Frankreich-Wahl: Macron gewinnt – doch Le Pen spricht von „Sieg“
Die ersten Hochrechnungen zur Präsidentschaftswahl in Frankreich sind da: Amtsinhaber Emmanuel Macron setzt sich wohl deutlich gegen Herausforderin Marine Le Pen durch.
Update vom 24. April, 20.35 Uhr: Die unterlegene Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen zeigt sich trotz ihrer Wahlniederlage kämpferisch. „Die Partie ist noch nicht gelaufen, es stehen noch Parlamentswahlen an“, sagte sie heute Abend vor ihren Anhängern in Paris. Sie werde „den Kampf weiterführen, an der Seite des (Interims-Parteichefs) Jordan Bardella“, sagte sie. Das Ergebnis zeige ein „großes Misstrauen des Volkes“, betonte sie. Nach ersten Umfragen kommt Le Pen auf etwa 42 bis 43 Prozent. Dieses Ergebnis sei ein „durchschlagender Sieg„ sagte sie in Anspielung auf das Ergebnis vor fünf Jahren. Damals hatte sie mit knapp 34 Prozent gegen Macron verloren.

Frankreich-Wahl: Erste Hochrechnung sieht Macron als Sieger
Update vom 24. April, 20.05 Uhr: Die erste Hochrechnung zur zweiten und entscheidenden Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich ist da. Demnach wird Amtsinhaber Emmanuel Macron die Wahl voraussichtlich mit etwa 58,2 Prozent der Stimmen gegen Marine Le Pen (41,8 Prozent) gewinnen und Präsident bleiben.
Update vom 24.04.2022, 19.55 Uhr: Belgische Medien, die sich auf mehrere Meinungsforschungsinsitute berufen, sehen Präsident Emmanuel Macron als Sieger der Stichwahl gegen Marine Le Pen. Demnach komme der Amtsinhaber mit 55 bis 58 Prozent vor der rechtsnationalen Herausforderin.
Die Stichwahl um die Präsidentschaft live
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Frankreich-Wahl: Marine Le Pen in Überseegebieten wohl vor Macron
Update vom 24.04.2022, 17.25 Uhr: Belgischen Medien zufolge liegt Marine Le Pen in den französischen Überseegebieten, wo aufgrund der Zeitverschiebung schon am Samstag gewählt wurde, vor Emmanuel Macron. In Guadeloupe liegt die Rechtsextreme laut der Zeitung La Libre mit 70 zu 30 Prozent der Stimmen deutlich vorn. In Martinique, Saint-Martin und Saint-Barthélémy sei das Rennen etwas enger, jedoch soll Präsident Macron auch dort mit 45 zu 55 hinten liegen. Derzeit führe er nur in Französisch-Polynesien im Südpazifik.
Erste Zahlen aus Frankreich werden gegen 20 Uhr erwartet, wenn alle Wahllokale geschlossen sind. Vorher darf nicht über Prognosen und Hochrechnungen berichtet werden, um die Präsidentschaftswahl nicht zu beeinflussen. Ausländische Medien sind davon zwar ausgeschlossen, allerdings sollten die Berichte mit Vorsicht aufgenommen werden. In den meisten Überseegebieten liege die Wahlbeteiligung zudem bei unter 50 Prozent.
Frankreich-Wahl: Klarer Sieger im TV-Duell zwischen Macron und Le Pen
Update vom 21.04.2022, 06.30 Uhr: Wenige Tage vor der Stichwahl in Frankreich haben sich Präsident Emmanuel Macron und seine rechtspopulistische Herausforderin Marine Le Pen im Ringen um die letzten unentschlossenen Wähler:innen gegenseitig angegriffen. „Sie hängen von Russland und vom russischen Präsidenten ab“, warf Macron Le Pen im Fernsehduell vor.
„Wenn Sie von Russland sprechen, dann sprechen Sie von Ihrem Geldgeber“, sagte Macron in Anspielung auf die Kredite in Millionenhöhe, die Le Pen von einer russisch-tschechischen Bank erhalten hatte. Le Pen bezeichnete die Anschuldigungen als „falsch und unehrlich“. Den Kredit habe ihre Partei aufgenommen, weil keine französische Bank ihr ein Darlehen geben wollte. „Ich bin eine vollkommen freie Frau“, erklärte sie. Ihre Unabhängigkeit sei zu keiner Zeit beeinträchtigt gewesen.
Frankreich-Wahl: Le Pen fordert das Kopftuchverbot - Macron fürchtet Bürgerkrieg
Zudem wies Macron die Forderung seiner Kontrahentin Marine Le Pen nach einem Kopftuchverbot im öffentlichen Raum zurückgewiesen. „Die Trennung von Staat und Kirche bedeutet nicht, eine Religion zu bekämpfen“, sagte Macron. „Die Frage des Kopftuchs ist die Frage der Religion, eines äußeren Zeichens.“ Wolle man das Kopftuch verbieten, müsse man auch die Kippa und andere religiöse Zeichen verbieten. Dafür biete die Verfassung keine Grundlage.
Lediglich in Schulen und in der öffentlichen Verwaltung sei aus Gründen der Neutralität das Kopftuch tabu, sagte Macron. „In den Wohnvierteln werden Sie einen Bürgerkrieg auslösen, wenn Sie das tun“, sagte der Präsident. „Frankreich, das Land der Aufklärung, wäre das erste Land auf der Welt, das religiöse Zeichen auf der Straße verbietet.“ Le Pen hatte ein Kopftuchverbot zuvor als Maßnahme gegen den Islamismus bezeichnet. „Ich bin für das Verbot des Kopftuchs im öffentlichen Raum“, sagte sie.
Frankreich-Wahl: Mehrheit findet Macron in TV-Duell überzeugender als Marine Le Pen
Einer Umfrage zufolge ist Macron als Sieger aus der TV-Debatte mit Le Pen hervorgegangen. Etwa zwei von drei Zuschauer:innen gaben in der Befragung des Instituts Elabe an, der Staatschef sei überzeugender gewesen. Insgesamt wurden dafür nach Schluss der mehr als zweieinhalbstündigen Debatte 650 Menschen befragt, die das Duell verfolgt hatten.
Es handelte sich um das einzige Fernsehduell in diesem Präsidentschaftswahlkampf. Am Sonntag treffen Macron und Le Pen in der Stichwahl aufeinander. Umfragen zufolge kommt Macron derzeit auf 55 bis 56,5 Prozent, etwa zehn Punkte weniger als vor fünf Jahren.
Frankreich-Wahl: Macron und Le Pen liefern sich den Schlagabtausch im TV-Duell
+++ 23.01 Uhr: Emmanuel Macron hat seiner rechtspopulistischen Herausforderin Marine Le Pen „Abhängigkeit“ von Russland vorgeworfen. „Wenn Sie von Russland sprechen, dann sprechen Sie von Ihrem Geldgeber“, sagte Macron am Mittwoch (20.04.2022) im TV-Duell zwischen den beiden Präsidentschaftsanwärtern.
Macron spielte auf Kredite in Höhe von mehreren Millionen Euro an, die Le Pen von einer dem Kreml nahestehenden russisch-tschechischen Bank erhalten hatte. „Sie hängen von Russland und vom russischen Präsidenten ab“, betonte Macron.
Le Pen bezeichnete die Anschuldigungen als „falsch und unehrlich“. Den Kredit habe ihre Partei aufgenommen, „weil keine französische Bank mir ein Darlehen geben wollte“. Sie sei eine „absolut und vollkommen freie Frau“. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sagte sie, sie unterstütze eine von den USA, der EU und Russland unabhängige Ukraine.
+++ 22.08 Uhr: Emmanuel Macron und Herausforderin Marine Le Pen haben konträre Vorschläge zur Stärkung der Kaufkraft – einem Schlüsselthema im Wahlkampf – vorgelegt. Zum Auftakt der Fernsehdebatte vor der Stichwahl stellte Macron Erhöhungen der Rente und des Mindestlohns sowie ein Festhalten an der Deckelung der Preise von Gas und Strom in Aussicht. Außerdem gelte es, die Arbeitslosigkeit weiter zu senken. Le Pen schlug das Senken der Mehrwertsteuer auf Energie sowie einen Wegfall der Steuern auf 100 Grundprodukte des täglichen Bedarfs vor.
Frankreich Wahl 2022 – Macron wirft Le Pen Verbindungen zu Putin vor
Macron und Le Pen bemühen sich zu Beginn der TV-Debatte um einen sachlichen, wenn auch kritischen Austausch. Als sich beide vor der Wahl 2017 ebenfalls gegenüber saßen, war die Diskussion von Beschimpfungen und persönlichen Angriffen geprägt. Nun zeigte Macron sich als Zuhörer, der Le Pen bei einigen Feststellungen recht gibt – um jedoch im Anschluss ihre Schlussfolgerungen zu widerlegen. Le Pen zeigt sich als Anwältin der Bevölkerung.
Die Frankreich-Wahl 2022 live im TV und Live-Stream
Auch die entscheidende Runde der Frankreich-Wahl 2022 erfährt viel Aufmerksamkeit. Die Stichwahl wird live im TV und Live-Stream übertragen.
+++ 18.13 Uhr: Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat kurz vor der entscheidenden Runde der französischen Präsidentschaftswahl zur Wahl von Amtsinhaber Emmanuel Macron aufgerufen. Dessen Kontrahentin, die Rechtspopulistin Marine Le Pen, unterhalte Verbindungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin, erklärte der inhaftierte russische Oppositionelle auf Twitter am Mittwoch.
Frankreich-Wahl: Macron liegt in Umfragen kurz vor TV-Duell vorne
Er sei „schockiert“, dass Le Pens Partei, die damals noch Front National hieß, 2014 einen Kredit in Höhe von neun Millionen Euro von „Putins berüchtigter Geldwäsche-Einrichtung“, der Ersten Tschechisch-Russischen Bank, erhalten habe, erklärte Nawalny. Er zweifle nicht daran, dass dieses Geschäft „auch eine undurchsichtige politische Komponente“ gehabt habe. „Das ist Korruption. Und es ist ein Verkauf von politischem Einfluss an Putin“, fügte der 45-Jährige hinzu.
Update vom Mittwoch, 20.04.2022, 16.45 Uhr: Am Mittwochabend treffen die Spitzenkandidatin und der Spitzenkandidat für die Präsidentschaftswahl in Frankreich, Emmanuel Macron und Marine Le Pen, im Fernsehduell aufeinander. Umfragen zufolge konnte der amtierende Präsident Macron seinen Vorsprung gegenüber der Rechtspopulistin ausbauen.
Was? | TV -Duell zwischen Macron und Le Pen |
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Wann? | ab 20.45 Uhr |
Wo? | phoenix |
Moderation? | Michael Krons und Hélène Miard-Delacroix |
Laut Meinungserhebungen vom Dienstag (19.04.2022) erntet Emmanuel Macron 55,8 Prozent Zustimmung der französischen Wähler:innen. Das sind jedoch rund zehn Prozent weniger als noch vor fünf Jahren: damals lag seine Zustimmung bei 66,1 Prozent.
Frankreich-Wahl: Hier sehen Sie das TV-Duell zwischen Macron und Le Pen im Live-Stream und TV
Erstmeldung vom Mittwoch, 20.04.2022, 14.31 Uhr: Paris – Es könnte ein entscheidender Abend für die Präsidentschaftswahl in Frankreich werden: Am Mittwoch (20.04.2022) startet um 20.45 Uhr das TV-Duell zwischen den beiden Spitzenkandidaten Emmanuel Macron und Marine Le Pen. Beim einzige TV-Aufeinandertreffen der beiden Politiker, kurz vor der Stichwahl, geht es noch einmal um alles.
Der Schlagabtausch wird auch im deutschen Fernsehen übertragen. Wo das Duell zwischen Macron und Le Pen zu sehen ist, erfahren Sie hier.
Frankreich-Wahl 2022: TV-Duell zwischen Macron und Le Pen im TV und Live-Stream sehen
Mit Spannung wird auch in Deutschland auf die Stichwahl der Präsidentschaftswahlen in Frankreich am 24. April hingefiebert. Das TV-Duell ist die letzte große Chance, die französischen Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen. Gegenüber stehen sich Amtsinhaber Emmanuel Macron und die rechtspopulistische Kandidatin Marine Le Pen.

In Deutschland wird das TV-Duell zur Stichwahl in einer Sondersendung am Mittwochabend ab 20.45 Uhr live auf phoenix gezeigt. Das TV-Duell kann kostenlos und live im TV oder im Live-Stream des Senders mitverfolgt werden. Durch die Sendung aus Paris führt phoenix-Moderator Michael Krons. Als Expertin mit dabei ist die Historikerin für Zeitgeschichte an der Pariser Universität Sorbonne, Hélène Miard-Delacroix.
Frankreich-Wahl 2022: TV Duell zur Stichwahl – Präsidentschaftswahl geht in die zweite Runde
Im ersten Wahlgang hatte der amtierende Präsident mit rund 28 Prozent der Stimmen knapp die Nase vor seiner Kontrahentin Le Pen (23 Prozent). Nun gilt es sich die knapp 22 Prozent der Stimmen für sich zu gewinnen, die im ersten Wahlgang an den linken Jean-Luc Mélenchon gegangen waren. 2017 hatte Macron die Präsidentschaftswahl im zweiten Wahlgang deutlich mit 66,1 Prozent und fast doppelt so vielen Stimmen wie Le Pen (33,9 Prozent) gewonnen. Fachleute prognostizieren dieses Jahr einen sehr knappen Wahl-Ausgang.
Zum dritten Mal seit 2002 hat es die extreme Rechte in die französische Stichwahl geschafft. Etwa die Hälfte der Wählerinnen und Wähler hatte dieses Jahr am im ersten Durchgang für populistische oder radikale Parteien gestimmt. Die Stichwahl dürfte für Macron also alles andere als leicht werden. Entscheidend werden wohl auch die jungen Stimmen sein, die mehrheitlich für den 70 Jahre alten Mélenchon gevotet hatten. Das TV-Duell ist die Chance für beide Parteien, jene Stimmen für sich zu gewinnen. (aa)