Bericht enthüllt mögliches Motiv Putins für den Ukraine-Krieg
Ein russischer Bericht beruft sich auf mehrere Quellen bei der Enthüllung der wahren Gründe, die Putin zum Überfall der Ukraine animierten.
Moskau – Die Ziele des Kreml-Chefs Wladimir Putin im Ukraine-Krieg kommen offenbar ans Licht: Der Wunsch nach Rache war wohl einer eine der treibenden Faktoren, im vergangenen Februar die Ukraine anzugreifen. Eine Rolle spielt dabei der Oligarch Wiktor Medwedtschuk, der Vorsitzender einer der größten prorussischen Oppositionspartei in der Ukraine war. Die Verhaftung des Putin-Verbündeten soll für den Kreml-Chef das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht haben.
Putins wahres Motiv für Ukraine-Krieg soll wohl Wunsch nach Rache gewesen sein
Drei Putin nahestehende Quellen sagten, die verhängten Sanktionen gegen Medwedtschuk und seine Verbündeten hätten Putin dazu veranlasst, sich auf eine groß angelegte „Militäroperation“ vorzubereiten. Das berichtet das russische Onlinemedium verstka in seinem Bericht „Wie Putin dazu kam, die Ukraine zu hassen“ und beruft sich auf Aussagen ehemaliger und aktueller Beamte der russischen und ukrainischen Regierung.
Der Kreml-Reporter Ilya Zhegulev schrieb laut verstka, dass Medwedtschuk im Zentrum des russischen Angriffs auf die Ukraine stand, welches in Moskau als „Spezial-Militäroperation“ bezeichnet wird. Medwedtschuk hätte beschlossen, Kiew schon im Februar/März 2021 anzugreifen. Nach der Invasion wurde Medwedtschuk festgenommen. Zudem wurde ihm seine ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen. Der Kreml-Chef soll über den „persönlichen Angriff“ auf seinen Verbündeten in der Ukraine erzürnt gewesen sein. Putin nahestehende Quellen sagten, es sei die Zerstörung von Medwedtschuks „Informationsquelle“ gewesen, die Putin schließlich zum Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 veranlasste.

Putin und Verbündeter Medwedtschuk schmiedeten wohl Plan für Ukraine-Krieg
Obwohl Medwedtschuk ukrainischer Staatsbürger war, ließ der Kreml über 100 Soldaten und hochrangige Kommandeure des Asow-Regiments frei, um im Gegenzug Putins Freund nach Moskau holen zu können. Medienberichten zufolge ist der hohe Preis, den Moskau für die Befreiung des Oligarchen zahlte, ein Beleg dafür, wie wichtig diese Figur für den Kreml ist. Es scheint, dass Medwedtschuk in Putins Augen eine Schlüsselfigur der ukrainischen Politik bleibt.
Nach seiner Abschiebung nach Russland bleibt der Oligarch politisch und geschäftlich aktiv. So erklärte der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Alexej Danilow, in einem Interview mit der BBC Mitte Februar, der Kreml würde nach dem Scheitern seiner Armee in Kiew, Charkiw und Cherson an einem Plan B arbeiten. Der Plan stützt sich auf Vorschlägen von Medwedtschuk. Dieser schlug in Moskau die „koreanische Lösung“ vor – die Schaffung einer „zweiten Ukraine“. Russlands Ziel sei, so Danilow, in naher Zukunft alles zu tun, um die Regionen Donezk und Luhansk sowie einen Landkorridor zur Krim vollständig zu besetzen und dann diese Idee der Teilung der Ukraine umzusetzen.
Offensive der Ukraine kommt – Russland droht Kontrollverlust
Putins „Militäroperation“ scheint bislang nicht nach Plan zu laufen. Russland leidet unter den massiven Verlusten und auch die Chance auf eine erfolgreiche Offensive stehen schlecht. Die neue Entwicklung würde auf einen Kontrollverlust der russischen Einheiten in Cherson und Gebieten nahe dem Fluss Dnipro hinweisen. Laut Experten könnten sich die russischen Besatzer nur noch auf Städte konzentrieren und scheitern daran, Kräfte zu sammeln für die angekündigte Offensive der Ukrainer. (Bona Hyun)