Ukraine-Krieg: Russland weitet Invasion im Donbass aus
Die Ukraine könnte die Besatzer bis zur Grenze Russlands zurückdrängen. Geheimdienste haben neue Erkenntnisse zu russischen Plänen im Ukraine-Krieg.
- Widerstand der Ukraine: Die Ukraine wird voraussichtlich bis an die Grenze Russlands vorrücken.
- Russlands militärische Pläne: US-Geheimdienste vermuten im Ukraine-Konflikt, dass Russland Landverbindung zwischen dem Donbass und Transnistrien plant.
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+++ 10.00 Uhr: Bei Isjum wurde ein Massengrab entdeckt. Die gefundenen Toten hängen wohl mit einem Luftangriff aus dem März zusammen.
Erstmeldung vom Mittwoch, 11. Mai, 09.00 Uhr: Kiew – Die ukrainischen Streitkräfte haben Geländegewinne rund um die zweitgrößte Stadt Charkiw im Osten der Ukraine verkündet. „Die Besatzer werden nach und nach aus Charkiw zurückgedrängt“, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht zum Mittwoch (11.05.2022) in einer Videobotschaft zum Ukraine-Konflikt. „Die Ortschaften Tscherkassy Tyschky, Rusky Tyschky, Rubischne und Bayrak wurden befreit“, erklärte der ukrainische Generalstab auf Facebook.
Die russischen Streitkräfte könnten dadurch die Stadt Charkiw „noch weniger“ mit Artiellerieangriffen treffen, jedoch habe die „Intensität der Bombardierungen im Bezirk Charkiw zugenommen“. Laut der ukrainischen Regionalverwaltung hinterlassen die russischen Truppen zudem „Todesfallen“ – Minen.
Armee der Ukraine macht im Krieg „bedeutende Fortschritte“
In den vergangenen Wochen waren die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile von Charkiw häufig das Ziel russischer Raketenangriffe. Die russischen Truppen rückten zudem bis auf wenige Kilometer an die Stadt heran. Das US-Institut für Kriegsforschung (ISW) erklärte jedoch am Wochenende, dass die ukrainische Armee in diesem Teil des Landes „bedeutende Fortschritte macht und wahrscheinlich in den nächsten Tagen oder Wochen bis zur russischen Grenze vorrücken wird“.

Während im Nordosten des Landes die Ukrainer wieder die Kontrolle über verlorene Gebiete übernehmen, rücken die Russen etwa 150 Kilometer südöstlich im Donbass Stück für Stück vor. Das ukrainische Südkommando meldete „gnadenlose“ Angriffe der russischen Streitkräfte auf Privathäuser, landwirtschaftliche Einrichtungen und die Stromversorgung. Der stellvertretende Bürgermeister der mittlerweile fast vollständig zerstörten Hafenstadt Mariupol, Petro Andryuschtschenko, berichtete indessen, die letzten ukrainischen Streitkräfte im Asow-Stahlwerk seien weiterhin „dutzenden“ Angriffen ausgesetzt.
Ukraine-Krieg: Russland plant wohl Landverbindung zwischen besetzten Gebieten zu Separatistenregion
Im Süden des Landes hält der „psychologische Druck auf die benachbarte Bevölkerung Transnistriens“ nach Angaben des ukrainischen Militärs an. Demnach drohe im Ukraine-Krieg eine „Blockade der Region durch die Außerbetriebnahme der Dnjestr-Brücke, die erneut mit Raketen angegriffen wurde“.
Die US-Geheimdienste glauben, dass Russland plant, eine Landverbindung von den besetzten Gebieten im Donbass und nahe der Krim-Halbinsel zur pro-russischen Separatistenregion Transnistrien im Osten der Republik Moldau zu schaffen. (tk/afp)