Angreifer schießt auf Bezirksvorsitz von Erdogans AKP: Er handelte wohl aus politischer Motivation

Ein AKP-Bezirksvorsitz in der türkischen Stadt Adana wurde von Schüssen getroffen. Der Angreifer soll auch politischer Motivation gehandelt haben.
Frankfurt – Die Türkei-Wahl 2023 rückt näher und die Atmosphäre in dem Land wird immer angespannter. Zweimal war es bereits zu bewaffneten Angriffen gekommen. Ende März hatte es die Parteizentrale der oppositionellen Iyi-Partei getroffen. Wenige Tage später wurden schließlich Schüsse auf die Parteizentrale der größten Oppositionspartei CHP abgefeuert. Diesmal nahm ein Angreifer in der Stadt Adana im Süden der Türkei den Cukurova-Bezirksvorsitz von Staatschef Recep Tayyip Erdogans islamisch-konservativer AKP ins Visier.
Nächster Angriff in der Türkei: Erdogans Partei von Schüssen getroffen
Der stellvertretende AKP-Chef Erkan Kandemir teilte dies in den sozialen Medien mit und verurteilte den Angriff. Später tauchten schließlich Aufnahmen der Attacke auf. Sie zeigen den Angreifer, der inzwischen gefasst wurde, beim Feuern auf das Gebäude. Das Gouverneursamt von Adana teilte laut dem Sender AHaber mit, der Angreifer habe insgesamt 14 Schüsse aus einer Schrotflinte abgefeuert. Die Kugeln haben demnach die Wände des Bezirksvorsitzes getroffen. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand, da das Gebäude nach dem Erdbeben vom 6. Februar großteils evakuiert wurde.
In der Erklärung zum Vorfall teilte das Gouverneursamt auch mit, dass der Angreifer eigenen Angaben zufolge gezielt auf den AKP-Bezirksvorsitz gefeuert habe. Dies behauptete auch AKP-Sprecher Ömer Celik. „Ersten Informationen zufolge hat er gezielt die AK-Partei ins Visier genommen“, sagte er gegenüber Journalisten. Der Angreifer habe auch seine Parteizugehörigkeit offenbart und gesagt, dass er das Gebäude daher angegriffen habe. Um welche Partei es sich handelt, wollte Celik nicht verraten. „Die Politik muss vor jeglichen Angriffen geschützt werden“, forderte er weiter.
Türkei-Wahl 2023 rückt näher: Erdogans Partei mit Schrotflinte beschossen
Der AKP-Vorsitzende in Adana, Mehmet Ay, schilderte gegenüber AHaber weitere Details zum Vorfall. Demnach hat der Angreifer zuerst auf das Gebäude geschossen und im Anschluss versucht, in den Bezirksvorsitz einzudringen. Als ihm dies nicht gelungen sei, habe er seine Waffe vor die Tür hingelegt und sei geflohen. „Wir verurteilen Angriffe und Gewalt, egal von wem sie stammen“, so Ay.
Der AKP-Abgeordnete Yilmaz Tunc verurteilte den Angriff ebenfalls und man werde Versuche, die Sicherheit in dem Land zu beeinträchtigen, nicht dulden. „Wir können solche Angriffe gegen keiner unserer Parteien akzeptieren“, unterstrich er. Ermittlungen zu dem Vorfall würden nun andauern, teilte die Polizei mit. (bb)