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Russland bereitet sich auf Verteidigung der Krim vor

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Von: Moritz Serif

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Die Anzeichen verdichten sich darauf, dass Russland die Krim gegen einen Gegenangriff der Ukraine verteidigen muss.

Moskau/Kiew - Russland bereitet sich wohl auf die Verteidigung der Krim vor. Laut der Ukraine wurden russische Truppen auf der Krim in Verteidigungspositionen auf der Halbinsel stationiert, die Moskau im Jahr 2014 erobert hatte. Die Informationen lassen sich allerdings nich unabhängig überprüfen. Zunächst hatte Newsweek über die Stationierung berichtet.

Die ukrainischen Streitkräfte haben in mitgeteilt, dass etwa 400 russische Wehrpflichtige, die in Iziumiwka im Osten der Krim stationiert waren, in die Siedlung Wolodymyriwka verlegt wurden. Diese befindet sich rund 144 Kilometer entfernt auf der anderen Seite der Halbinsel.

Sewastopol
Russland annektierte die ukrainische Halbinsel Krim bereits im Jahr 2014 - im Bild zu sehen die Hafenstadt Sewastopol hinter dem sowjetischen Denkmal „Soldat und Seemann“ (Archivbild). © Ulf Mauder/dpa

Russland verhindert auf Krim angeblich ukrainischen Sabotageakt

Unterdessen hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim nach eigenen Angaben einen „Sabotage-Akt“ gegen Energie-Infrastruktur verhindert. Es sei ein 1971 geborener Mann mit der Staatsbürgerschaft Russlands und der Ukraine festgenommen worden, erklärte der FSB am Mittwoch. Ihm würden Sabotage-Pläne und der Besitz von Sprengstoff vorgeworfen. Dem Mann droht den Angaben zufolge lebenslange Haft.

Russland hatte die Krim 2014 annektiert. Seit dem Beginn des Militäreinsatzes in der Ukraine vor gut einem Jahr gibt es auf der Halbinsel immer wieder Sabotageakte gegen die russische Armee. Diese gelten unter anderem Militärstützpunkten oder auch für die Truppenversorgung wichtigen Brücken. Mehrere mutmaßlich Beteiligte wurden deshalb bereits von den von Moskau eingesetzten Gerichten der Krim zu langen Haftstrafen verurteilt.

Europarat prangert Menschenrechtsverletzung auf Krim an

Außerdem hat der Europarat Menschenrechtsverletzungen an der krimtatarischen Minderheit auf der von Russland besetzten Krim angeprangert. „Die illegale Annexion der Krim durch Russland hat eine tragische Kaskade von Ereignissen und Maßnahmen in Gang gesetzt, die durch schwere und wiederholte Verletzungen der Menschenrechte der Krimtataren gekennzeichnet sind“, sagte die Menschenrechtsbeauftragte des Europarats, Dunja Mijatovic, in Straßburg am Dienstag anlässlich der Veröffentlichung eines Berichts zur Menschenrechtslage dort. Krimtataren werden demnach stigmatisiert, die übrige Bevölkerung der ukrainischen Halbinsel wird gegen sie aufgebracht.

Insbesondere die Krimtataren, die sich gegen die russische Besetzung wehrten oder eine andere Meinung äußerten, seien Verfolgung, Diskriminierung und Stigmatisierung durch die russischen Behörden ausgesetzt. Mijatovic forderte ein Ende aller willkürlichen Verhaftungen und Schikanen und die Durchsetzung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit. (mse/afp/dpa)

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