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Ukraine: „Nächsten zehn Tage entscheiden den Krieg“ – Ex-Generalleutnant gibt Prognose ab

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Von: Samira Müller

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Der damalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, Generalleutnant Ben Hodges, bei einer Pressekonferenz im Jahr 2015. (Archivfoto)
Der Ukraine-Krieg wird sich in den nächsten zehn Tagen entscheiden: Das glaubt der ehemalige Generalleutnant Ben Hodges. (Archivfoto) © ATTILA KISBENEDEK/AFP

Der Krieg in der Ukraine ist noch nicht vorbei. Der ehemalige Generalleutnant Ben Hodges glaubt aber, dass Russland mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

Washington D.C – Wegen der russischen Angriffe in der Ukraine herrscht immer noch Krieg im Land. Nach dramatischen Wochen im Ukraine-Konflikt* scheint zunächst kein Ende in Sicht. Ben Hodges, ein ehemaliger Generalleutnant an der United States Army und Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strategische Studien am Center for European Policy Analysis (Cepa), glaubt jedoch, dass sich der Krieg in den nächsten zehn Tagen entscheiden wird.

„Die Russen sind in Schwierigkeiten“, schreibt Hodges in seinem Bericht am Dienstag (15.03.2022) bei Cepa. Das sei der Grund, warum sie China um Hilfe gebeten und syrische Söldner rekrutiert haben.

Ukraine-Krieg: „Die nächsten zehn Tage entscheiden den Krieg“

Der ehemalige Generalleutnant ist davon überzeugt, dass den russischen Generälen die Zeit, die Munition sowie die Arbeitskräfte ausgehen. Das gehe aus Open-Source-Informationen hervor, zudem sage es ihm seine Erfahrung, wie er in dem Bericht beschreibt.

Eine Bedingung bei seiner Aussage sei allerdings, dass der Westen, angeführt von den USA*, die Unterstützung in der Ukraine* beschleunigen und ausweiten müsse. Das Land benötige mehr Waffen und Munition, um auf die Angriffe aus Russland* entsprechend reagieren zu können.

Ukraine-Krieg: Russland hat laut ehemaligen Generalleutnant mit Schwierigkeiten zu kämpfen

Die zeitliche Herausforderung betreffe Russland nicht nur im militärischen Sinne. Da die Zahl der Sanktionen gegen Russland weiter steigt, könnte das Land bald mit Fremdwährungsschulden in Höhe von 150 Milliarden Dollar in Verzug geraten, wie Hodges in seinem Bericht bei Cepa erklärt. Zudem könnte auch der Groll im eigenen Land wachsen. Das zeigte vor allem eine russische TV-Journalistin, die während einer Live-Sendung mit einem Plakat gegen den Ukraine-Krieg protestierte.

Der damalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, Generalleutnant Ben Hodges, bei einer Pressekonferenz im Jahr 2015. (Archivfoto)
Der damalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, Generalleutnant Ben Hodges, bei einer Pressekonferenz im Jahr 2015. (Archivfoto) © Attila Kisbenedek/AFP

„Die Russen leiden unter Munitionsmangel“, schreibt der ehemalige Generalleutnant. Der Ukraine-Krieg* dauere bereits viel länger, als Russland überhaupt geplant hatte. Daher geht Hodges davon aus, dass sie nicht genügend Vorräte angeschafft haben. Zudem sei der Verbrauch von Munition in Kriegszeiten wesentlich höher als die geplanten Zahlen, zumal Kämpfe in den Städten den Verbrauch noch verschärfen würde. Außerdem hätten Finnland und Slowenien früher viel Munition nach Russland geliefert. Doch die Länder haben die Lieferungen eingestellt.

Ehemaliger Generalleutnant glaubt an baldiges Ende des Ukraine-Kriegs

Etwa 50 Prozent der russischen Kampfkraft würden derzeit in der Ukraine eingesetzt, wie das Pentagon laut Hodges sagte. Es sei sehr schwierig, das durchzuhalten. Außerdem glaubt der ehemalige Generalleutnant, dass Russland nicht die Mann- oder Feuerkraft habe, um die ukrainische Hauptstadt Kiew einzukreisen, geschweige denn sie zu erobern.

Die Ukrainer würden das Zentrum offen halten, um somit eine Einkreisung zu vermeiden. Hodges rechnet zwar mit weiteren Luft- und Bodenangriffen auf die Stadt, „aber ich glaube nicht, dass es fallen wird“.

Ukraine-Krieg: „Die nächsten zehn Tage sind entscheidend“

Zudem würde die Zahl der Opfer im Krieg Russlands Dilemma verschlimmern. Die Zahl der Toten geht mittlerweile in die Tausende. Davon seien auch russische Soldaten betroffen, die schwer zu ersetzen seien.

Außerdem seien Berichte über Meinungsverschiedenheiten zwischen Kommandanten sowie Gerüchte über desertierende Soldaten ein Zeichen für größere Personalprobleme. Hinzu komme, dass die ukrainischen Streitkräfte den russischen Soldaten, die tatsächlich vor Ort sind, immer noch zahlenmäßig überlegen seien.

„Die nächsten zehn Tage sind entscheidend“, sagt Hodges. Deshalb ruft er alle Menschen dazu auf, die russische Bevölkerung über den Ukraine-Krieg zu informieren und die Ukraine weiterhin zu unterstützen. (smü) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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