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Ukraine-Krieg: Zivilbevölkerung flieht vor neuer russischer Offensive aus der Ostukraine

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Von: Sonja Thomaser

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Menschen fliehen aus den Regionen Donezk und Luhansk.
Menschen fliehen aus den Regionen Donezk und Luhansk. © dpa

Der Gouverneur von Luhansk fordert die Menschen in der Ukraine auf, Gebiete im Osten zu verlassen.

Luhansk – Ukrainische Streitkräfte im Osten machten sich am Dienstag (12.04.2022) für eine neue große russische Offensive im Ukraine-Krieg* bereit. Der Gouverneur von Luhansk, Serhij Gaidai, forderte laut der britischen Tageszeitung The Guardian alle Bewohnerinnen und Bewohner auf, so schnell wie möglich die vereinbarten humanitären Korridore zu nutzen. 

„Es ist viel beängstigender, zu bleiben und im Schlaf wegen einer russischen Granate zu verbrennen“, sagte Gaidai in den sozialen Medien. „Evakuieren: Mit jedem Tag wird die Situation schlimmer. Nehmen Sie Ihre wichtigsten Sachen mit und begeben Sie sich zum Abholpunkt.“

Ukraine-Krieg: Russland bereitet sich auf Großoffensive im Osten vor

Während sich die russischen Truppen angesichts des heftigen Widerstands und schwerwiegender logistischer Probleme weitgehend aus der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt Kiew* zurückgezogen haben, sagen Analystinnen und Analysten, dass sich die Invasionstruppe auf eine große Offensive im Osten vorbereitet.

Russische Truppen bombardierten auch weiterhin das Industriegebiet Azovstal in Mariupol, wo ukrainische Marinesoldaten einen letzten Widerstand zur Verteidigung des strategischen Hafens leisteten, der nach sechswöchiger Bombardierung weitgehend in Schutt und Asche gelegt wurde.

Der Bürgermeister der Stadt, Vadym Boichenko, sagte am Dienstag, dass seit Beginn der Invasion am 24. Februar 21.000 Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden seien. Aber laut Guardian sei es seit Beginn der Straßenkämpfe schwierig geworden, die genaue Zahl der Opfer zu berechnen.

Ukraine-Krieg: Krim soll mit Donezk und Luhansk verbunden werden

Es wird angenommen, dass Russland* versucht, Mariupol zu erobern, um die besetzte Krim mit den selbsternannten Republiken in Donezk und Luhansk in der östlichen Donbass-Region zu verbinden. Kiew sagte jedoch, die Verteidigung der betroffenen Stadt werde fortgesetzt, berichtet der Guardian.

„Die Verbindung zu den Einheiten der Verteidigungskräfte, die Mariupol heldenhaft halten, ist stabil und wird aufrechterhalten“, sagte das ukrainische Militärkommando in seinem täglichen Bericht. Russische Streitkräfte würden auch östliche Städte angreifen, darunter Popasna westlich von Luhansk und Kurachowe in der Nähe von Donezk.

Putin: Russisches Militär wird Ziele in der Ukraine „zweifellos erreichen“

Der russische Präsident Wladimir Putin*, der am Dienstag den äußersten Osten Russlands besuchte, sagte, das russische Militär werde seine Ziele in der Ukraine* „zweifellos erreichen“. Kiew habe die Friedensgespräche absichtlich entgleisen lassen. „Wir sind uns wieder in eine Sackgasse zurückgekehrt“, sagte Putin bei einem Besuch des russischen Weltraumbahnhofs Wostotschny, 5550 km östlich von Moskau.

Laut Putin werde Russland seine Operation „rhythmisch und ruhig“ bis zu ihrem Abschluss fortsetzen, westliche Sanktionen seien gescheitert. „Der Blitzkrieg, auf den unsere Feinde gesetzt haben, hat nicht funktioniert“, sagte er und behauptete, es sei „unmöglich, irgendjemanden in der modernen Welt ernsthaft zu isolieren – insbesondere ein so großes Land wie Russland“.

Russlands Invasion hat bisher mehr als 10 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer aus ihrer Heimat vertrieben, darunter mehr als 4,6 Millionen, die ins Ausland geflohen sind. (sot) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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