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„Wie von Ikea“: Papp-Drohnen sollen der Ukraine im Krieg mit Russland helfen

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Von: Magdalena Fürthauer

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Aus Australien soll Hilfe für die Ukraine im Krieg gegen Russland kommen - in Form einer Papp-Drohne. Ihr Einsatzbereich ist offenbar vielfältig.

Melbourne/Kiew - Seit über einem Jahr tobt der Krieg in der Ukraine, seit über einem Jahr scheint kein Ende in Sicht zu sein. Zuletzt lag der Fokus auf den Kämpfen rund um Bachmut, bei denen die russischen Truppen hohe Verluste erlitten haben. Nun sorgt allerdings die Erfindung eines australischen Unternehmens für Aufsehen. Offenbar sollen Papp-Drohnen der Ukraine im Krieg gegen Russland helfen.

Krieg gegen Russland: Papp-Drohnen sollen der Ukraine helfen

Wie der australische Nachrichtensender 7News berichtet, spielt die Firma SYPAQ mit Hauptsitz in Melbourne eine „einzigartige Rolle in der Verteidigung der Ukraine.“ Sie habe eine „High-Tech-Waffe“ entwickelt, bestehend aus gewachstem Karton und zusammengehalten durch Gummibänder.

Diese Papp-Drohne hat offenbar eine Spannweite von rund zwei Metern, lässt sich allerdings leicht in einer Hand halten. Außerdem sei sie mit einem „militärischen Orientierungssystem“ ausgestattet. Laut einem Sprecher des Unternehmens könnte sie im Ukraine-Krieg und dem dortigen Kampfgeschehen durchaus nützlich sein.

Ukraine-Krieg: Papp-Drohnen aus Australien als Waffe?

Wie ein Video zeigt, kann die Drohne offenbar von den Soldaten selbst per Hand oder über ein Katapult in die Luft geschossen werden. 100 Stück würden ab jetzt in die Ukraine geliefert werden, erklärte ein Unternehmenssprecher. Dort kämen die Drohnen in einem flachen Paket als Einzelteile an, die die Soldaten anhand einer Anleitung schließlich zusammenbauen könnten.

Der ukrainische Botschafter in Australien, Wasyl Myroschnytschenko, zeigt sich in dem Fernsehbeitrag begeistert. Die Drohne sei „wie von Ikea“, darüber hinaus äußerst billig und habe auch „einen erweiterten Nutzen.“ Laut 7News wird die Drohne vorwiegend zur Wasser- und Medizinversorgung eingesetzt. Sie sei jedoch auch ein „Köder für tödliche Missionen“.

Hilfe für die Ukraine: Papp-Drohnen im Krieg gegen Russland

Der australische Außenpolitikexperte Keith Suther erklärt, dass man an der Papp-Drohne sowohl Bomben als auch Kameras anbringen könne, mit denen man ein Gebiet oder potenzielles Ziel im Ukraine-Krieg, in dem derzeit das militärische Geschehen auf Bachmut fokussiert ist, auskundschaften könne. „Das ist der Nutzen einer Drohne in einem solchen Krieg“, meinte der ukrainische Botschafter auf Nachfrage dazu.

Über diesen Aspekt der Drohne wollte das Unternehmen allerdings nichts verraten. „Um das Vorgehen nicht zu gefährden, können wir nicht allzu viel darüber sprechen, wie die Drohne eingesetzt wird“, so ein Sprecher. Auch wie die Drohne genau gesteuert werden kann, erläutert er nicht. Dass sie im Ukraine-Krieg also auch als tödliche Waffe eingesetzt werden könnte, ist vom Produzenten selbst noch nicht bestätigt.

Ukraine-Krieg: Australische Regierung untersucht Eignung der Papp-Drohnen für eigenes Militär

Die australische Regierung nimmt die Papp-Drohne hingegen als Beispiel für den „australischen Einfallsreichtum“. Man untersuche nun, ob sich die Erfindung nicht nur für die Ukraine, sondern auch für das australische Militär eigne, so Verteidigungsminister Richard Marles.

Das Unternehmen begrüßt diese Ankündigung und sieht „großes Potenzial“ für seine Papp-Drohne im Krieg und darüber hinaus. Ob sich bereits erste Exemplare in der Ukraine befinden, ist nicht bekannt. Währenddessen wird im russischen Staatsfernsehen ein skurriler Plan geschmiedet, wonach 70 Millionen Freiwillige in die Ukraine sollen. (mef)

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