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Ukraine-Krieg: Selenskyj wirft Russland geplante „Auslöschung“ vor

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Von: Christian Stör

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert das Zögern bei Waffenlieferungen. Aus Mariupol werden neue Angriffe gemeldet.

Kiew - Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, die östlichen Teile des Landes „auslöschen“ zu wollen. Die russischen Soldaten wollten „den Donbass buchstäblich erledigen und zerstören“, sagte der ukrainische Präsident in der Nacht zum Montag in seiner täglichen Videoansprache. Aus der seit Wochen heftig umkämpften Hafenstadt Mariupol wurden derweil neue russische Angriffe mit Raketen und Bomben gemeldet.

Ukraine-Krieg: Selenskyj will Ostukraine nicht aufgeben

Selenskyj kündigte angesichts des befürchteten Großangriffs im Osten des Landes harte Gegenwehr an. „Wir werden unser Territorium nicht aufgeben“, sagte er dem Nachrichtensender CNN. Die Schlacht in der Region Donbass könne den Verlauf des gesamten Krieges beeinflussen.

Wolodymyr Selenskyj-videostandbild aus einem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Video zeigt
Dieses Videostandbild aus einem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Video zeigt Wolodymyr Selenskyj, den Präsidenten der Ukraine, während einer Videobotschaft am Samstag (16. April). © Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

Ukraine-Krieg: Schicksal der Menschen hängt von Waffenlieferungen ab

Selenskyj warnte zudem, dass das russische Militär für die nächste Zeit eine Offensive in der Industrieregion Donbass im Osten der Ukraine vorbereite: „So wie die russischen Truppen Mariupol zerstören, wollen sie auch andere Städte und Gemeinden in den Gebieten Donezk und Luhansk dem Erdboden gleichmachen.“ Man sei den Partnern dankbar, die helfen. „Aber diejenigen, die von uns benötigte Waffen und Munition haben und ihre Hilfe zurückhalten, müssen wissen, dass das Schicksal dieser Schlacht auch von ihnen abhängt. Das Schicksal von Menschen, die gerettet werden können“, sagte Selenskyj.

News aus dem Ukraine-Krieg: Kiew meldet weitere Angriffe auf Mariupol

Der ukrainische Generalstab berichtete am Sonntagabend von russischen Raketen- und Bombenangriffen auf das belagerte Mariupol. Dabei kämen auch Überschallbomber vom Typ Tu-22M3 zum Einsatz. Regierungschef Denys Schmyhal sagte dem US-Sender ABC, die Stadt sei nicht gefallen. Die ukrainischen Soldaten würden in Mariupol „bis zum Ende kämpfen“. Außenminister Dmytro Kuleba berichtete im US-Sender CBS, die eigenen Truppen seien „im Grunde eingekreist“ von russischen Truppen, die Mariupol dem Erdboden gleichmachen wollten. Wörtlich sagte Kuleba: „Die Stadt existiert nicht mehr.“

Mariupols Polizeichef: Auch viele Zivilpersonen in Stahlwerk

Mehrere Tausend ukrainische Verteidiger Mariupols sollen sich in dem riesigen Stahlwerk Asowstal verschanzt haben. Auch zahlreiche Zivilpersonen befinden sich nach Angaben örtlicher Behörden auf dem umkämpften Gelände des Werks, zu dem auch unterirdische Anlagen gehören. Große Teile von Mariupol befinden sich inzwischen unter Kontrolle des russischen Militärs. In Mariupol hielten sich noch rund 100.000 Menschen auf, sagte Werschinin. Die russischen Truppen ließen sie für Essen Trümmer räumen sowie Leichen bergen und in Massengräbern beerdigen, behauptete er.

Ukraine News: Ukrainische Truppen erobern Orte bei Charkiw zurück

Die ukrainischen Truppen konnten nach Behördenangaben bei einer Gegenoffensive mehrere Ortschaften in der Nähe der Großstadt Charkiw im Nordosten zurückerobern. Damit seien die russischen Truppen weiter von der zweitgrößten Stadt der Ukraine zurückgedrängt wurden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, in seinem Kanal beim Messaging-Dienst Telegram mit. (cs/dpa)*fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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