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Rauch über der Krim-Brücke: Russland bestreitet neuen Angriff der Ukraine auf Infrastruktur

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Von: Christina Denk

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Auf der Krim-Brücke steigt Rauch auf. Ein Sabotage-Akt der Ukraine? Russland spricht von Übungen – und scheint sich auf baldige Kämpfe vorzubereiten.

Krim – Eine hohe Rauchsäule, die Richtung Meer zieht, mitten auf der Krim-Brücke. Diese Videos kursieren am Mittwoch (24. Mai) in den sozialen Medien. Die Einwohner der angrenzenden Stadt seien von der Säule erschreckt worden, hieß es. Die Brücke wurde gesperrt. „Man kann es von verschiedenen Teilen der Stadt aus sehen“, berichtete das Portal Kerch.fm. Ein erneuter, mutmaßlicher Sabotage-Akt der Ukraine?

Rauch über der Krim-Brücke: Russland bestreitet Sabotageakt und spricht von Übung

Immer wieder gab es in den letzten Wochen Meldungen zu mutmaßlichen Sabotageakten der Ukraine auf der Krim. Einmal brannte ein Treibstofflager, ein anderes Mal kam es zu Explosionen an einer Bahnstrecke. Doch dieses Mal soll es anders sein. Sergey Aksenov, das von Russland ernannte Oberhaupt der Krim, schrieb am Morgen auf Telegram, die Krim-Brücke sei „aufgrund von Übungen in der Gegend geschlossen.“ Er forderte die Bevölkerung auf, nur russischen Informationen zu vertrauen.

Die kremlnahe russische Nachrichtenagentur RIA Novosti ergänzte wenige Zeit später auf Telegram, der Rauch stehe in „Zusammenhang mit den Übungen“. Unabhängig bestätigen ließen sich diese Angaben nicht. Wie die ukrainische Online-Zeitung Ukrainska Pravda mit Bezug auf Propagandisten berichtet, wurde die Brücke gegen 11 Uhr wieder freigegeben. Warum, die Bevölkerung nicht gewarnt wurde und wozu die Übung durchgeführt wurde, wurde nicht bekannt.

Vorbereitungen auf der Krim: Russland erwartet offenbar Gegenoffensive auf annektiertes Gebiet

Auf der 2018 erbauten Krim-Brücke, die das annektierte Gebiet mit dem russischen Festland verbindet, hatte es im Oktober eine heftige Explosion gegeben. Russland machte im Anschluss den ukrainischen Geheimdienst für den Schlag auf der Krim verantwortlich. In der geplanten Gegenoffensive der Ukraine scheint Russland ebenfalls Schläge der Ukraine gegen das annektierte Gebiet zu vermuten und sich vorzubereiten. Wie die Financial Times in Bezug auf Analysen von Satellitenbildern berichtet, hat Russland die Landzugänge zur Krim enorm gesichert.

Unter anderem Panzergräben, Zick-Zack-Gräben und „Drachenzahn“-Barrikaden aus Beton wurden südlich der Provinz Saporischschja angebracht – an den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten und Toren zwischen der Ukraine und der Halbinsel. Darauf folgte am Mittwoch offenbar die Übung auf dem zweiten Zugang zur Halbinsel, der Brücke nach Russland. Sollte die Ukraine die Krim tatsächlich angreifen, erwarten Experten ein Blutbad. Es werde ein langer Kampf werden. Doch aus Sicht der Experten bietet eine Rückeroberung der Krim die besten Chancen für die Ukraine, um das vermeintlich unbesiegbare Putin-Regime ins Wanken zu bringen. Indes meldet Russland erneut Angriffe auf die russische Region Belgorod. (chd)

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