Trotz Ukraine-Krieg: Forbes zählt mehr russische Milliardäre – fünf gaben Staatsbürgerschaft ab

Der Westen verhängt Sanktionen nicht nur gegen den russischen Staat, sondern auch Putin-nahe Geschäftsleute. Trotzdem gibt es mehr russische Milliardäre.
Frankfurt – Seit Beginn des Ukraine-Krieges verhängen westliche Länder Sanktionen gegen Russland. Die Strafmaßnahmen sollen den russischen Angriffskrieg gegen das Nachbarland zum Stocken bringen, der russischen Kriegsmaschine die Mittel entziehen und die russische Wirtschaft belasten. Die westlichen Sanktionen treffen auch russische Oligarchen, die dem Machthaber Wladimir Putin nahestehen. Trotzdem gibt es noch mehr Milliardäre unter ihnen, wie das US-Magazin Forbes feststellte.
Ukraine-Krieg: Es gibt mehr russische Milliardäre trotz westlicher Sanktionen
Die russische Ausgabe des Magazins veröffentlichte am Mittwoch (19. April) die 2023-Statistik zur weltweiten Zahl von Milliardären. Zum zweiten Mal in Folge sei sowohl die Zahl als auch das Gesamtvermögen aller Milliardäre gesunken. Insgesamt gebe es mit 2640 Geschäftsleuten 28 weniger Milliardäre im Vergleich zu 2022. Dem Magazin zufolge büßten sie insgesamt 500 Milliarden Dollar an Vermögen ein. Nun liegt das Gesamtvermögen von Milliardären der Welt wohl bei 12,2 Trillionen Dollar.
Bei russischen Milliardären gehen beide Statistiken anscheinend deutlich nach oben. In der globalen Liste gibt es laut Forbes mit 110 Personen nun 22 russische Milliardäre mehr im Vergleich zu 2022. Die Zahl hätte sogar bei 115 liegen können, allerdings haben fünf russische Milliardäre ihre russische Staatsbürgerschaft abgegeben, wie das Magazin schilderte. Das Gesamtvermögen der russischen Milliardäre verzeichnete ein deutliches Plus und stieg von 353 Milliarden Dollar auf 505 Milliarden Dollar.
Russische Oligarchen: Melnitschenko reichster russischer Milliardär
An der Spitze der russischen Milliardäre befindet sich dabei Andrij Melnitschenko mit einem Vermögen von 25,2 Milliarden Dollar. Weltweit liegt der Gründer des Düngemittelherstellers EuroChem damit auf Platz 58. Auch gegen ihn wurden westliche Sanktionen verhängt. Ihm wurde vorgeworfen, ein enger Vertrauter des Kreml-Chefs zu sein.
Gegenüber der britischen Zeitung The Times widersprach er allerdings dieser Auffassung. Ein Sprecher erklärte, Melnitschenko habe nie engen Kontakt oder ein direktes Treffen mit Putin gehabt. Er habe lediglich als ein führender russischer Geschäftsmann an Versammlungen teilgenommen, an denen auch der russische Präsident beteiligt gewesen sei. Zudem habe der russische Staat Melnitschenko in keinem Fall zu Vorteilen verholfen. Wegen der Sanktionen hatte der Oligarch seinen EuroChem-Anteil an seine Frau übertragen. (bb)