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Krieg im Sudan: Kämpfe in Khartum – WHO schlägt Alarm

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Von: Moritz Serif, Nail Akkoyun, Bona Hyun, Felix Durach

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Die Waffenruhe im Suden erweist sich als brüchig. Aus der Hauptstadt Khartum werden wieder Kämpfe gemeldet. Der News-Ticker.

Update vom 28. April, 11.00 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet. Hier finden Sie alle aktuellen Entwicklungen im Sudan-Konlifkt.

Update vom 26. April, 11.30 Uhr: Laut Angaben der WHO kommt es in Khartum, der Hauptstadt des Sudan, erneut zu schweren Kämpfen. Eine der Bürgerkriegsparteien habe ein medizinisches Labor unter seine Kontrolle gebracht, so Nima Saeed Abid, Repräsentant der Weltgesundheitsorganisation. Ob es sich dabei um Kämpfer der Regierung oder der paramilitärischen RSF handelt, steht wohl noch nicht fest.

Sudan: Kämpfe um „strategische Orte“ in Khartum

Update vom 26. April, 6.40 Uhr: Trotz der beschlossenen Feuerpause dauern die schweren Gefechte im Sudan vielerorts weiter an. Die Kämpfe um „strategische Orte“ in der Hauptstadt seien „weitgehend fortgesetzt und manchmal sogar verstärkt“ worden, sagte der aus dem Sudan zugeschaltete UN-Sonderbeauftragte Perthes vor dem UN-Sicherheitsrat. Er berichtete über Luftangriffe und Explosionen in Khartum. Die RSF-Miliz veröffentlichte ein Video, in dem sie behauptet, eine Ölraffinerie und ein Kraftwerk nördlich von Khartum unter ihre Kontrolle gebracht zu haben.

Perthes warf beiden Seiten Angriffe auf zivile Ziele vor. Während des Konflikts seien „dicht besiedelte Gebiete angegriffen worden, ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung“. Auch Krankenhäuser seien attackiert worden. Er stehe mit Armeeführer al-Burhan und Milizenchef Daglo in Kontakt, sagte Perthes. Es gebe aber „derzeit keine klaren Anzeichen dafür, dass einer der beiden Generäle bereit ist, wirklich zu verhandeln.“

Sudan: Steinmeier glücklich über erfolgreichen Einsatz der Bundeswehr

Update vom 26. April, 05.06 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich erleichtert über die gelungene Evakuierung von rund 600 Menschen aus dem umkämpften Sudan durch die Luftwaffe gezeigt. „Ich bin froh und glücklich, dass unsere Sicherheitskräfte viele deutsche Landsleute und viele Bürgerinnen und Bürger aus der dramatischen Situation im Sudan evakuieren konnten“, sagte Steinmeier am Dienstag in Vancouver während seines Kanada-Besuches. Zugleich sei er dankbar für den Mut und den Einsatz von Angehörigen der Bundeswehr, der Bundespolizei und des Auswärtigen Amtes.

Ein Video der paramilitärischen Einheit RSF zeigt jubelnde Kämpfer in Karthum, Hauptstadt des Sudan.
Ein Video der paramilitärischen Einheit RSF zeigt jubelnde Kämpfer in Karthum, Hauptstadt des Sudan. © Screenshot/AFP

Auch die britische Regierung hat mit Evakuierungsflügen für Zivilisten aus dem Sudan begonnen. Eine erste Maschine ist nach Angaben des zyprischen Außenministeriums bereits in Zypern am Dienstag gelandet und hatte etwa 40 Zivilisten an Bord.

Krieg im Sudan: Trotz Waffenruhe erneut Luftangriffe – Bundeswehr soll Einsatz zügig beenden

Update vom 25. April, 22.15 Uhr: Die Bundeswehr hat weitere 120 Menschen aus dem umkämpften Sudan nach Jordanien ausgeflogen. Dies teilte das Einsatzführungskommando am Dienstagabend auf Twitter mit. Eine Weiterreise nach Deutschland werde vorbereitet. Die Luftwaffe hat damit in den vergangenen Tagen insgesamt mehr als 600 Menschen evakuiert. Begründet wurde die Militäraktion von der Bundesregierung mit der angespannten Sicherheitslage: Im Sudan waren vor mehr als einer Woche schwere Kämpfe zwischen dem Militär und Paramilitär ausgebrochen.

Update vom 25. April, 17.22 Uhr: Die Union sieht noch Klärungsbedarf beim geplanten Bundestagsmandat für den Evakuierungseinsatz der Bundeswehr im Sudan. Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) sagte, der von der Regierung vorgelegte Text enthalte „einige Ungereimtheiten“, über die nun im Verteidigungs- und Auswärtigen Ausschuss gesprochen werden müsse. Es gehe unter anderem um Angaben über Zeitpunkte, zu denen in der Regierung Beschlüsse über den Einsatz getroffen worden seien, die so nicht stimmen könnten. „Es gibt grundsätzlich bei uns immer die Bereitschaft, Bundeswehreinsätzen zuzustimmen“, betonte Merz. Aber sie müssten plausibel, nachvollziehbar und gut begründet sein.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt nannte den vorgelegten Antrag „unzureichend und ungenügend“. Fragen stellten sich etwa dazu, was vor dem Einsatz am vergangenen Sonntag stattgefunden habe. Ein vorheriger abgebrochener Einsatz finde sich im Antrag nicht wieder, aber auch darüber müsse es eine Beteiligung des Bundestages geben.

Wieder Luftangriffe im Sudan: Bundeswehr soll Evakuierung-Einsatz schnell beenden

Update vom 25. April, 15.55 Uhr: Trotz einer seit Mitternacht geltenden Waffenruhe ist es am Dienstag in der Hauptstadtregion des Sudan laut Medienberichten erneut zu Luftangriffen kommen. Dabei soll die Stadt Omdurman, die unmittelbar an die Hauptstadt Khartum angrenzt, in den Fokus gerückt sein. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, dass bei den Gefechten auch ein Krankenhaus getroffen wurde. Bislang gab es keine Informationen über die Anzahl von Toten oder Verletzten.

Die Bundeswehr soll ihren Einsatz im Sudan zur Evakuierung von Deutschen sowie Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern anderer Nationen nun zügig beenden. Für Freitag war nach Informationen der dpa bereits ein Appell zur Rückkehr der Einsatzkräfte auf dem Fliegerhorst Wunstorf in Niedersachsen geplant.

Krieg im Sudan: Bundestag soll Bundeswehreinsatz offiziell legitimieren

Update vom 25. April, 14.45 Uhr: Die Bundesregierung hat dem Parlament am Dienstag einen Antrag vorgelegt, um den Einsatz der Bundeswehr im Sudan auch offiziell zu legitimieren. Der Bundestag soll damit dem bereits laufenden Einsatz der Bundeswehr zur Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Sudan nachträglich zustimmen.

Krieg im Sudan: Kämpfer besetzen Medizinlabor – WHO warnt vor „extrem gefährlicher“ Situation

Update vom 25. April, 12.45 Uhr: Kämpfer im Sudan haben ein staatliches Medizinlabor mit Proben der Erreger von Krankheiten wie Polio, Cholera und den Masern besetzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte am Dienstag, dies schaffe eine „extrem, extrem gefährliche“ Situation.

„Die Besetzung des Medizinlabors durch eine Konfliktpartei stellt ein sehr großes biologisches Risiko dar“, sagte der WHO-Vertreter im Sudan, Nima Saeed Abid, per Videoschalte bei einer Pressekonferenz in Genf. Er betonte, dass in dem Labor Proben verschiedener potenziell tödlicher Krankheitserreger wie Cholera oder Kinderlähmung gelagert würden.

Krieg im Sudan: Ukraine bringt 138 Menschen aus dem Krisengebiet

Update vom 25. April, 11.25 Uhr: Die Ukraine hat 138 Menschen aus der umkämpften sudanesischen Hauptstadt Khartum ins benachbarte Ägypten gebracht. Davon seien 87 ukrainische Staatsbürger gewesen, teilte der Militärgeheimdienst in Kiew am Dienstag mit. Es habe sich hauptsächlich um Piloten, Techniker und deren Familien gehandelt. Ebenso seien Georgier und Peruaner mit Bussen in das Nachbarland gelangt. Die Ukrainer seien medizinisch versorgt und mit erforderlichen Dokumenten ausgestattet worden und könnten alsbald die Heimreise antreten. In der Ukraine selbst herrscht seit über 14 Monaten infolge eines russischen Einmarsches Krieg.

Sudan: Britisches Militär vor Mammutaufgabe – 4.000 Staatsbürger im Kriegsgebiet

Update vom 25. April, 9.30 Uhr: Neben Deutschland arbeitet auch die Regierung in Großbritannien mit Nachdruck daran, britische Staatsbürger aus dem Sudan zu evakuieren. Aktuell sollen sich noch knapp 4.000 Personen mit einem britischen Pass in dem ostafrikanischen Land befinden. Das vermeldetet Sky News am Dienstagmorgen. Der Fokus soll dabei zunächst auf Familien mit Kindern, älteren Menschen und Personen mit medizinischen Einschränkungen liegen. Dem Bericht zufolge könnte die Rettungsmission aber zu einem Rennen gegen die Zeit werden.

Krieg im Sudan: 72 Stunden Feuerpause – UN-Sicherheitsrat plant Dringlichkeitssitzung

Update vom 25. April, 4.40 Uhr: Im von tagelangen Kämpfen erschütterten Sudan ist um Mitternacht eine Waffenruhe zwischen den beiden Konfliktparteien in Kraft getreten. Berichte über größere Gefechte gab es in der Nacht zu Dienstag (25. April) zunächst nicht, aufgrund jüngster Erfahrungen herrschte jedoch Skepsis, ob die Feuerpause wirklich hält. Der UN-Sicherheitsrat will in einer Dringlichkeitssitzung erneut über die Lage im Sudan beraten – Diplomatenkreisen zufolge wahrscheinlich in öffentlicher Runde am Dienstagabend gegen 21:00 Uhr (MESZ).

Krieg in Sudan: Konfliktparteien einigen sich auf 72 Stunden Waffenruhe

Update vom 24. April, 22.30 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat eine Waffenruhe im Sudan in Aussicht gestellt. Blinken teilte am Montag (Ortszeit) in einer schriftlichen Stellungnahme mit, nach intensiven Verhandlungen hätten sich die sudanesischen Streitkräfte und die mit ihnen rivalisierenden paramilitärischen Einheiten (Rapid Support Forces) darauf geeinigt, ab Mitternacht für 72 Stunden eine landesweite Waffenruhe einzuhalten. Die US-Regierung fordere beide Seiten nachdrücklich auf, sich vollständig an diese Absprache zu halten. Bereits zuvor hatte es von den Konfliktparteien ähnliche Ankündigungen gegeben, die Waffenruhe wurde jedoch nicht eingehalten.

Krieg in Sudan: Israel bietet Vermittlung an

Update vom 24. April, 20.35 Uhr: Israel hat sich im Konflikt im Sudan als Vermittler ins Spiel gebracht. Das israelische Außenministerium habe angeboten, in Israel Verhandlungen auszurichten, um die Gewalt in dem afrikanischen Land zu beenden, hieß es am Montagabend von einem Sprecher des Ministeriums. „Wenn es einen Weg gibt, wie Israel dabei helfen kann, den Krieg und die Gewalt in dem Land zu beenden, würden wir das sehr gerne tun“, teilte Außenminister Eli Cohen mit.

Krieg im Sudan: Bundeswehr auf extrem gefährlicher Rettungsmission

Update vom 24. April, 16.35 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Bundeswehr für den Evakuierungseinsatz im Sudan gedankt. „Es ist ein gefährlicher Einsatz, aber er ist wichtig, um Bürgerinnen und Bürger unseres Landes und anderer Länder in Sicherheit zu bringen“, sagte der SPD-Politiker am Rande eines Nordsee-Gipfels zur Windkraft im belgischen Ostende. „Ich danke der Bundeswehr für diesen Einsatz.“ Die Operation sei gut vorbereitet gewesen, betonte Scholz.

Kämpfe im Sudan: Dutzende Staaten beteiligt an Evakuierungsmissionen

Update vom 24. April, 15.30 Uhr: Die schweren Gefechte im Sudan zwischen Regierungstruppen und der paramilitärischen RSF-Gruppe dauern an. Dutzende Staaten haben bereits mit der Evakuierung ihrer Staatsbürger angefangen, darunter auch Deutschland. Die ersten rund 100 deutschen Bürger sind mit einer Bundeswehrmaschine in Berlin angekommen. Die USA und Großbritannien haben ihre Botschaften in Khartum geschlossen und das diplomatische Personal sowie ihre Familien in Sicherheit gebracht.

Kämpfe im Sudan: Tausende US-Bürger stecken im Land fest

Update vom 24. April, 13.15 Uhr: Nach Angaben mehrerer US-Sender stecken etwa 16.000 US-Bürger im Sudan fest, während die schweren Gefechte im afrikanischen Land andauern. Laut dem US-Sender CBS News bestätigt dies auch das Außenministerium in Washington unter Berufung auf einige entsprechende Dokumente. Die amerikanische Botschaft wurde bereits evakuiert.

Kämpfe im Sudan: Erste Evakuierungsmaschine aus dem afrikanischen Staat landet in Berlin

Erstmeldung vom 24. April: Khartum/Berlin – In Berlin ist im Zuge der Evakuierungsaktion eine erste Bundeswehrmaschine aus dem Sudan gelandet. Um 6.15 Uhr seien „101 Deutsche, ihre Familien und Angehörige weiterer Partnerstaaten“ mit einem Flugzeug der Luftwaffe in der Hauptstadt gelandet, erklärte das Auswärtige Amt am Montagmorgen (24. April) im Onlinedienst Twitter. Bei der Evakuierungsmission aus dem Sudan hat die Bundeswehr seit Sonntag mehr als 300 Menschen in Sicherheit gebracht.

Die Maschinen landeten zunächst in Jordanien. Nach der Landung von zwei Maschinen mit jeweils 101 und 113 Menschen an Bord in dem Land am Sonntagabend sowie in der Nacht landete am Montagmorgen „um 02.25 auch die dritte Bundeswehrmaschine mit rund 100 Menschen an Bord“ in Jordanien, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr der Nachrichtenagentur AFP.

Kämpfe im Sudan: Drei Flugzeuge evakuiert

Mit den drei Flugzeugen vom Typ Airbus A400M seien „sowohl deutsche Staatsbürger als auch Angehörige anderer Nationen“ ausgeflogen worden. Die Evakuierungen hätten „gut funktioniert“. „Die Weiterreise der evakuierten Staatsbürgerinnen und Staatsbürger anderer Nationen wird mit den betreffenden Staaten abgestimmt“, erklärte das Einsatzführungskommando.

Angesichts der eskalierenden Gewalt in Khartum hatten Deutschland und zahlreiche andere Länder Evakuierungseinsätze für ihre Staatsangehörigen in dem nordostafrikanischen Land gestartet, darunter Frankreich, Italien, Saudi-Arabien und die Türkei. Zuvor hatten bereits die USA und Großbritannien Botschaftsmitarbeiter aus Khartum ausgeflogen.

Sudan: Armee und RSF-Miliz liefern sich Kämpfe

Im Sudan liefern sich Einheiten der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz seit mehr als einer Woche erbitterte Kämpfe. Zuvor war eine Einigung zur Eingliederung der RSF-Miliz in die Streitkräfte gescheitert. Bei den Gefechten wurden bereits mehr als 420 Menschen getötet und mehr als 3700 weitere verletzt. Mehrere vereinbarte Waffenruhen wurden gebrochen.

Die Vorsitzende des Bundestag-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat sich erleichtert über den Verlauf der Evakuierungsmission der Bundeswehr im Sudan geäußert. „Drei Maschinen sind draußen“, sagte Strack-Zimmermann am Montag den Sendern RTL und ntv. Damit seien „sehr viele Deutsche gerettet worden“.

Kämpfe im Sudan: Lage vor Ort extrem gefährlich

Die Lage vor Ort sei extrem gefährlich, sagte sie weiter. Es sei daher gut, dass es Absprachen mit den sudanesischen Bürgerkriegsparteien gegeben habe, um Zeitfenster abzusprechen, in denen Flüge in das Land möglich sind. Sie lobte auch das koordinierte Vorgehen mit internationalen Partnern Deutschlands. (mit Agenturmaterial)

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