Waffen-Schmuggel über Mali: US-Regierung enthüllt Geheimoperationen der Wagner-Gruppe
Neues über die Machenschaften von Prigoschins Wagner-Gruppe gaben die USA bekannt: Die Söldner hätten versucht, Waffen über Afrika nach Russland zu schmuggeln.
Moskau - Erst vor wenigen Wochen hat Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sich in einem öffentlichen Wutausbruch vor Leichen seiner Wagner-Söldner darüber beklagt, dass die russische Armee seine privaten Söldner nicht mit genügend Waffen für ihren Einsatz im Ukraine-Krieg versorge. Offenbar versucht die Wagner-Gruppe aber auch immer wieder, über andere, weltweit verschlungene Wege an Waffen zu gelangen. Jetzt gab die US-Regierung laut einem Bericht der Kiyv Post weitere Erkenntnisse bekannt.
Demnach teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, nun mit, dass die US-Regierung einige Personen und Rechtsgebilde auf mehreren Kontinenten sanktioniert habe, die Wagners militärische Operationen unterstützt hätten.
Konkret habe die Wagner-Gruppe versucht, Waffen über Mali nach Russland zu transportieren. „Uns wurde mitgeteilt, dass Wagner versucht, Material zur Unterstützung von Russlands Krieg über Mali zu transportieren“, sagte Miller. Wagner habe versucht, „militärische Systeme von ausländischen Lieferanten zu kaufen und diese Waffen über Mali zu transportieren“, so Miller. Um dies zu verschleiern, habe Wagner offenbar gefälschte Pässe und Papiere genutzt.

Wagner beschafft sich Waffen aus dem Ausland
Laut Kiyv Post gibt es immer wieder Berichte, dass Wagner Waffen, Munition und andere Ausrüstung über den Umweg Mali nach Russland bringen will. Im vergangenen November soll beispielsweise ein Unternehmen, das auf Prigoschin zurückgeht, von einer kleinen Firma in China 20.000 Helme gekauft haben - laut offizieller Angabe zu „Gaming“-Zwecken. Jedoch fiel der Kauf wohl mit der massenhaften Rekrutierung von Kämpfern in Gefängnissen zusammen, die im Ukraine-Krieg eingesetzt werden sollten.
Im Januar präsentierte US-Regierung außerdem laut ZDF Bilder, die offenbar zeigten, wie russische Bahnwaggons in Nordkorea mit Waffen beladen wurden, die wohl an die Wagner-Söldner gehen sollten. Die nordkoreanische Regierung wies die Vorwürfe zurück.
Ukraine-Leaks brachten Bemühungen der Wagner-Gruppe um Waffen ans Licht
Im Rahmen der Ukraine-Leaks aus dem Pentagon im April 2023 wurde zudem bekannt, dass Wagner offenbar Waffen in der Türkei beschaffen wollte. Über einen der geleakten Berichte kam auch zutage, dass die Wagner-Gruppe China um Waffen gebeten hatte - jedoch vergeblich. Die Financial Times hatte darüber berichtet.
In Mali ist Wagner seit ein paar Jahren gut vertreten, sodass es nicht fern liegt, über das afrikanische Land Waffen in die Ukraine zu schmuggeln: Die Militärregierung in Mali lässt sich seit 2021 von geschätzt 1000 russischen Wagner-Söldnern in ihren Kampfeinsätzen unterstützen. Diese verbreiten dort laut Krisenbeobachtern ein Klima der Angst.
Jewgeni Prigoschin strebt eine Ausweitung seines Einflusses auch in anderen afrikanischen Staaten an, verspricht sich davon offenbar unter anderem ein lukratives Geschäft. (smu)