1. Startseite
  2. Politik

Russland verliert Elite-Brigade: „Wie in Schießbude“

Erstellt:

Von: Karolin Schäfer

Kommentare

Die ukrainische Armee will zahlreiche russische Elite-Soldaten „vernichtet“ haben. Die hohen Verluste sorgen für Unmut in Russland.

Kiew – Russland arbeitet an seiner Großoffensive im Ukraine-Krieg - doch Wladimir Putins Armee verzeichnet nach wie vor hohe Verluste. Bei dem Versuch, die Stadt Wuhledar in der Region Donezk zu erobern, soll Russland angeblich sogar eine ganze Elite-Brigade verloren haben, berichtet merkur.de.

Das berichtet das US-amerikanische Portal Politico. Die Stadt, die überwiegend vom Kohleabbau lebt, ist seit Wochen schwer umkämpft. „Eine große Anzahl feindlicher Kräfte, einschließlich des Kommandostabes, wurde in der Nähe von Wuhledar und Marjinka im Gebiet Donezk vernichtet“, sagte Oleksij Dmytraschtschwskij, Sprecher des ukrainischen Militärs in der Region.

News zum Ukraine-Krieg: Russland verliert wohl gesamte Elite-Brigade

Zudem habe die Ukraine militärische Ausrüstung der russischen Besatzer zerstört, „darunter 36 Panzer“, behauptete Dmytraschchwskij. Konkret soll es sich dabei um die 155. Marine-Infanterie-Brigade gehandelt haben. „Die 155. Brigade musste bereits dreimal neu besetzt werden“, erklärte der Sprecher.

„Das erste Mal nach Irpin und Butscha, das zweite Mal, als sie in der Region Donezk besiegt wurde.“ Bislang habe sich die Elite-Brigade immer wieder erholt. Nun sei aber fast die ganze Einheit bei Wuhledar „vernichtet worden.“ Die Niederlage sei nur wenige Tage erfolgt, nachdem der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu von einer „erfolgreichen Offensive bei Wuhledar“ gesprochen hatte.

Ukraine-Krieg: Russlands Verluste sorgen für Unmut unter Kreml-Unterstützern

Die hohen Verluste in der Ukraine schwächen offenbar die Unterstützung russischer Ultranationalisten für den Feldzug von Kremlchef Wladimir Putin und sorgen für Kritik an der Militärführung. Viele glauben inzwischen nicht mehr an eine erfolgreiche Offensivoperation in Donezk, urteilte das US-amerikanische Institute for the Study of War am Samstag (11. Feburar).

Soldaten der 155. Marine-Infanteriebrigade der russischen Pazifikflotte stellen sich bei einer Probe für Russlands Militärparade auf. (Archivbild)
Soldaten der 155. Marine-Infanteriebrigade der russischen Pazifikflotte stellen sich bei einer Probe für Russlands Militärparade auf. (Archivbild) © Yuri Smityuk/imago

Auch Igor Girkin, ehemaliger Oberst des russischen Militärgeheimdienstes, fand eindeutige Worte. Auf seinem Telegram-Kanal bezeichnete der nationalistische Hardliner russische Generale als „Idioten, die nicht aus ihren eigenen Fehlern lernen.“ Er bestätigte die Niederlage rund um Wuhledar. „Die ukrainische Artillerie schießt außergewöhnlich genau“, so Girkin. Mehr als 30 gepanzerte Fahrzeuge seien zerstört worden. Zahlreiche Soldaten, Spezialeinheiten und Panzerfahrer starben. „All diese Verluste erwiesen sich als ‚einseitig‘ – die Ukrainer schossen auf die Angreifer wie in einer Schießbude“, zitierte Politico den Ex-Separatistenführer.

Vorbei scheinen die Kämpfe in der Region allerdings nicht zu sein. „Ich wünschte, die Waffen unserer Partner würden schneller kommen“, betonte Dmytraschtschwskij. Ihm zufolge hätte die Ukraine damit nicht nur die Möglichkeit, sich zu schützen und weitere Angriffe abzuwehren, sondern Russland „auch endgültig aus unserem Gebiet zu vertreiben.“ Einem ehemaligen US-General scheint ein Ende des Ukraine-Krieges möglich, wenn in Russland zwei Bedingungen erfüllt sind. (kas)

Auch interessant

Kommentare