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Reporter stirbt bei Bombenangriff: Frankreich ermittelt wegen Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg

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Von: Lukas Zigo

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Ein französischer Journalist ist bei Sjewjerodonezk mutmaßlich durch einen russischen Bombenangriff gestorben. Nun wird wegen Kriegsverbrechen ermittelt.

Sjewjerodonezk – Der französische Journalist Frédéric Leclerc-Imhoff ist in einem Bus mit Flüchtenden in der Ukraine getötet worden, wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag (30. Mai 2022) auf Twitter schrieb. Außenministerin Catherine Colonna machte einen „russischen Bombenangriff auf einen humanitären Einsatz“ für den Tod des Reporters verantwortlich. Nun hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen eingeleitet.

Der getötete französische Journalist Frédéric Leclerc-Imhoff.
Der französische Journalist Frédéric Leclerc-Imhoff starb durch einen Bombensplitter. © AFP

Demnach handele es sich bei dem Angriff auf einen „humanitären Konvoi“ und auf einen Journalisten um ein „doppeltes Verbrechen“, betonte Außenministerin Colonna. Neben dem Tod des 32-Jährigen ermittele die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft auch wegen Verletzungen, die sein Kollege bei dem Angriff erlitten habe.

Ukraine-Krieg: Französischer Journalist stirbt durch Bomben auf humanitären Konvoi

Der TV-Journalist Frédéric Leclerc-Imhoff begleitete am Montag eine humanitäre Evakuierung, als er bei Sjewjerodonezk ums Leben kam. Der Reporter wurde von einem Bombensplitter getroffen. Es war sein zweiter Einsatz in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar.

Der Journalist arbeitete für den Nachrichtensender BFMTV, dieser bestätigte den Tod des 32-Jährigen. Leclerc-Imhoff sei „kein Hitzkopf“ gewesen, sondern habe seinen Einsatz im Kriegsgebiet sorgfältig abgewogen, sagte BFMTV-Chef Marc-Olivier Fogiel. Das Team habe seine am Montag geplante Reportage besprochen und sei zu dem Schluss gekommen, dass gedreht werden soll.

Ukraine-Krieg – Journalisten bei Arbeit getötet: „Liste (…) wird immer länger“

Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine ermittelt die Behörde in mindestens fünf weiteren Fällen wegen Kriegsverbrechen gegen französische Staatsangehörige in der Ukraine. Nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen wurden mindestens acht Journalisten währen ihrer Arbeit in der Ukraine getötet. Die „Liste der russischen Verbrechen an Medienvertretern in der Ukraine wird immer länger“, erklärte ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums auf Twitter. (lz mit dpa/AFP)

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