Wagner-Söldner rechnen mit großer Gegenoffensive der Ukraine

Die Söldner der russischen Wagner-Gruppe erwarten eine große Gegenoffensive des ukrainischen Militärs. Indes dementierte Kiew ein hohes Risiko wegen Verlusten.
München – Seit Monaten spricht Kiew von Vorbereitungen für eine große Gegenoffensive im Ukraine-Krieg. Mit dem Angriff sollen Kreml-Chef Wladimir Putins Soldaten aus besetzten Gebieten rausgeworfen werden. Die hohen Verluste sorgen aber für Befürchtungen, dass die geplante Offensive doch nicht umgesetzt werden könnte. Der Chef des ukrainischen Sicherheitsrats, Oleksij Danilow, hat sich nun zu den Sorgen geäußert und beschwichtigt.
Keine Gegenoffensive wegen Verlusten: Ukrainischer Diplomat Danilow dementiert Befürchtungen
Die US-Zeitung Washington Post hatte zuvor unter Berufung auf ukrainische Beamte berichtet, dass es zunehmend Skepsis über den Beginn der Gegenoffensive gebe. „Ich kann sagen, dass nichts davon stimmt“, erklärte Danilow auf einer Pressekonferenz laut dem ukrainischen Nachrichtenportal Kyiv Independent. Schließlich seien es die gleichen Zeitungen gewesen, die gesagt hätten, die Ukraine könne einer russischen Invasion nicht standhalten, so der Sicherheitsratschef.
„Wir wussten, dass es für uns schwierig sein wird“, ergänzte Danilow. Immerhin wehre das ukrainische Militär seit mehr als einem Jahr Angriffe eines größeren Staates ab. Daher sei dies nicht überraschend. „Wir sind unseren Partnern und ihrer Unterstützung dankbar, aber es ist nicht angenehm, die Situation in unserem Land mit der Verbreitung von Informationen zu unterminieren, die nicht wahr sind“, kritisierte der ukrainische Diplomat den Bericht der Washington Post.
Ukraine-Krieg: Putins Söldnertruppe erwartet „Revanche“ des ukrainischen Militärs
Inmitten aller Diskussionen ist sich die Söldnertruppe Wagner von „Putins Koch“ Jewgeni Prigoschin jedenfalls sicher, dass eine ukrainische Gegenoffensive bevorsteht. Der mit der Gruppe in Verbindung stehende Telegram-Kanal „Reverse Side of the Medal“ veröffentlichte einen längeren Beitrag am Montag (13. März), der angebliche „Beweise“ für die Gegenoffensive auflistet. Das Projekt „War Translated“, das Material zum Krieg in der Ukraine ins Englische übersetzt, setzte sich mit dem Beitrag des Kanals auseinander.
Demnach gab ein hochrangiger Wagner-Söldner an, die Ukraine bereite sich auf einen Angriff „entlang der gesamten Frontlinie“ vor. Die Bewegung von Truppen und Ausrüstung würde dies belegen. Ukrainische Einheiten würden sich nicht nur im Süden des Landes, sondern auch im Norden, etwa in Charkiw versammeln. Hinzu komme die Stationierung von Truppen an den Frontlinien in kritischen Regionen wie Saporischschja und Cherson. Daher die Einschätzung des Wagner-Söldners: „Die Ukraine bereitet sowas wie eine Revanche vor.“ (bb)