Raketen wurde entwickelt, um Amerikas maritimer Hegemonie in der Region zu begegnen“, wird Marineexperte Li Jie in der South China Morning Post zitiert.
Zhou Chenming, ein Militärwissenschaftler aus Peking, stimmt Lis Analyse in der Jerusalem Post zu. Er verweist auf die jüngste „unbegrenzte US-Militärhilfe für die Ukraine“ sowie auf eine Gruppe von US-Kongressabgeordneten, die Taiwan in einer überraschenden Unterstützungsaktion besuchten. Damit seien die chinesischen Behörden verunsichert worden. „Peking befürchtet, dass Washington im Falle eines Konflikts zwischen dem Festland und Taiwan dieselbe Hilfe wie in der Ukraine leisten könnte“, so Zhou. (Max Müller)