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Türkische Demoskopen geloben bessere Prognosen für die Stichwahl

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Von: Robert Wagner

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Das vorläufige Endergebnis der Türkei-Wahl sieht Erdoğan vorn. In vielen Umfragen führte aber sein Herausforderer Kılıçdaroğlu mit über 50 Prozent. Die Demoskopen stehen in der Kritik.

Sie gilt als die weltweit wichtigste Wahl in diesem Jahr: die Präsidentschaftswahl in der Türkei vom 14. Mai 2023. Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan von der islamisch-konservativen AKP kam auf 49,51 Prozent der Stimmen, während auf seinen Herausforderer, Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu, 44,85 Prozent entfielen. Weit abgeschlagen auf dem dritten Platz landete mit 5,17 Prozent der Stimmen der Kandidat der ultranationalistischen Ata-Allianz, Sinan Ogan.

Sowohl Erdoğan als auch Kılıçdaroğlu blieben unter der für einen Wahlsieg erforderlichen Schwelle von 50 Prozent plus einer Stimme. Die endgültige Entscheidung in der Türkei-Wahl fällt daher voraussichtlich am 28. Mai bei einer Stichwahl. Nach der Verkündung dieses vorläufigen Endergebnisses durch die oberste Wahlbehörde am Montag (15. Mai) wird nun Kritik an den Demoskopen laut, wie die englischsprachige Ausgabe der türkischen Tageszeitung Hürriyet berichtet.

Demoskopen lagen bei Türkei-Wahl oft daneben - und sehen Erdoğan bei Stichwahl vorne

Ein Großteil der Umfragen zur Türkei-Wahl sah einen der beiden Herausforderer bei über 50 Prozent. In den meisten Fällen rangierte Oppositionsführer Kılıçdaroğlu vor Amtsinhaber Erdoğan. Laut Hürriyet konnten nur zwei Meinungsforschungsinstitute eine annähernd präzise Vorhersage des Ausgangs dieser „am schwierigsten vorherzusagenden Wahlen“ abgeben, darunter das Institut Betimar. Es prognostizierte 49,1 Prozent für Erdoğan und 45 Prozent für Kılıçdaroğlu.

„Wir haben den Erfolg, den wir bei der Wahl 2018 erzielt haben, auch bei dieser Umfrage fortgesetzt. Für unsere Studien haben wir Stichproben aus allen 81 Provinzen der Türkei genommen. Die Wähler haben uns nicht in die Irre geführt. Unsere Fehlermarge lag bei nur 0,3 Prozent“, erklärte Gürkan Duman von Betimar.

Man arbeite bereits an Prognosen für die bevorstehende Stichwahl, sagte Duman weiter. Er sieht Erdoğan im Vorteil. „Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl wird vielleicht nicht bei 90 Prozent liegen wie in der ersten Runde. In der öffentlichen Wahrnehmung hat Erdoğan bereits gewonnen. Der Amtsinhaber hat einen großen Vorteil in der zweiten Runde.“

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