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Ukraine-Krieg: Russlands Staatsfernsehen macht Witze über Atomangriffe auf New York

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Von: Vincent Büssow

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Seit Beginn des Ukraine-Kriegs setzt Putin auf atomare Abschreckung. Im Staatsfernsehen von Russland erreicht diese nun verstörende Dimensionen.

Moskau – Die atomare Abschreckung ist mittlerweile wieder Teil der internationalen Politik. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs macht besonders Wladimir Putin häufig und gerne darauf aufmerksam, dass Russland über Raketen mit atomaren Sprengköpfe verfügt. In eine lange Liste aus Abschreckungsversuchen reihen sich nun die verstörenden Reaktionen auf Raketentests, die diese Woche in Russland durchgeführt wurden.

„Verstehen Sie, es gäbe praktisch kein New York mehr, es gäbe praktisch kein England mehr. Von einer einzigen Rakete“, sagte Yuri Shvjtkin, Mitglied im Parlament von Russland, im Staatsfernsehen des Landes. Dies berichtete das US-Portal Vice. Ausgangspunkt für den Kommentar waren Tests der RS-28 Sarmat-Rakete in Russland, die diese Woche durchgeführt wurden. Die Rakete mit dem NATO-Codenamen „Satan II“ wird von Putin als „einzigartige Waffe“ dargestellt, die „alle modernen Mittel der Raketenabwehr“ umgehen können soll. Die tatsächlichen technischen Details der Rakete sind unbekannt, die internationale Bedrohung, die von ihr ausgeht, allerdings unumstritten.

Raketentests in Russland
Russland hat neue atomfähige Raketen getestet. Im Staatsfernsehen wird besprochen, wie ein Angriff auf die USA aussehen würde. © Russisches Verteidigungsministerium/afp

Atomwaffen aus Russland: Diskussion über Angriff auf die USA im Staatsfernsehen

Auch im Staatsfernsehen von Russland wird die atomwaffenfähige Rakete gelobt. „Amerikaner haben diese Art von Raketen nicht und hatten sie auch nie“, sagte der Ex-General Evgenj Buzhinskij. Auch die Vorstellungen, wie ein Atomschlag gegen den Westen aussehen könnte, wurden konkreter besprochen, wie in Ausschnitten der Fernsehsendung zu sehen ist. „Wir wissen sofort, wohin wir sie über den Nord- oder den Südpol schicken müssen. Wir haben nur ein Ziel“, sagte ein Teilnehmer der Fernsehdiskussion, woraufhin der Gastgeber der Sendung antwortete: „Das kontinentale Territorium der Vereinigten Staaten.“

Mit Blick auf einen potentiellen Atomangriff wurde auch die Partnerschaft mit den USA angeschnitten – für die Diskussionsteilnehmer:innen offenbar ein lustiges Thema. „Das Wort ,Partner‘ ist sehr wichtig“, sagt der ehemalige General während seiner Ausführung, was bei einem nuklearen Angriff auf New York passieren würde. In der Diskussionsrunde erntete er dafür allgemeines Lachen. Das Ziel hinter derartigen Äußerungen ist offenbar, den Westen vor einer Einmischung in den Ukraine-Krieg zu warnen. Schon zu Beginn der Invasion schockierte Putin durch die Aktivierung der Atomstreitkräfte von Russland. (vbu)

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