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Nach dem Erdbeben: Airline organisiert Luftbrücke

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Von: Yağmur Ekim Çay

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Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien - Hilfslieferungen
Mitarbeiter laden Paletten mit Hilfsgütern für die Türkei in ein Flugzeug von Turkish Airlines. © Carsten Koall/dpa

Freiwillige sammeln Spenden – viel Unterstützung aus Deutschland

Mehrere Menschen treffen sich vor einem Hotel in Berlin Kreuzberg. In den sozialen Medien kursieren Bilder und Nachrichten, dass man dort Sachspenden vorbeibringen kann, die später in die Südtürkei geliefert werden. Auch Burak Üzümkesici ist dort. Der Doktorand aus der Türkei lebt seit fünf Jahren in Berlin und unterstützt die Hilfsaktionen. „Wir alle haben die Hilferufe der Betroffenen in der Türkei gehört“, sagt er. „Ich finde es deshalb wichtig, dass wir gemeinsam Hilfe organisieren mit dem Wissen, dass der Staat es dort nicht hinbekommt, die nötige Hilfe zu leisten. Wir brauchen nicht zu warten, wir müssen die Solidarität erhöhen.“

Doch dann stoppt die Berliner Hilfsaktion für kurze Zeit, als sie die Nachricht erreicht, dass bestimmte Sachspenden nicht mehr geliefert werden können und einige nicht durch den Zoll kommen. „Wir fühlen uns hier im Ausland sehr hilflos und hoffen, dass wir den Menschen auf diese Weise helfen können. Ich hoffe, sie bekommen diese Sachen geliefert“, sagt einer aus der Gruppe.

Auch in anderen Städten in Deutschland laufen Hilfsaktionen. Mehrere Organisationen, aber auch Moscheen, alevitische Gemeindezentren, sowie Politiker:innen rufen zu Spenden auf. Der hessische Landtagsabgeordnete Turgut Yüksel (SPD) unterstützt die Initiative „Erdbebenhilfe Türkei – Frankfurt-RheinMain hilft!“, die versucht, Sachspenden für die Türkei zu sammeln.

Spendenkonten

Viele deutsche Hilfsorganisationen unterstützen die Menschen in den betroffenen Gebieten. Spenden sind möglich unter folgenden Adressen:

Medico international: IBAN DE69 4306 0967 1018 8350 02, Stichwort: Nothilfe Erdbeben

Aktion Deutschland Hilft: IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, Stichwort: Erdbeben Türkei und Syrien

Bündnis Entwicklung Hilft: IBAN DE29 100 20 5000 100 20 5000, Stichwort: Erdbeben Türkei/Syrien

Diakonie Katastrophenhilfe: IBAN DE68 5206 0410 0000 5025 02, Stichwort: Erdbebenhilfe Türkei Syrien

Caritas International: IBAN DE88 6602 0500 0202 0202 02, Stichwort: CY01332 Erdbebenhilfe

Bischöfliches Hilfswerk Misereor: Online-Spenden möglich unter: http://u.epd.de/2het

Welthungerhilfe: IBAN DE15 3705 0198 0000 0011 15, Stichwort: Erdbeben in der Türkei und Syrien

Deutsches Rotes Kreuz: IBAN DE63 3702 0500 0005 0233 07, mit dem Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien. FR

„Es gibt viele Menschen, die helfen wollen. Aber es herrscht ein riesiges Chaos. Zum Beispiel bringen manche gebrauchte, alte Sachen. Das muss noch sortiert werden“, sagt Yüksel der Frankfurter Rundschau. Es seien viele Sachgüter in Frankfurt gesammelt worden. Nun sollen sie von diesem Freitag an mit Unterstützung der Fluggesellschaft Turkish Airlines in das Erdbebengebiet geflogen werden.

„Wir starten von elf Flughäfen in Deutschland mit unseren Passagierflugzeugen. In Frankfurt haben wir auch Cargo-Flugzeuge. Wir nutzen sie, um Hilfsgüter in die Türkei zu liefern“, sagt ein Mitarbeiter von Turkish Airlines der FR. Die Hilfsgüter müssen zunächst bei den zuständigen Botschaften registriert werden, die sie dann dort abholen. Das Unternehmen plant mit mehreren Flüge pro Tag aus den elf deutschen Städten. „Der Koordinationsaufwand ist extrem hoch. Es kommen sehr viele Hilfsgüter an, und wir versuchen, sie so schnell wie möglich dorthin zu bringen.“ Auch das Deutsche Rote Kreuz wird von diesem Freitag an erste Hilfstransporte per Flugzeug und Lastwagenkonvoi in die Türkei auf den Weg bringen, kündigte die Organisation am Donnerstag an.

Die deutsche Bundesregierung empfiehlt in der aktuellen Situation aber, von spontanen, nicht bedarfsgerechten Sachspenden abzusehen und stattdessen Geld an etablierte Hilfsorganisationen zu spenden.

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