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Ukraine-Krieg: Erbitterter Kampf um Bachmut, keine Kampfjets aus Deutschland

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Von: Bedrettin Bölükbasi, Nadja Austel, Nail Akkoyun, Christoph Gschoßmann, Bona Hyun, Franziska Schwarz

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In Bachmut tobt der Ukraine-Krieg aktuell besonders heftig. Russland soll seine professionellsten Einheiten einsetzen. Derweil kommt endgültige Absage für Kampfjets aus Deutschland. Der News-Ticker.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist geschlossen. Die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine entnehmen Sie bitte unseren neuen News-Ticker.

Update vom 14. April, 6.30 Uhr: Die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Bachmut im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine dauern weiter an. Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hannah Malyar berichtet über schwere Gefechte. „Die meisten feindlichen Angriffe finden im Sektor Bachmut statt“, schrieb Malyar auf Telegram. „Der Feind setzt dort seine professionellsten Einheiten ein und greift in erheblichem Umfang auf Artillerie und Flugzeuge zurück.“ Den ukrainischen Streitkräften sei es bisher in den meisten Gebieten gelungen, die Angriffe abzuwehren.

Ukraine-Krieg: Kmapf um Bachmut – Selenskyj lobt Schlagkraft ukrainischer Waffen

UKRAINE, DONETSK REGION - APRIL 10, 2023: Wagner Group soldiers guard an area outside a damaged building in the city of
In Bachmut tobt der Ukraine-Krieg aktuell besonders heftig. Russland soll seine professionellsten Einheiten einsetzen. Derweil kommt endgültige Absage für Kampfjets aus Deutschland. © IMAGO/Valentin Sprinchak

Update vom 14. April, 5.10 Uhr: In seiner abendlichen Videoansprache lobte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Jahrestag des Beschusses und Untergangs des russischen Kriegsschiffs „Moskwa“ die Schlagkraft eigener Raketen. Raketen vom Typ Neptun hätten vor einem Jahr am 13. April gezeigt, wie professionell der militärisch-industrielle Komplex der Ukraine arbeite, sagte Selenskyj. Er habe deshalb per Dekret festgelegt, das Datum künftig als Tag der Rüstungs- und Verteidigungsindustrie zu begehen. Die Ukraine hatte das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte vor einem Jahr versenkt und dies als großen Triumph im Krieg gefeiert. Die Ukraine sei heute in der Lage, „alles von Granaten bis zu Raketen, von Artilleriegeschossen bis hin zu Drohnen zu produzieren“, sagte Selenskyj. Man freue sich aber auch sehr auf die Lieferung von Waffen, die Partner versprochen hätten.

Ukraine-Krieg: Pistorius schließt deutsche Kampfjets für die Ukraine aus

Update vom 13. April, 22.10 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht nach dem grünen Licht der Bundesregierung für eine Weitergabe von MiG-29-Kampfflugzeugen aus Polen an die Ukraine keinen Kurswechsel bei westlichen Kampfflugzeugen. Von Bedeutung sei alles, was schnell helfe, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Bamako, der Hauptstadt Malis.

„Es geht um MiGs, weil die unmittelbar eingesetzt werden können bei den ukrainischen Streitkräften, weil sie bekannt sind, weil sie sofort geflogen werden können, weil sowohl Unterhaltung als auch Instandsetzung und Wartung quasi reibungslos und übergangslos möglich sind“, sagte Pistorius. „Das gilt alles für westliche Flugzeuge, insbesondere solche, die wir in Deutschland haben, nicht. Von daher stellt sich diese Debatte für uns nicht.“

Ukraine-Krieg: Kiew will schnelle Verhandlungen zu EU-Beitritt, derweil tobt Kampf in Bachmut

Update vom 13. April, 21.00 Uhr: Angesichts der Bedrohung durch Russland drängen Kiew, Chisinau und Bukarest auf einen schnellen Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen Brüssels mit der Ukraine und der Republik Moldau. Das erklärten die Außen- und Verteidigungsminister der drei Nachbarländer am Donnerstag in Bukarest.

„Wir warten ungeduldig auf die Bewertung der Fortschritte in den zwei Staaten durch die EU-Kommission und den Beschluss, die Beitrittsverhandlungen der Ukraine und der Republik Moldau zur EU noch im Lauf dieses Jahres zu beginnen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.

Es solle nicht nur gezeigt werden, dass die Tür offen sei, sondern dass es auch einen klaren Plan gebe, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Es müsse ein umfassendes Sicherheitsnetz für alle Nationen der Region ausgearbeitet werden, die sich von dem „frei herumlaufenden Irren“ – gemeint ist Russland beziehungsweise Putin – bedroht fühlten. Dabei erwähnte Kuleba auch den Krieg zwischen Russland und Georgien von 2008. „Es ist an der Zeit, das Schwarze Meer in das zu verwandeln, was die Ostsee geworden ist: ein Meer der Nato“, betonte der Diplomat.

Ukraine-Krieg: Mehrere Personen bei Luftangriff auf Cherson getötet

Update vom 13. April, 19.00 Uhr: Bei russischen Artillerie- und Luftangriffen in der Region Cherson sind zwei Zivilpersonen getötet und mehrere Menschen verwundet worden, wie der Gouverneur der Region, Oleksandr Prokudin, mitteilte. Bereits am frühen Donnerstagmorgen sei ein Park in Cherson beschossen worden – dabei sei ein Mann getötet worden, sagte Prokudin.

Ukraine-Krieg: Berlin genehmigt polnische Kampfjet-Lieferung

Update vom 13. April, 17.30 Uhr: Die Bundesregierung hat die Lieferung von fünf MiG-29-Kampfjets durch Polen an die Ukraine genehmigt. Wie das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte, wurde ein entsprechender Wiederexportantrag Warschaus gebilligt. Nötig war die Genehmigung, weil die Flugzeuge ursprünglich aus Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR stammen.

Update vom 13. April, 16.18 Uhr: Die Lage um die seit Monaten schwer umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut spitzt sich nach Angaben beider Kriegsparteien weiter zu. Kämpfer der russischen Söldnertruppe Wagner setzten „hochintensive Kampfhandlungen fort, um den Feind aus den zentralen Vierteln der Stadt Artjomowsk (Bachmut) zu vertreiben“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Donnerstag. Die russischen Luftlandetruppen blockierten derweil Zufahrtswege der Ukrainer. Zugleich räumte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin selbst ein, es sei „noch zu früh, um von einer völligen Einkreisung von Bachmut zu sprechen“.

Auf ukrainischer Seite wurde bestätigt, dass russische Kämpfer ins Zentrum der völlig zerstörten Stadt vorgedrungen seien, die vor dem Krieg rund 70.000 Einwohner zählte. Brigadegeneral Olexij Hromow sprach von schweren Kämpfen sowie russischen Versuchen, durch die Eroberung der Dörfer Bohdaniwka und Iwaniwske die ukrainischen Einheiten in Bachmut einzukesseln.

Norwegen weist 15 russische mutmaßliche „Geheimdienstoffiziere“ aus

Update vom 13. April, 14.51 Uhr: Norwegen hat 15 an der russischen Botschaft in Oslo tätige mutmaßliche „Geheimdienstoffiziere“ ausgewiesen. „Die 15 Geheimdienstoffiziere sind Tätigkeiten nachgegangen, die mit ihrem diplomatischen Status nicht vereinbar sind“, erklärte Außenministerin Anniken Huitfeldt am Donnerstag. Demnach wurden sie zu „unerwünschten Personen“ erklärt und müssen das Land in Kürze verlassen. Die russische Botschaft antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zu dem Vorgang.

Das Nato-Mitglied Norwegen teilt eine 198 Kilometer lange Grenze mit Russland. Norwegische Geheimdienste benennen Russland und China regelmäßig als die größten Bedrohungen, wenn es um die Spionage geht. Bereits im April 2022, wenige Wochen nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, hatte Oslo drei der Spionage verdächtigte russische Diplomaten ausgewiesen. Moskau reagierte seinerseits mit der Ausweisung von drei norwegischen Diplomaten.

Kampfflugzeug-Lieferung an Polen? Bundesregierung will am Donnerstag entscheiden

Update vom 13. April, 14.18 Uhr: Die Bundesregierung will noch an diesem Donnerstag darüber entscheiden, ob sie Polen ihre Zustimmung für eine Lieferung von Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart an die Ukraine geben wird. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Rande eines Besuchs bei deutschen Soldaten im westafrikanischen Mali. Es geht um Jets vom Typ MiG-29 aus DDR-Altbeständen, die Deutschland an Polen abgegeben hatte. Berlin muss der Weitergabe jetzt zustimmen.

Er könne bestätigen, dass es den Antrag Polens gebe, sagte Pistorius am Donnerstag in Gao. „Er liegt vor.“ Das Bundeskanzleramt sei gerade in der Abstimmung mit dem Verteidigungsministerium und anderen Beteiligten. „Und die Zusage steht, dass eine Antwort an unsere polnischen Partner im Laufe des Tages ergehen wird.“

Pistorius wollte sich nicht dazu äußern, ob er eine Zustimmung zu dem Antrag Polens befürwortet. Er habe dazu eine Meinung. „Aber nicht jede Meinung, die man hat, muss man öffentlich verkünden. Sie können sich meine Meinung denken“, sagte er. Der SPD-Politiker gilt als entschiedener Befürworter einer Unterstützung der Ukraine mit allen möglichen Mitteln

Belarus wohl bereit, mit der Produktion von Bauteilen für russische Flugzeuge zu beginnen

Update vom 13. April, 12.55 Uhr: Belarus ist wohl bereit, mit der Produktion von Bauteilen für russische Flugzeuge zu beginnen. Das sagte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko am Donnerstag bei einem Treffen mit dem Präsidenten der Republik Tatarstan, Rustam Minnichanow. „Nachdem wir das erforderliche Know-how und die Produktionskapazitäten in Belarus erhalten haben, sind wir bereit, mit der Produktion einer Reihe von Komponenten zu beginnen“, zitierte die belarussische Zeitung Belarus Today Lukaschenko.

Update vom 13. April, 11.22 Uhr: Russland kritisiert Verzögerungen bei der Ausgabe von US-Visa an Moskaus UN-Delegation unter Leitung von Außenminister Sergej Lawrow kurz vor wichtigen Sitzungen des UN-Sicherheitsrats. „Bis jetzt wurde nicht eine einzige Einreiseerlaubnis erteilt“, schreibt Russlands Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, auf dem Telegram-Kanal der diplomatischen Vertretung. Russland hat im April den turnusmäßigen Vorsitz im UN-Sicherheitsrat übernommen. Lawrow soll die Sitzungen des Rats am 24. und 25. April leiten.

Ukraine-Krieg: Putin bewilligt Verhaftung von US-Reporter Gershkovich

Update vom 13. April, 10.10 Uhr: Im Falle des verhafteten Wall-Street-Journal-Reporters Evan Gershkovich hat der russische Präsident Wladimir Putin persönlich die Verhaftung wegen Spionagevorwürfen gebilligt – zum ersten Mal seit dem Kalten Krieg. Das berichtete Bloomberg auf Berufung nicht namentlich genannter Personen. Die Verhaftung des US-Reporters am 29. März markierte einen weiteren Tiefpunkt in den amerikanisch-russischen Beziehungen, die sich seit Putins Einmarsch in der Ukraine im vergangenen Jahr immer weiter verschlechtert haben.

„Dies sollte ein echter Weckruf sein, nicht nur für die USA, sondern für den gesamten Westen“, sagte Alina Polyakova, Präsidentin des Center for European Policy Analysis in Washington. „Es signalisiert, dass es in Putins Denken kein Zurück zu einer stabilen und verlässlichen Beziehung gibt.“

Ukraine-Krieg: Militärparaden auf der Krim offenbar abgesagt

Update vom 12. April, 15.10 Uhr: Aus Sicherheitsgründen wurden die von Russland geplanten Militärparaden auf der Krim abgesagt. Dies geht aus einer Mitteilung des von Moskau eingesetzten Ministerpräsidenten Sergej Aksjonow hervor. Weder zum 1. Mai noch zum 9. Mai – an dem der Sieg über Nazi-Deutschland gefeiert wird – soll es auf der annektierten Halbinsel Paraden oder Märsche geben – Grund ist der Ukraine-Krieg.

Aksjonow schrieb auf Telegram, dass man sich bei den örtlichen Behörden jedoch sicher die Mühe machen werde, die Gräber der gefallenen Weltkriegssoldaten „zu besuchen und ihnen zum Tag des Sieges zu gratulieren“. Indes behauptete der russische Gouverneur der Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, dass eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen sei. „Die Entscheidung, die Parade in Sewastopol abzuhalten, liegt in der Zuständigkeit des Verteidigungsministeriums“, schrieb Raswoschajew auf Telegram.

Ukraine-Krieg: Arbeitnehmerzahl in Russland drastisch gesunken

Update vom 12. April, 11.01 Uhr: Die Verluste infolge des Ukraine-Kriegs spürt Russland nicht nur auf dem Schlachtfeld. Die Zahl der Arbeitnehmer unter 35 Jahren ist in Russland im vergangenen Jahr um etwa 1,3 Millionen zurückgegangen. Das meldete am Dienstag (11. April) das russische Medienunternehmen RBK und berief sich dabei auf Daten der staatlichen Statistikbehörde Rosstat.

Begründet ist das zum Großteil in der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft. Aber nicht nur. Der Demograf Igor Efremow schätzte im Gespräch mit RBK, dass 2022 etwa 500.000 Russen ins Ausland abwanderten – gleichzeitig traten mehr als 300.000 Russen unter anderem wegen des Ukraine-Kriegs in den Militärdienst ein.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Kiew veröffentlicht neue Zahlen

Update vom 12. April, 9.25 Uhr: Russland hat am vergangenen Tag im Ukraine-Krieg angeblich deutlich mehr Soldaten verloren als in jüngster Zeit. Der ukrainische Generalstab meldet die Zahl der Toten auf Moskaus Seite regelmäßig; unabhängig verifizieren lassen sie sich zunächst nicht. Für den 11. April gab der Generalstab die Zahl der russischen Gefallenen binnen 24 Stunden mit etwa 730 an. An den Vortagen seien es immer etwa 500 Tote gewesen. Der Original-Post des ukrainischen Generalstabs auf Facebook. Eine Auswahl der jüngsten Angaben:

Russland erleidet Verluste im Ukraine-Krieg – Geheimdienst erwartet neue Taktik

Erstmeldung vom 11. April: Frankfurt – Im Ukraine-Krieg ändern die Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin ständig ihre Taktik, um die ukrainische Verteidigung durchbrechen zu können. Der britische Militärgeheimdienst geht jetzt von einer künftig stärkeren Einbindung der russischen Luftlandetruppen bei Offensivaktionen im Krieg aus.

Die in den ersten Kriegsmonaten von gravierenden Verlusten betroffenen Luftlandetruppen seien in den vergangenen Wochen mit dem Raketensystem TOS-1A ausgestattet worden, bekannt als „schwerer Flammenwerfer“, heißt es im täglichen Bulletin des britischen Verteidigungsministeriums.

Das System sei bisher üblicherweise von einer Spezialeinheit der russischen Armee in der Ukraine zum Schutz anderer Truppenteile gegen biologische, chemische sowie nukleare Waffen verwendet worden. Einsätze bei den Luftlandetruppen, die sowohl mit Hubschraubern als auch mit Fallschirmjägern operieren, sind den britischen Geheimdienstinformationen zufolge bisher nicht bekannt. Zuvor waren bereits Videos der Nutzung von TOS-1A durch russische Luftlandetruppen in sozialen Medien aufgetaucht. Die Waffe wird auch als „lodernde Sonne“ bezeichnet.

Russische Verluste: Ukrainischer Generalstab veröffentlicht neue Zahlen

Indes veröffentlichte der ukrainische Generalstab neue Zahlen zu Verlusten des russischen Militärs in der Ukraine. Der Mitteilung auf Facebook zufolge wurden bislang mehr als 179.000 russische Soldaten außer Gefecht gesetzt. Außerdem habe man 3.644 Panzer und 7038 gepanzerte Fahrzeuge zerstört.

Zerstört worden seien ferner 2765 Artilleriekanonen, 535 Mehrfachraketenwerfer, 282 Luftverteidigungssysteme, 307 Kampfjets und 293 Helikopter. Die Ukraine veröffentlicht zuletzt Aufnahmen, die den Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs zeigen sollen. (bb/nak/dpa)

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