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DIY-Molotow­cocktails und Verhalten bei Gefangenschaft: Ukrainische Spezialkräfte schulen Bevölkerung

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Von: Christoph Gschoßmann

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Die besetzen Gebiete in der Ukraine wehren sich gegen die russischen Besatzer. Spezialeinheiten der Ukraine zeigen den Zivilisten auf einer Website nun, was genau sie tun sollen.

München – Mit Do-it-yourself-Bomben und Tricks für Zivilist:innen gegen die russischen Besatzer: Spezialkräfte der ukrainischen Armee haben eine Website veröffentlicht, die die Bevölkerung im Widerstand gegen die Armee von Wladimir Putin schulen soll. Die Seite enthält Anleitungen, Tipps und ein Handbuch für den Widerstand in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine. Auch das Verhalten in Gefangenschaft während des Ukraine-Kriegs ist ein Thema.

Ein Mann hat vor einer Wohnung in Oberbayern einen Molotow-Cocktail gezündet.
Ein Molotowcocktail (Symbolbild). © David Lombeida/Imago

Mit der Ankündigung, „gemeinsam das Leben der Besatzer zur Hölle zu machen“, stellt die Website ein umfangreiches Arsenal an Ratschlägen und Vorgehensweisen bereit. So wird beispielsweise demonstriert, wie man Fake-Profile in sozialen Netzwerken erstellt, Sabotageaktionen und Hinterhalte durchführt und Bewohner dabei unterstützt, ihre Daten zu verschlüsseln. „Um zum unsichtbaren Bestrafer zu werden, was die größte Angst der Insassen sein wird, müssen Sie Taktiken, Erste Hilfe, Internetsicherheit, Selbstverteidigung, Waffen und gewaltlosen Widerstand kennen“, heißt es auf der Seite.

Widerstand in der besetzten Ukraine: „Löschen Sie es sofort, nachdem Sie es gelesen haben“

Als zusätzlichen Hinweis schreiben die Verfasser:innen über das PDF-Dokument: „Aber seien Sie vorsichtig! Löschen Sie es sofort, nachdem Sie es gelesen haben, oder verstecken Sie es irgendwo auf Ihrem Gerät.“ Auch bestimmte Berufsgruppen erhalten Tipps: Polizisten beispielsweise sollen „wenn möglich, Munition und Waffen“ sammeln und „sie an Mitglieder der Widerstandsbewegung weiter“ geben. Für die Sabotage heißt es: „Es gibt Lagerhäuser, Kasernen, Büros, Hotels und Fabrikgebäude – gute Ziele für einfache Sabotage. Sie sind außergewöhnlich anfällig für Beschädigungen, insbesondere durch Feuer.“

Der Fokus des Widerstands gegen Russland soll auf Kraft- und Schmierstoffen, Lebensmitteln und Medikamenten der Besatzer liegen, so die Empfehlung. Eine weitere Idee zur Sabotage ist der Einsatz von Pyrotechnik, um Schüsse aus Waffen und Explosionen von Lagern mit Ausrüstung vorzutäuschen und die Besatzer zu irritieren. Melitopols im Exil lebender Bürgermeister Ivan Fedorov berichtete erst am Freitag (14. April 2023) von einer Explosion nahe eines Ausrüstungs- und Munitionsdepots der Russen, deren Ursprung noch unklar ist. (cgsc)

Der Ukraine-Krieg sorgt für Reibungen zwischen russischen Politikern und Militärs. Streit geben soll es aktuell auch auf der Halbinsel Krim.

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