London vermutet, dass Kommandeure aufgrund von politischem Druck aus Moskau unrealistische Ziele verfolgen. Diese würden sich mit den vorhandenen, unterbesetzten und unerfahrenen Einheiten aber nicht erreichen lassen.
Die russische Führung werde weiterhin Fortschritte fordern. „Es bleibt unwahrscheinlich, dass Russland in den kommenden Wochen die Kräfte aufbauen kann, die erforderlich sind, um den Ausgang des Krieges maßgeblich zu beeinflussen“, hieß es in London weiter.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine Ende Februar vergangenen Jahres unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.
Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. Jedenfalls hat Russland laut der New York Times Dutzende ukrainische Stellungen an der Ostfront angegriffen.
Der ukrainische Generalstab, der für die militärische Strategie zuständig ist, erklärte in seinem täglichen Gefechtsbericht, dass die Russen etwa zwei Dutzend Städte und Dörfer rund um die Ruinenstadt Bachmut beschossen haben. Bachmut steht gerade im Fokus von Wladimir Putins Plänen, östliches Gebiet in der Ukraine, das als Donbass bekannt ist, zu erobern. (mse)