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Tempolimit im Straßenverkehr: So viel CO2 könnte eingespart werden  

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Von: Patryk Kubocz

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Das Tempolimit ist ein heiß diskutiertes Thema. Nun besagt eine Studie, dass Effekte über die Reduzierung hinaus den CO2-Ausstoß verringern.

Frankfurt - Mit maximal 130 Kilometer pro Stunde über die Autobahn fahren? Was in Europa ganz gewöhnlich ist, stößt bei vielen Deutschen auf Unverständnis. Lange diskutieren die Umweltschützer:innen mit der Autolobby über eine Einführung eines Tempolimits auf den deutschen Autobahnen. Neben einem sichereren und leiseren Straßenverkehr sollen auch CO2-Emissionen eingespart werden.

Nun hat das Umweltbundesamt (UBA) in einer neuen Studie den Effekt eines Tempolimits auf den CO2-Ausstoß untersucht. Dabei gehen die Autoren der Studie aus, dass die Autobahnen auf 120 Kilometer pro Stunde entschleunigt werden - Landstraßen erhalten ein Tempolimit von 80 Kilometer pro Stunde. Wie stark wäre der Effekt auf die Emissionen, wenn ein Tempolimit eingeführt wird?

Symbolbild Thema Tempolimit auf Bundesautobahnen Verkehrsschild mit Richtgeschwindigkeit 120 Stundenkilometer
Laut einer Studie es UBA würde die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 120 Stundenkilometer eine signifikante Reduzierung der CO2-Emission bedeuten. (Symbolbild) © Ralph Peters/imago-images

Tempolimit auf der Autobahn: So viel CO2 könnte eingespart werden

Eine Studie des UBA aus dem Jahr 2020 prognostiziert, dass eine einfache Einführung eines Tempolimits den CO2-Ausstoß um 2,6 Millionen Tonnen im Vergleich zum Bezugsjahr 2018 reduzieren würde. Die neue Berechnung geht von einer Reduzierung der Emissionen von 4,2 Prozent aus. Das wäre eine Einsparung von 6,7 Millionen Tonnen im Jahr.

Neben der reinen Einführung eines Tempolimits untersuchten die Autoren der Studie, welchen Effekt die neue Regelung auf den gesamten Verkehr hätte. „Durch die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit verliert die Autobahn an Schnelligkeit und somit an Attraktivität“, so die Autoren. Dieses Phänomen nennt sich Routenwahleffekt.

Tempolimit: Wie wirkt sich dies auf die CO2-Emissionen aus?

Demnach entscheiden sich die Bürger:innen öfter für den direkteren Weg über die Landstraße. Dieser sei umweltfreundlicher. Durch die Änderung der Route sollen insgesamt 3,7 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. Der Nachfrageeffekt hingegen sieht vor, dass die Menschen das Auto gar ganz stehen lassen und eine Alternative wie die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Dabei gilt: Je kürzer die Strecke, desto attraktiver sei eine Alternative zum Auto. Mit nur 0,5 Prozent ist der Nachfrageeffekt nur ein kleiner Faktor in der Gesamtersparnis. Die Studie zeichnet dabei den Graphen einer halben Glocke. Aufgrund beider Effekte entstehe die Differenz zwischen den Studienergebnissen aus 2020 und 2023

Zusätzliche CO2-Einsparung durch Tempolimit auf Landstraßen

Bei einer Reduzierung des Tempos auf Landstraßen von 100 auf 80 Kilometer pro Stunde verschiebt sich die Signifikanz der genannten Effekte. Während der sogenannte Routenwahleffekt nur noch eine CO2-Reduzierung von 0,5 Prozent hervorbringe, verstärke sich der Nachfrageeffekt bei dieser Maßnahme auf 1,4 Prozent. Insgesamt bewirke ein Tempolimit für die Landstraßen eine CO2-Einsparung von weiteren 1,3 Millionen Tonnen. Zuletzt hat das Bundesverfassungsgericht eine Beschwerde zweier Privatpersonen abgelehnt. Unzureichender Schutz des Klimas durch ein fehlendes Tempolimit sei unbegründet.

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