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Griechenland schickt Militärschiffe - Türkei reagiert auf „Provokation“

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Von: Yasemin Kamisli

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Zwischen der Türkei und Griechenland herrscht eine angespannte Lage. Das schon etwas länger. (Symbolbild)
Zwischen der Türkei und Griechenland herrscht eine angespannte Lage. Das schon etwas länger. (Symbolbild) © Alexei Druzhinin / Imago

Der Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei spitzt sich zu. Die Türkei lehnt im östlichen Mittelmeer ein „provokatives“ griechisches Navtex ab.

Athen/Ankara – Zwischen der Türkei und Griechenland wachsen wieder die Spannungen. Auslöser ist diesmal ein Alarmsignal aus Griechenland, das über das in der Seefahrt übliche „Navtex“-System abgegeben worden war. Die Navigationswarnung galt für das Forschungsschiff Nautical Geo, das vom 16. bis 22. September für „wissenschaftliche Forschung“ östlich von Kreta unterwegs ist, in einem Gebiet also, das den türkischen Festlandsockel in der Ägäis umfasst. Die Türkei sprach daraufhin von einer „Provokation“ und gab am Montag (20.09.2021) einen Marine-Gegenalarm aus.

„Die Türkei ist entschlossen, ihre Rechte und Interessen auf ihrem Festlandsockel gegen solche rechtswidrigen, aggressiven und provokativen Versuche zu schützen und zu verteidigen, als Teil ihrer legitimen Rechte und Befugnisse, die sich aus dem Völkerrecht ergeben“, zitierte das Nachrichtenportal Hurriyet Daily News anonyme Quellen aus dem Verteidigungsministerium. Geleitet wird das Verteidigungsministerium von Hulusi Akar, Minister in der Regierung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.

Türkei-Griechenland Konflikt: Türkei sieht griechisches Militärboot als „Provokation“

Der Mittelmeer-Konflikt zwischen Türkei und Griechenland verschärft sich also weiter. Die anonymen Kritiker griffen auch „unbegründete“ griechische Medienberichte an, wonach Forschungen des Schiffes Nautical Geo zur „Kartierung einer möglichen Route für die Ostmediterran-Pipeline östlich von Kreta durch türkische Kriegsschiffe blockiert wurden.“

Der Mittelmeer-Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland existiert schon lange. Auch in der Aufnahme von Geflüchteten kommt es zu Uneinigkeiten.
Der Mittelmeer-Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland existiert schon lange. Auch in der Aufnahme von Geflüchteten kommt es zu Uneinigkeiten. © Imago

Sie ergänzten außerdem, dass die türkische Navtex-Warnung unter anderem wegen des Eingriffs in den türkischen Festlandsockel ergangen sei und dass die Aktion vorher nicht mit der Türkei abgestimmt worden sei.

Die türkische Regierung unter Recep Tayyip Erdogan habe wiederholt betont, dass Ankara dafür sei, alle offenen Probleme in der Region – einschließlich der Seestreitigkeiten – durch Völkerrecht, gutnachbarliche Beziehungen, Dialog und Verhandlungen zu lösen.

Der Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland im Mittelmeer läuft bereits seit mehreren Jahren. Es geht um die Kontrolle von Bodenschätzen auf dem Meeresgrund ebenso wie um die Vormachtstellung auf mehreren Inseln, darunter auch die zweigeteilte Insel Zypern. Zuletzt hatte auch Griechenland seinen Botschafter angewiesen, eine Protestnote an die Regierung von Recep Tayyip Erdogan in Ankara zu übergeben. Die griechische Regierung kritisierte darin das Verhalten türkischer Fischerboote, die angeblich illegal in griechischen Hoheitsgewässern gefischt hätten. (Yasemin Kamisli)

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