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Ex-Präsident Poroschenko: „So vertreiben wir Putin aus der Ukraine“

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Von: Constantin Hoppe

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Der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat den Westen aufgefordert, Wladimir Putin zu bekämpfen, indem er Moskaus lebenswichtige Exporte abwürgt.

Kiew – „Alle Nationen der Welt sollten verstehen, dass sie Mitglieder der Anti-Putin-Koalition sind“, sagte der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko in einem Interview mit dem US-amerikanischen Nachrichtenmagazin Newsweek. „Putin sollte mit so großen Nationen und großen Demokratien wie Nordkorea, dem Iran, Syrien und Belarus vollständig isoliert werden.“

Nur ein gemeinsames Vorgehen der Welt könne den Ukraine-Krieg stoppen und eine Fortsetzung der Kämpfe verhindern. Dafür sieht der Ex-Präsident eine Reihe von Ansatzpunkten, um Putin zu besiegen. Poroschenko forderte deshalb die internationalen Partner der Ukraine auf, eine eigene Blockade der russischen Häfen zu verhängen und russische Exporte zu verhindern.  

Poroschenko: Weltweite Anti-Putin-Koalition für Sieg notwendig

Eine Fortsetzung der Waffenlieferungen an die Ukraine sei einer der maßgeblichen Faktoren, für einen Sieg der Ukraine, erklärte Poroschenko. Nur durch ausländische Militärhilfen könne die Ukraine zu einem Gegenangriff übergehen und die durch Russland besetzten Gebiete zurückerobern.

Petro Poroschenko
Der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat klare Ansichten, wie die Ukraine der russischen Aggression begegnen kann. © Genya Savilov/afp

Zudem setzt er auch auf diplomatische Unterstützung aus dem Westen: Poroschenko, der 2014 direkt mit Wladimir Putin über die Beendigung der Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften in der östlichen Donbass-Region verhandelte, sagte, die Ukraine brauche bei künftigen Gesprächen internationale Unterstützung.

Poroschenko über Ukraine-Krieg: Nur ein Nato-Beitritt kann Sicherheit bringen

Weiter setzt Poroschenko auf den Beitritt der Ukraine zur Nato: „Das einzige Dokument, das unsere Sicherheit garantieren kann, ist Artikel fünf des Nordatlantikvertrags.“ Mehr als 70 Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer befürworten laut Meinungsforschern den Beitritt zu dem transatlantischen Bündnis. Russland fordert dagegen, dass eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ausgeschlossen wird.

Doch auch innenpolitisch muss sich die Ukraine für Poroschenko zusammentun. Seit seiner Niederlage gegen Wolodymyr Selenskyj im Jahr 2019 wird Poroschenko des Hochverrats angeklagt, der mit dem Verkauf einer großen Menge Kohle zusammenhängt, mit der die von Russland unterstützten Separatisten im Donbass finanziert wurden. Mehrere Strafverfahren laufen derzeit.

Poroschenko über Situation in der Ukraine: innenpolitische Streitigkeiten beilegen

Er habe mit dem amtierenden Präsidenten jedoch direkt nach der russischen Invasion der Ukraine einen „informellen Waffenstillstand“ geschlossen, sagte Poroschenko. Denn aktuell sei die Ukraine, das einzige was zähle und jede Unterstützung sei wichtig. (con)

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