Geleakte US-Dokumente: Putin verteilt Prämien für Abschuss von westlichen Panzern
Wie will Russland die neuen Panzer bekämpfen, die die Ukraine vom Westen geliefert bekommt? Offenbar lautet ein Teil des Plans, die Soldaten finanziell zu motivieren.
München - Die Ukraine wird vom Westen mit fortschrittlichen Waffen unterstützt, die den Abwehrkrieg zugunsten Kiews entscheiden sollen. Nicht nur Panzer, sondern auch Kampfflugzeuge wurden zu diesem Zweck bereits geliefert. Das sorgt offenbar für Bedenken in Moskau. Wie die New York Times berichtet, soll Russland seine Truppen im Ukraine-Krieg auf die Gefechte mit deutschen Leopard-, US-amerikanischen Abrams- oder britischen Challenger-Panzern besonders motivieren: Laut geleakten Geheimdokumenten soll Truppen, denen es gelingt, diese Maschinen zu beschädigen oder zu zerstören, ein Bonus gezahlt werden.
Russische Geheimdokumente in Videspiel-Chatrooms aufgetaucht
Der monetäre Anreiz ist Teil einer größeren Bandbreite von Initiativen zur Moralstärkung der russischen Armee, heißt es in den Papieren. Das „Selbstvertrauen der Ukraine und des Westen“ soll dadurch verringert werden und die „russischen Truppen ihrer Fähigkeit zu bestärkt, diese neuen Waffen zu überwinden“, heißt es in dem Dokument, das als streng geheim bezeichnet wurde.

Die russische Strategie zum Umgang mit den neuen Panzern war laut der Times in einer „Fundgrube von US-Geheimdienstdokumenten“ versteckt, die online in Videospiel-Chatrooms durchgesickert waren, bevor sie in den letzten Tagen ihren Weg in die sozialen Medien fanden. US-Beamte sagten, die Dokumente seien legitim, obwohl mindestens eine der Dutzenden von Seiten mit geheimen Berichten verändert worden sei.
Die Dokumente hätten den bisher klarsten Einblick in die interne Arbeitsweise sowohl des russischen als auch des ukrainischen Militärs seit Beginn des Krieges im letzten Jahr gegeben. Beide Seiten kämpfen mit Verlusten und Rückschlägen, heißt es in den Dokumenten. Die Times hatte am Donnerstag erstmals über das Leck berichtet.
Russische Strategie gegen westliche Panzer: „Einrichtung von drei Feuerzonen“
Großbritannien, Deutschland, Polen und die Vereinigten Staaten haben zugesagt, vor einer erwarteten ukrainischen Frühjahrsoffensive gegen russische Streitkräfte in der besetzten Ukraine Dutzende ihrer Hauptkampfpanzer zu entsenden, die den alten Sowjetpanzern überlegen sind. Durch „solide Verteidigungs- und Offensivstrategien, einschließlich des Einsatzes kleiner tragbarer Panzerabwehrlenkflugkörper und Panzerabwehrminen“ schafft es Russland demnach aber bisher, die Präsenz der Panzer auf dem Schlachtfeld abzuschwächen. Die russische Strategie zur Zerstörung der Panzer sieht den Dokumenten zufolge die „Einrichtung von drei Feuerzonen basierend auf der Reichweite“ vor.
Weiter heißt es in den Papieren: „Gleichzeitig werden Personalschulungen durchgeführt, um über die Schwachstellen von NATO-Panzern aufzuklären.“ Nun soll also auch ein finanzieller Anreiz dazu führen, dass noch mehr westliche Panzer der russischen Armee zum Opfer fallen. (cgsc)