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Ukraine-Konflikt eskaliert: Russland startet Angriff auf Kiew - Luftalarm ausgelöst

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Von: Nico Scheck, Stefan Krieger

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Die russische Invasion in die Ukraine hat begonnen. In mehreren Städten gab es Explosionen. Selenskyi ruft nun zu den Waffen. Der Newsticker.

Update vom Freitag, 25.02.2022, 07.44 Uhr: Dieser Text ist beendet. Alle neuen Informationen zum Russland-Ukraine-Konflikt erhalten Sie im neuen News-Ticker.

+++ 16.31 Uhr: In der Ukraine herrscht Krieg, die russische Invasion hat begonnen. Aufgrund der russischen Angriffe hat die ukrainische Hauptstadt Kiew den Luftalarm ausgelöst, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Die Stadtverwaltung rief am Donnerstag (24.02.2022) alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. Kiew hat etwa 2,8 Millionen Einwohner. Am Morgen waren bereits testweise die Luftschutzsirenen zu hören gewesen.

Ukraine-Konflikt: Russland startet Angriff auf Kiew - Selenskyi ruft zu den Waffen

+++ 14.21 Uhr: Der ukrainische Grenzschutz berichtet, dass die russische Armee in die Region der Hauptstadt Kiew vorgedrungen ist.

Kiew
Russische Truppen haben ihren erwarteten Angriff auf die Ukraine gestartet - über Kiew sind bereits Rauchschwaden zu sehen. © -/kyodo/dpa

+++ 13.04 Uhr: Derzeit trifft eine zweite Welle russischer Raketen die Ukraine, wie ein Berater des Präsidenten Wolodymyr Selenskyi berichtet. Zudem sind nahe der ukrainischen Schwarzmeerhafenstadt Odessa laut Angaben der örtlichen Verwaltung bei einem Luftangriff auf einen Militärstützpunkt achtzehn Menschen ums Leben gekommen. Darüber berichtet die Moscow Times.

Ukraine-Konflikt: Russland startet Invasion – Selenskyi ruft zu den Waffen

+++ 11.40 Uhr: Als Reaktion auf die russische Invasion hat die Ukraine sämtliche diplomatische Beziehungen zu Russland abgebrochen. Zudem ruft jetzt der ukrainische Präsident Selenskyi seine Landsleute zu den Waffen. In einer Ansprache erklärte er am Donnerstag: „Wir haben das Recht auf unserem Boden zu leben. Russland hat uns angegriffen wie das faschistische Deutschland im Zweiten Weltkrieg angegriffen hat. Russland steht auf der Seite des Bösen.“

Mehr noch, man werde jedem „eine Waffe in die Hand geben, der bereit ist, die Ukraine zu verteidigen“, betonte Selenskyi. Der ukrainische Präsident bestätigte zudem, dass es zahlreiche Todesfälle unter den Streitkräften gab. „Wir werden angegriffen aus Norden, Osten und Süden.“

Ukraine-Konflikt eskaliert: Russland startet Invasion - Der Krieg hat begonnen

Update vom Donnerstag, 24.02.2022, 06.00 Uhr: Russland hat in der Nacht eine Invasion gestartet. In mehreren Städten gab es Explosionen, unter anderem am Flughafen in Kiew. Der ukrainische Präsident Selenskyi hat den Kriegszustand ausgerufen. Die aktuellsten Informationen erhalten Sie in unserem neuen News-Ticker zum Ukraine-Konflikt.

+++ 19.55 Uhr: Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Zusammenhang mit der Eskalation des Ukraine-Konflikts als „völlig irre“ bezeichnet. Die Äußerung fiel bei einem Treffen mit Soldaten in London am Mittwoch. Er fügte hinzu, die britische Einheit Scots Guards habe dem russischen Zaren Nikolaus I. im Krimkrieg 1853 „in den Hintern getreten“ und könnte das jederzeit wieder tun

Militärlastwagen nahe Donezk, dem von pro-russischen Kämpfern kontrollierten Gebiet in der Ostukraine.
Militärlastwagen nahe Donezk, dem von pro-russischen Kämpfern kontrollierten Gebiet in der Ostukraine. © Uncredited/dpa

+++ 16.30 Uhr: Die EU hat für Donnerstag einen Krisengipfel zum Ukraine-Konflikt anberaumt. Das gab EU-Ratspräsident Charles Michel am Mittwochnachmittag auf Twitter bekannt. Spezieller Fokus soll bei den Gipfelberatungen auf der Lage in der Ostukraine liegen. Der Krisengipfel soll gegen 20.00 Uhr beginnen

+++ 15.30 Uhr: Die Bundesregierung hat von Russland mehr Gesprächsbereitschaft gefordert. „Woran es im Moment mangelt, ist eine ernsthaften Bereitschaft der russischen Seite, in der Sache zu sprechen“, erklärte Sprecher Steffen Hebestreit am Mittwochmittag in Berlin. „Es gilt ja noch, eine Verschlechterung der Situation zu verhindern.“ Man müsse weiterhin versuchen, die „diplomatischen Initiativen“ am laufen zu halten, so Hebestreit.

+++ 14.00 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat nach einem Treffen mit ihrem französischen Amtskollegen Jean-Yves Le Drian zur Ukraine-Krise geäußert. „Wenn man vor einer Woche A gesagt hat und jetzt das Gegenteil tut, dann hat man nicht die Wahrheit gesagt. Oder auf Deutsch: Dann hat man gelogen“, so Baerbock.

Zudem stellte Baerbock neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht gestellt. „Frieden und Freiheit haben in Europa kein Preisschild“, betonte sie. Man müsse Russland nun die Grenzen aufzeigen. Sie warf Putin zudem vor, das Minsker Abkommen „einseitig zertrümmert“ zu haben.

Annalena Baerbock
Außenministerin Annalena Baerbock. © Thomas Imo/Imago Images

+++ 13.30 Uhr: Großbritanniens Premier Boris Johnson hat weitere Militärhilfen für die Ukraine versprochen. „Angesichts des zunehmend bedrohlichen Verhaltens Russlands und im Einklang mit unserer bisherigen Unterstützung wird das Vereinigte Königreich der Ukraine in Kürze ein weiteres Paket militärischer Unterstützung zur Verfügung stellen“, sagt Johnson im Parlament. 

+++ 12.30 Uhr: Bürgerinnen und Bürger in der Ukraine dürfen bald Waffen tragen. Das Parlament billigte einen entsprechenden Gesetzesentwurf, der Privatpersonen zum Tragen von Schusswaffen erlaubt. Zudem ist dem Gesetz zufolge das Handeln zur Selbstverteidigung erlaubt.

„Die Verabschiedung dieses Gesetzes liegt voll und ganz im Interesse des Staates und der Gesellschaft“, erklären die Verfasser des Gesetzentwurfs. Das Gesetz sei aufgrund „bestehender Bedrohungen und Gefahren für die Bürger der Ukraine“ erforderlich.

+++ 11.30 Uhr: Angesichts des eskalierten Konflikts mit Russland hat der ukrainische Sicherheitsrat die Ausrufung des Ausnahmezustands für das ganze Land angekündigt. Das beziehe sich zunächst auf die kommenden 30 Tage, sagte der Sekretär des Sicherheitsrates, Olexij Danilow, am Mittwoch in Kiew. Möglich seien unter anderem Ausgangssperren.

+++ 10.50 Uhr: Laut einer Einschätzung der britischen Regierung ist ein Großangriff Russlands auf die ukrainische Hauptstadt Kiew „sehr wahrscheinlich“. „Wir halten es für sehr wahrscheinlich, dass er seinen Plan für eine groß angelegte Invasion der Ukraine in die Tat umsetzen wird“, sagte Außenministerin Liz Truss dem TV-Sender Sky News. Teil davon werde wohl ein Vorrücken der russischen Armee nach Kiew sein, so Truss.

+++ 10.30 Uhr: Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine, hat härtere Sanktionen gegen Russland gefordert. Auf Twitter veröffentlichte er am Mittwochmorgen ein Statement, in welchem er unter anderem die Wirtschaft Russlands als Schwachstelle ausmachte. „Schlagen Sie hart zu“, appellierte er an die Nato und die USA.

+++ 10.15 Uhr: Die ukrainische Regierung hat alle Landsleute dazu aufgerufen, Russland sofort zu verlassen. Frühere Schätzungen gehen von rund drei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainern, die in Russland leben aus.

+++ 09.30 Uhr: In der Ostukraine ist offenbar erneut ein Soldat der ukrainischen Armee getötet worden. Das teilte das Militär auf Facebook mit. Sechs weitere wurden verletzt, einer davon schwere. Hintergrund seien die Angriffe von Separatisten: Mit schwerer Artillerie und Raketensystemen habe es allein am Dienstag (22.02.2022) 96 Beschüsse gegeben. Am Tag zuvor seien es 84 gewesen, so das Militär.

+++ 08.00 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Interessen seines Landes als nicht „verhandelbar“ bezeichnet. Gleichzeitig erklärte sich der Kreml-Chef zur Suche nach „diplomatischen Lösungen“ bereit, wie er in einer Videoansprache am Mittwoch sagte. „Unser Land ist immer offen für einen direkten und ehrlichen Dialog, für die Suche nach diplomatischen Lösungen für die komplexesten Probleme“, betonte Putin.

„Die Interessen Russlands, die Sicherheit unserer Bürger, sind für uns nicht verhandelbar“, fügte er jedoch hinzu. Gleichzeitig wirft er dem Westen Ignoranz gegenüber russischen Sicherheitsinteressen vor. Die Aufrufe Moskaus nach Garantien dafür, dass die Sicherheit eines Landes nicht auf Kosten eines anderen geht, seien bislang unbeantwortet geblieben, kritisierte Putin.

Seine Ansprache hielt er anlässlich des Tages des Verteidigers des Vaterlandes, einem Feiertag in Russland. Er lobte die Gefechtsbereitschaft der russischen Armee und kündigte an, Russland werde weiter an hochmodernen Waffensystemen arbeiten. Diese seien „wirklich die Waffen der Zukunft, die das Kampfpotenzial unserer Streitkräfte deutlich erhöhen“.

Putin kündigt hochmoderne Waffensysteme an (Symbolbild).
Putin kündigt hochmoderne Waffensysteme an (Symbolbild). © Alexei Nikolsky/dpa

Ukraine-Konflikt: „Offene Kriegserklärung“ von Russland

+++ 06.25 Uhr: Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat vor einer drastischen Ausweitung des Ukraine-Konflikts gewarnt. Die Anerkennung der „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk durch Moskau sei „eine offene Kriegserklärung. Nicht nur an die Ukraine, sondern auch an Deutschland, an die ganze freie Welt“, sagte Melnyk den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben). „Die Gefahr eines neuen Weltkriegs in Europa ist sehr real und sogar zum Greifen nah.“

Der russische Präsident Wladimir Putin verfolge „seine wahnsinnigen Interessen auf brutalste Weise - bis jetzt fast ohne Widerstand des Westens“, kritisierte der Diplomat. Keiner bleibe von den verheerenden Kriegsfolgen verschont. Auch die Deutschen dürften sich nicht mehr sicher fühlen. „Sollte die Bundesrepublik uns Ukrainer im Stich lassen, anstatt uns mit aller Kraft mit mutigen Taten beizustehen, wird auch der deutsche Wohlstand als nächstes Putin zum Opfer fallen.“

Ukrainischer Botschafter kritisiert Bundesregierung - Ukraine darf nicht als „Opferlamm geschlachtet werden“

Der Rheinischen Post sagte Melnyk, dass Russland die Bundesrepublik als Vermittler im Normandie-Format „bloßgestellt und vor den Kopf gestoßen“ habe. Er kritisierte die Bundesregierung: „Leider hat man viel zu lange in Berlin gezögert und gezaudert und in den letzten kritischen Wochen keine robusten präventiven Maßnahmen gegen das aggressive Vorgehen Russlands ergriffen.“

Kreml-Chef Putin richtet sich in einer Videobotschaft an sein Volk - und Kritisiert die Ignoranz des Westens.
Kreml-Chef Putin richtet sich in einer Videobotschaft an sein Volk - und Kritisiert die Ignoranz des Westens. © Sergey Guneev/Kremlin Pool/dpa

Von Deutschland erwarte er zudem ein milliardenschweres Hilfspaket und die Lieferung von Defensivwaffen, betonte der ukrainische Botschafter gegenüber den Funke-Zeitungen. „Die Ukraine darf nicht als Opferlamm des Pseudo-Pazifismus vor laufenden Kameras geschlachtet werden.“ Der Kreml habe einen „regelrechten Vernichtungskrieg“ gegen die Ukraine gestartet, fügte Melnyk hinzu. „Putin will unsere Staatlichkeit auslöschen und die Ukraine als Nation auch physisch vernichten.“
 

Ukraine-Konflikt: Russland will Truppen im Donbass stationieren – „Angriff auf Weltordnung“

Update vom Mittwoch, 23.02.2022, 03:30 Uhr: Die Ukraine wirft Russlands Präsident Wladimir Putin einen „Angriff auf die Weltordnung“ vor. „Präsident Putin hat die Minsker Vereinbarungen zunichte gemacht. Im weiteren Sinne hat er die Weltordnung angegriffen“, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Dienstag nach einem Treffen mit seinem US-Kollegen Antony Blinken in Washington. „Die Ukraine will und wird diese Absurdität nicht anerkennen, und die Welt wird sie auch nicht anerkennen“, sagte Kuleba mit Blick auf Putins Entscheidung, die Unabhängigkeit der Separatistenregionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine anzuerkennen.

+++ 23.00 Uhr: Angesichts der jüngsten Eskalation durch Moskau im Ukraine-Konflikt hat US-Außenminister Antony Blinken ein geplantes Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow abgesagt. Mit Blick auf das Vorgehen Moskaus habe es keinen Sinn, an dem ursprünglich für diesen Donnerstag in Genf angesetzten Gespräch festzuhalten, sagte Blinken in Washington.

Ukraine-Konflikt: Biden spricht vom „Beginn einer Invasion“

+++ 22.40 Uhr: Wladimir Putin hat bei einer Pressekonferenz den Minsker Friedensplan für die Ostukraine für erledigt erklärt. Die Vereinbarungen hätten sich mit der Anerkennung der souveränen Staaten erübrigt. Er sagte auch, die Ukraine-Krise könne gelöst werden, wenn das Nachbarland entmilitarisiert werde und nicht der Nato beitrete. So könne auch der Westen sein Gesicht wahren, meinte er.

Ukrainische Panzer in einem unbekannten Gebiet der Ukraine.
In der Ukraine scheint ein Krieg zum Greifen nah. © Ukrainian Naval Forces Press Service / AFP

Die Ukraine besteht auf Aufnahme in dem westlichen Bündnis, weil sie sich von Russland bedroht sieht. Die Nato betont das Prinzip der freien Bündniswahl der Länder. Russland wiederum sieht sich laut Putin bedroht durch die Nato vor seinen Grenzen.

Ukraine-Konflikt: Joe Biden kündigt Truppenverlegungen an

+++ 22.05 Uhr: Joe Biden hat weitere militärische Hilfen für Kiew und Truppenverlegungen nach Osteuropa angekündigt. „Die Vereinigten Staaten werden der Ukraine in der Zwischenzeit weiterhin Verteidigungshilfe leisten, und wir werden unsere Nato-Verbündeten weiterhin stärken“, sagte Biden. Kurz zuvor hatte Biden im Weißen Haus auch den ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba getroffen, der sich zu Gesprächen in Washington aufhielt.

Er habe die Verlegung zusätzlicher US-Soldaten und Ausrüstung in die Staaten der drei baltischen Nato-Partner Estland, Lettland und Litauen genehmigt, zumal Russland seine Truppen in Belarus nicht abziehen wolle, sagte Biden. Die US-Soldaten befänden sich bereits in Europa, fügte er hinzu. „Lassen Sie mich deutlich sein: Das sind von unserer Seite aus defensive Schritte. Wir haben keinen Plan, gegen Russland zu kämpfen“, sagte Biden. Die USA würden aber „jeden Zentimeter“ des Nato-Bündnisgebiets verteidigen, falls nötig.

+++ 20.40 Uhr: US-Präsident Joe Biden rechnet nach der jüngsten Eskalation in der Ukraine-Krise weiter mit einem großangelegten Angriff Russlands auf das Nachbarland. „Wir glauben nach wie vor, dass Russland bereit ist, deutlich weiterzugehen und einen massiven Militärschlag gegen die Ukraine zu starten“, sagte Biden im Weißen Haus in Washington.

Biden bezeichnete Moskaus Anerkennung der sogenannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk und die geplante Entsendung russischer Truppen in die ostukrainischen Gebiete als „Beginn einer Invasion“ in die Ukraine. Russlands Präsident Wladimir Putin liefere „eine Begründung für die gewaltsame Einnahme weiterer Gebiete“, sagte Biden.

Ukraine-Konflikt
Demonstranten halten vor der russischen Botschaft in Kiew ein Transparent mit der Aufschrift „Stoppt Putin“. © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Ukraine-Konflikt: Russland nimmt Beziehungen mit Donezk und Luhansk auf

+++ 20.25 Uhr: Russland nimmt nach der Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken in der Ostukraine diplomatische Beziehungen mit den Regionen auf. Wie das Außenministerium in Moskau mitteilte, will Russland die Zusammenarbeit mit den Gebieten Donezk und Luhansk ausbauen. Ziel sei „Frieden, die Stabilität in der Region und die Stärkung der Sicherheit“.

+++ 19.50 Uhr: Vor dem Hintergrund der Eskalation des Ukraine-Konflikts hat Russland angekündigt, sein diplomatisches Personal aus dem Nachbarland abzuziehen. Die russischen Vertretungen in der Ukraine würden „zeitnah“ evakuiert, um „das Leben und die Sicherheit“ der Diplomaten zu schützen, teilte das Außenministerium in Moskau am Dienstag mit.

Russische Diplomaten in der Ukraine hätten Drohungen erhalten, zudem habe es „wiederholte Angriffe“ auf die russische Botschaft in Kiew und Konsulate in anderen Städten gegeben, erklärte das Ministerium. „Die Ukraine ist in tiefes Chaos geraten“, hieß es weiter.

Russisches Oberhaus genehmigt Truppeneinsatz in der Ostukraine

+++ 17.30 Uhr: Angesichts der Spannungen in der Ostukraine hat das Oberhaus des russischen Parlaments einem Truppeneinsatz zugestimmt. Der Föderationsrat votierte einstimmig für eine entsprechende Anordnung von Präsident Wladimir Putin. Der Kremlchef bestimme die Zahl der Soldaten und die Dauer der Stationierung „im Ausland“, hieß es. Zuvor hatte sich Putin an den Föderationsrat mit einem Antrag gewandt, „über den Einsatz russischer Streitkräfte außerhalb des Gebietes der Russischen Föderation“ zu beraten, wie die Vorsitzende Valentina Matwijenko sagte.

Mit Blick auf die nun von Moskau anerkannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk sagte Russlands Vize-Verteidigungsminister Nikolai Pankow während der Sitzung: „Wir müssen die Bürger dieser jungen Staaten beschützen.“ Zudem warf er der Ukraine vor, rund 60.000 Soldaten an der Kontaktlinie zu den Separatistengebieten zusammen gezogen zu haben.

Luhansk
Menschen im Schutzraum eines Wohnhauses in der Region Luhansk. © Vadim Ghirda/AP/dpa

+++ 17.00 Uhr: Die russische Regierung hat um Stationierung von Truppen im Donbass ersucht. Kreml-Chef Wladimir Putin beantragte beim Oberhaus des Parlaments grünes Licht für den Einsatz der russischen Armee in der Ostukraine. Vize-Verteidigungsminister Nikolai Pankow verlas während einer Sondersitzung des Föderationsrats in Moskau eine entsprechende Bitte Putins zur Truppenentsendung. Die ukrainische Führung habe den „Weg der Gewalt und des Blutvergießens“ eingeschlagen, sagte Pankow.

+++ 16.45 Uhr: Die Nato befindet sich angesichts des Ukraine-Konflikts in „besonderer Krisenbereitschaft“. Das berichtet das Magazin Business Insider unter Berufung auf Kreise des Militärbündnisses. Demnach sind zahlreiche Notfallpläne aktiviert worden, beispielsweise für das Szenario, dass die Nato selbst angegriffen würde.

Hinzu kommt ein Nato-Verlegungsplan der 49.000 Streitkräfte beinhaltet. Offenbar ist jedoch weder eine Verteidigung der Ukraine vor Ort noch eine Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte geplant. Ziel ist dem Bericht zufolge, dass die Nato-Außengrenzen gestärkt werden.

+++ 16.00 Uhr: Die US-Regierung hat nun offiziell von einer „russischen Invasion“ in der Ostukraine gesprochen. „Eine Invasion ist eine Invasion und das ist das, was gerade passiert“, erklärte John Finer, stellvertretender nationaler Sicherheitsberater, am Dienstagnachmittag gegenüber dem TV-Sender CNN.

Derweil positioniert Russland offenbar eine „überwältigende“ Kriegsschiff-Flotte für die Invasion in der Ukraine.

+++ 15.30 Uhr: Russland bestreitet weiter, Truppen in die Ostukraine entsendet zu haben. Genau das hatte aber Präsident Wladimir Putin noch am Montagabend angekündigt.

Während sich die Kämpfe im Donbass zwischen prorussischen Rebellen und der ukrainischen Armee fortsetzen, hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyi angekündigt, sein Land erwäge den Abbruch aller diplomaitschen Beziehungen zu Russland. Dieser Vorschlag sei ihm von seinem Verteidigungsministerium unterbreitet worden, sagte Selenskyi auf einer Pressekonferenz zur aktuellen Lage. „Russland schafft die Grundlage für eine bewaffnete Aggression gegen die Ukraine“, so der Präsident in Kiew.

Ukraine-Konflikt: Russland bestreitet Entsendung von Truppen

+++ 14.20 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat Vermutungen zurückgewiesen, er strebe mit seinem aggressiven Vorgehen im Osten der Ukraine die Wiederherstellung eines russischen Großreichs an. „Wir haben Spekulationen vernommen, dass Russland sich anschicke, wieder ein Imperium zu errichten“, sagte Putin am Dienstag bei einem Treffen mit dem aserbaidschanischen Staatschef Ilham Alijew in Moskau. „Das entspricht in keiner Weise der Realität.“ 

 Russland plant nach Angaben des Außenministeriums in Moskau „im Moment“ keine Entsendung von Soldaten in die Ostukraine. „Im Moment bereitet man sich nicht darauf vor, irgendjemanden irgendwohin zu entsenden“, sagte am Dienstag der stellvertretende Außenminister Andrej Rudenko; doch werde dies im Fall einer „Bedrohung“ geschehen. Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die Separatistengebiete im Osten der Ukraine als unabhängig anerkannt und die Entsendung von Soldaten dorthin angekündigt.

Ein ukrainischer Soldat während einer Übung in der Ostukraine.
Ein ukrainischer Soldat während einer Übung in der Ostukraine. © Vadim Ghirda/dpa

Ukraine-Konflikt: Russland sendet Truppen

Erstmeldung, Dienstag, 22.02.2022: Kiew/Donezk - Bei weiteren schweren Gefechten in der Ostukraine zwischen prorussischen Separatisten und der ukrainischen Armee sind mehrere Menschen getötet worden. Aufseiten der ukrainischen Armee seien mindestens zwei Soldaten getötet und 18 zum Teil schwer verletzt worden. Das teilte die Armee am Dienstag mit. Zudem sei ein Zivilist in Nowoluhanske im Donezker Gebiet ums Leben gekommen und an anderen Orten im Konfliktgebiet mindestens fünf Zivilisten verletzt worden.

Die Intensität der Kampfhandlungen habe seit Mitternacht jedoch nachgelassen, heißt es in dem Bericht weiter. Die von Russland und dem Kreml unterstützten Separatisten im Gebiet Donzek berichteten von einem Toten und drei Verletzten unter ihren Kämpfern. Zudem seien in Donezk ein Zivilist getötet und in Slowjanoserbsk im Luhansker Gebiet ein Zivilist verletzt worden. Die Berichte lassen sich nicht überprüfen.

Seit der Annektion der Krim durch Russland im Jahr 2014 tobt in der Ostukraine ein Bürgerkrieg. Es kämpfen vom Westen ausgerüstete Regierungstruppen gegen von Moskau unterstützte Rebellen. Das umkämpfte Gebiet erstreckt sich über die ganze Fläche zwischen den Städten Donezk und Luhansk. Dort entstanden im Zuge des Bürgerkriegs zwei „Volksrepubliken“. Am Montag hatte Russlands Staatspräsident Wladimir Putin die „Volksrepubliken“ als unabhängig anerkannt. Kurz darauf entsandte der russische Präsident sogenannte Friedenstruppen in die Gebiete. Das westliche Verteidigungsbündnis Nato* verurteilte diesen Schritt.

UN-Schätzungen zufolge sind in den vergangenen fast acht Jahren im Bürgerkrieg in der Ostukraine mehr als 14.000 Menschen getötet worden. Weltweit laufen die diplomatischen Bemühungen, den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine doch noch friedlich zu lösen. (Red mit Agenturen) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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