Neuer Name für die Türkei: USA folgen Wunsch von Erdogan
Präsident Erdogan will, dass die Türkei nicht mehr als Turkey bezeichnet wird. Die USA ziehen nun mit, wenn auch halbherzig.
Washington D.C./Ankara – Die Türkei sorgt sich um ihr Image. Bereits vor einigen Jahren hat Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Kampagne eingeleitet, um die „Marke“ der Nation zu stärken. Dabei geht es nicht etwa um politische Veränderung in dem Land, sondern um dessen Bezeichnung – und die unvorteilhafte Assoziation zu einem Vogel.

Erdogan will Namensänderung der Türkei: Drei Strikes im Bowling
Wer der englischen Sprache mächtig ist, wird früher oder später über die Eigenheit des Begriffs Turkey gestolpert sein. Der dient nämlich nicht nur der Bezeichnung eines Einheitsstaats am Mittelmeer. Auch der Truthahn wird so genannt. Laut dem Merriam-Webster-Dictionary kann Turkey außerdem folgende Bedeutungen haben:
- Flop, insbesondere eine Theaterproduktion, die gescheitert ist
- Drei aufeinanderfolgende Strikes beim Bowling
- Eine dumme, törichte oder ungeschickte Person
Nach Anordnung von Erdogan: USA wollen Namensänderung „größtenteils“ mittragen
Diese Zusammenhänge waren für Erdogan offenbar Grund genug, um im Jahr 2021 die konsequente Änderung des Namens zu Türkiye anzuordnen. In einer Mitteilung von damals schrieb er, dieser Begriff repräsentiere am besten „die Kultur, Zivilisation und Werte der türkischen Nation.“ Während es sich zunächst vor allem um wirtschaftliche Veränderungen handelte, folgten Bemühungen gegenüber Partnern wie der Nato, die Namensänderung der Türkei mitzutragen.
Nun sind auch die USA diesem Wunsch gefolgt, wenn auch nur halbherzig. So wolle das US-Außenministerium die Türkei künftig „größtenteils“ Türkiye nennen, teilte ein Sprecher am Donnerstag (5. Januar) mit. Die Bezeichnung Turkey sei jedoch nicht verboten, da sie von der amerikanischen Öffentlichkeit besser verstanden werde. Dem britischen Guardian zufolge nutzen Australien, Kanada, Indien und Neuseeland den Begriff Türkiye auf den Webseiten ihrer Botschaften in Ankara. Großbritannien, Irland und Südafrika hingegen sprechen weiterhin vom Truthahn. (vbu mit AFP)
In diesem Jahr feiert die Nation ihr einhundertjähriges Bestehen. Anlass für Präsident Erdogan, das „Jahrhundert der Türkei“ einzuläuten.