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Erdogan wirft Herausforderer Kilicdaroglu Nähe zu „Terroristen“ vor

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Von: Erkan Pehlivan

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Erdogan wirft im Vorfeld Türkei-Wahl seinem Herausforderer Kemal Kilicdaroglu vor, den parlamentarischen Arm einer „Terrororganisation“ zum Partner gemacht zu haben.

Ankara – Erneut greift der türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan seinen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu mit scharfen Worten an. Weil dieser sich wegen der anstehenden Türkei-Wahl am 14. Mai mit der pro-kurdischen HDP getroffen habe, habe Kilicdaroglu den parlamentarischen Arm einer „Terrororganisation“ zum Partner gemacht, sagte Erdogan am Mittwochabend nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Die HDP und ihre Allianz aus mehreren linken Parteien, „Bündnis für Arbeit und Freiheit“, hatte zuvor entschieden, bei der Wahl keinen eigenen Präsidentschaftskandidaten aufzustellen. Beobachter schließen daraus, dass sie die Bewerbung Kilicdaroglus unterstützt. Die Stimmen der HDP-Wähler könnten entscheidend sein. Ihre Entscheidung begründeten die Parteien in einer gemeinsamen Erklärung als „historische Pflicht“.

AKP hat in letzten 21 Jahren große Zerstörungen angerichtet

„Die von der AKP-Regierung in den letzten 21 Jahren durchgeführte Wirtschafts- und Sozialpolitik hat in allen Lebensbereichen große Zerstörungen angerichtet. Freiheitseinschränkende Maßnahmen, die auf Unterdrückung und Unrechtmäßigkeit beruhen, kennen keine Grenzen“, sagte die Co-Vorsitzende der HDP, Pervin Buldan, in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch als Begründung für die Entscheidung.

Präsdent Erdogan wirft im Vorfeld Türkei-Wahl seinem Herausforderer Kemal Kilicdaroglu  nähe zu „Terroristen“ vor.
Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht hier zu Abgeordneten der Regierungspartei AKP. © Burhan Ozbilici/dpa

Erdogan will HDP verbieten lassen

Mit der jüngsten Verbalattacke hat Erdogan die HDP erneut mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gleichgesetzt, was die HDP entschieden von sich weist. Vor dem Hintergrund der Terrorismusvorwürfe droht der pro-kurdischen Partei noch vor der Präsidenten- und Parlamentswahl in der Türkei ein Verbot.

Kilicdaroglu geht als gemeinsamer Kandidat von sechs Oppositionsparteien, die sich „Sechsertisch“ nennt, ins Rennen. Erdogan bezeichnete die HDP immer wieder als „heimlichen Partner“ des Sechser-Bündnisses. Umfragen zufolge muss der 69 Jahre alte Präsident, der bereits seit zwei Jahrzehnten regiert, um sein Amt fürchten. (ep/dpa)

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