Mysteriöser „Panzer-Zug“ sorgt in Italien für Aufsehen - Videos bei Twitter
Ein Zug voller Panzer weckt die Aufmerksamkeit in einem Bahnhof. Bei Twitter sind Videos davon zu sehen. Was das Ziel des Transportes ist.
München/Udine - Etliche Kampfpanzer sind in den vergangenen Wochen in der Ukraine angekommen: 18 Leopard 2A6 aus Deutschland, acht „Leos“ aus Kanada, sechs „Leos“ aus Finnland, 14 Challenger aus Großbritannien - macht 46 moderne Panzer aus dem Westen.
Ukraine-Krieg: Italien liefert Kiew schwere Panzerhaubitzen
Bis Herbst sollen 31 Abrams-M1-Kampfpanzer aus den USA hinzukommen. Auch aus Italien wurden nun schwere Waffen an die ukrainischen Verteidiger gegen die russische Invasion geliefert. Videos und Fotos von dem mysteriösen „Panzer-Zug“ sorgen bei Twitter für Aufsehen.
Darauf zu sehen: Ein mit Panzerhaubitzen M109 voll beladener Zug, wie dieser durch den Bahnhof im norditalienischen Udine in Richtung Osten fährt.
„Das mag ich nicht“, schreibt ein Nutzer oder eine Nutzerin zum Foto von dem militärischen Transport. Laut der Tageszeitung La Repubblica handelte es sich um etwa 30 M109L Artillerieeinheiten, es ist die Standard-Haubitze des transatlantischen Verteidigungsbündnisses NATO. Italien soll laut Südtirol News etwa 300 davon besitzen.
Italien: „Selbstfahrende Artilleriefahrzeuge“ für die Ukraine
Der italienische Minister für die Beziehungen zum Parlament, Luca Ciriani, erklärte der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt Rai, dass die „selbstfahrenden Artilleriefahrzeuge“ Teil eines militärischen Hilfspakets für die Ukraine seien, „das von der vorherigen Regierung beschlossen und diese Woche geliefert wurde“. Ciriani zufolge lagerten die Panzer zuvor in italienischen Depots.
Im italienischen Parlament hatte es zuletzt Streit über die Ukraine-Hilfen gegeben. Die rechtskonservative italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gilt wiederum als Unterstützerin der Regierung von Wolodymyr Selenskyj in Kiew.
Ukraine-Krieg: Italien unterstützt Kiew mit militärischen Hilfspaketen
Noch bis Mitte Mai 2022 hatte Rom laut Daten des „Ukraine Support Trackers“ des Kieler Weltwirtschaftsinstituts wegen des Ukraine-Kriegs offiziell 150 Millionen Euro an militärischer Hilfe ausgegeben. Laut Nato-Quellen wurden bis Dezember 2022 Waffen im Wert von 300 bis 500 Millionen Euro geliefert, darunter schwere Artilleriegeschütze, Stinger-Boden-Luft-Raketen und leicht gepanzerte Truppentransporter.
Im Februar kündigte Außenminister Antonio Tajani zudem an, dass Rom Kiew eine Batterie des gemeinsam mit Frankreich entwickelten Flugabwehrsystem „Samp/T“ zur Verfügung stellen wolle. Jetzt wurden also auch schwere Panzerhaubitzen geliefert. (pm)