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Ukraine-Krieg: Widerstand gegen Putin – Kreativer Protest in Russland

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Von: Marvin Ziegele

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Ein Demonstrant in Düsseldorf demonstriert gegen den Ukraine-Krieg, in dem er an die Opfer von Butscha erinnert. Auch in Russland gab es eine identische Aktion.
Ein Demonstrant in Düsseldorf demonstriert gegen den Ukraine-Krieg, in dem er an die Opfer von Butscha erinnert. Auch in Russland gab es eine identische Aktion. © Imago Images

Künstler in Russland protestieren gegen den Ukraine-Krieg. Für viele Menschen ist es der einzige Weg, Kritik zu äußern. 

Moskau – Die Gräueltaten von Butscha haben inzwischen eine sinnbildliche Funktion für den gesamten Ukraine-Krieg. Insbesondere das Bild eines getöteten Mannes, der mit gefesselten Händen am Straßenrand liegt, ist symbolträchtig für das mutmaßliche Massaker von Butscha geworden.

Mehr noch: Der Tote scheint auch in Russland zu einem Symbol gegen den Ukraine-Konflikt geworden zu sein, berichtet das Nachrichtenportal Daily Beast. Demnach taucht das Abbild des toten Mannes von Butscha überall in ganz Moskau wieder auf. Ein unbekannter Performance-Künstler fotografierte sich selbst, wie er in ähnlicher Kleidung und mit gefesselten Händen vor den berühmtesten Wahrzeichen der Stadt auf dem Boden lag, in einem Street-Art-Protest, den er Moskau-Butscha nannte.

Ukraine-Krieg: Künstler:innen protestieren gegen Konflikt

Heute stehen russische Künstler an der Seite der Ukraine, und trotz der Bemühungen, ihre Proteste zu unterdrücken, taucht immer mehr Antikriegskunst, etwa in Form von Graffittis, an den Wänden russischer Städte auf, in einem Land, in dem fast jede Opposition gegen den Kreml und Wladimir Putin zum Schweigen gebracht wurde. Straßenkunst ist nach wie vor einer der einzigen Orte, an denen freie Meinungsäußerung möglich ist.

„In Russland gibt es heute viele Antikriegskünstler und -dichter, weil es keine freien Medien mehr gibt, um das Entsetzen der Menschen auszudrücken“, sagte Galina Artemenko, eine Kunstbeobachterin aus Sankt Petersburg, gegenüber The Daily Beast.

Ukraine-Krieg: Zeit für „direkte Aussagen“

Andere Künstler in Russland wählen jedoch auch direktere Ansätze. Die Gruppe „Die Partei der toten Seelen“ trug auf einem Moskauer Friedhof Totenkopfmasken und hielten Schilder, die auf den Tod der russischen Soldaten in der Ukraine hinwiesen. Ihr Protest wurde als Kampfansage an die russische Propaganda, den Mangel an Informationen über den Krieg und die diffusen offiziellen Angaben des Kremls zu den russischen Todesopfern verstanden. „Dies ist eine Zeit für künstlerischen Aktionismus, für direkte Aussagen, wie die jüngste Performance der Partei der toten Seelen“, sagte der russische Künstler Pawel Otdelnow gegenüber The Daily Beast. (marv)

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