Putins Zorn richtet sich gegen russische Geheimagenten

Wladimir Putins Ärger wegen des Ukraine-Kriegs entlädt sich in erneuten „Säuberungen“ – diesmal beim Geheimdienst FSB.
Moskau – Längst ist klar, dass der Ukraine-Konflikt* für Wladimir Putin* nicht den schnellen Sieg bedeutet, den sich der Präsident von Russland* erhofft hat. Zuletzt begann die russische Armee damit, ihre Angriffe wieder auf den Osten der Ukraine* zu konzentrieren.
Trotzdem: Wladimir Putin ist nicht zufrieden. Erst im März sprach der russische Präsident offen davon, dass er Russland von Verrätern „säubern“ wolle.
Wladimir Putin: Russlands Präsident „säubert“ Geheimdienst
„Jedes Volk, das russische Volk ganz besonders, wird immer in der Lage sein, das Gesindel und die Verräter zu erkennen und sie auszuspucken, wie man eine Fliege ausspuckt, die einem in den Mund geflogen ist. Ich bin sicher, dass eine solche echte und notwendige Selbstreinigung der Gesellschaft unser Land nur stärken wird“, sagte Putin. Nach dieser Ankündigung soll er zwei hochrangige Generäle unter Hausarrest gestellt haben.
Nun scheint Wladimir Putin, so heißt es in einem Bericht des investigativen Rechercheteams Bellingcat, seinen Zorn gegen 150 Agenten des Geheimdienstes FSB gerichtet haben. Offenbar soll es dort zu einer „Massensäuberung“ durch Russlands Präsidenten gekommen sein. Betroffen sind 150 Agenten, die aus dem Geheimdienst entlassen oder gar festgenommen worden sein sollen. Der Grund: Putin fühlt sich über die Lage im Ukraine-Krieg nicht ausreichend informiert, es ist die Rede von „Versäumnissen“ der Geheimagenten.
Wladimir Putin: Geheimdienstchef soll im Gefängnis sein
Unter den zwei hochrangigen Personen, die im März unter Hausarrest gestellt wurden, war auch Sergej Besada, Chef des „Fünften Dienstes“ des Geheimdienstes FSB. Inzwischen soll Besada laut einem Bericht der Moscow Times in einem Gefängnis außerhalb von Moskau* inhaftiert worden sein.
Der „Fünfte Dienst“ wurde unter der FSB-Leitung von Wladimir Putin im Jahr 1998 gegründet. Innerhalb weniger Jahre erhielt die Direktion ein umfassendes Mandat für die Spionage in der ehemaligen Sowjetunion. Das ermöglichte es dem Dienst nach dem Zerfall der Sowjetunion, die ehemaligen Staaten „in Russlands Umlaufbahn zu halten“, so die Moscow Times. (marv) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.