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Russische Besatzer in der Ukraine reagieren auf Offensive – mehr als 150.000 Soldaten stationiert

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Von: Bona Hyun

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Ukrainische Soldaten feuern eine Waffe ab
Die Ukraine bereitet eine Gegenoffensive vor (Symbolbild). © LIBKOS/dpa

Die erwartete Gegenoffensive im Ukraine-Krieg versetzt den Kreml in Alarmbereitschaft. Noch halten russische Besatzer Stellung in umkämpften Regionen.

Moskau –Fortschritte der Ukrainer nähren Hoffnung auf eine entscheidende Wende im Ukraine-Krieg. In Bachmut droht den russischen Soldaten sogar eine Einkesselung. Doch bis die Wende eintritt und die Ukrainer ihre Gebiete zurückerobern, könnte es noch dauern. Noch liefern sich beide Seite ununterbrochen schwere Kämpfe. Angaben des ukrainischen Geheimdiensts zeigen, wie es um die Vorbereitung der Gegenoffensive steht – und wie sich die Russen auf ukrainische Angriffe vorbereiten.

Ukraine-Krieg: Wie viele russische Besatzer sind Saporischschja und Cherson?

In den besetzten Gebieten Saporischschja und Cherson seien rund 152.000 russische Soldaten stationiert, sagte Andrij Tschernjak, ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes. Laut einem Bericht des Kyiv Independent behauptete Tschernjak, dass die russischen Truppen in der besetzten Oblast Saporischschja Verteidigungsmaßnahmen vorbereiten. Sie würden bestehende Befestigungen verstärken und neue bauen. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Die Ukrainer rechnen wohl mit keiner Offensive der russischen Soldaten. „Der Gegner ist sich darüber im Klaren, dass er absolut keine Kraft mehr für aktive Offensivaktionen hat. Die einzige Aufgabe, die vor ihnen liegt, ist die Aufrechterhaltung der Positionen, die sie derzeit haben. Eine weitere Offensive kommt absolut nicht infrage“, sagte Tschernjak. Laut ihm hat der ukrainische Militärgeheimdienst bei den russischen Truppen in der besetzten Oblast Cherson den gleichen Prozess beobachtet.

Gegenoffensive im Ukraine-Krieg längst begonnen? Maßnahmen „bereits im Gange“

Die Gegenoffensive wird als kritischer Zeitpunkt für die Rückeroberung der von Russland kontrollierten ukrainischen Gebiete angesehen. Die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maliar sagte am 19. April im staatlichen Fernsehen, dass „komplexe Maßnahmen“ der geplanten Gegenoffensive der Ukraine im Osten „bereits im Gange“ seien.

Aus Sicht von Militärexperten dürfte die Gegenoffensive der Ukrainer schon begonnen haben – zumindest Elemente davon zur Vorbereitung. „Wir gehen davon aus, dass die feindliche Gegenoffensive begonnen hat“, schrieb der russische Kriegsblogger Evgeny Poddubny am 11. Mai auf Telegram. In den vergangenen Wochen wurden gezielt Infrastrukturobjekte im Hinterland mit Drohnen unter Beschuss genommen, sei es in Südrussland oder den von Russland besetzten Gebieten. Nordwestlich von Bachmut bei Berchiwka räumte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, einen Rückzug russischer Einheiten ein.

Sorge um Gegenoffensive– Prigoschin ist in Alarmbereitschaft

Vor allem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist in Alarmbereitschaft – möglicherweise aus Sorge um weitere Verluste Russlands. Immerhin wurden seine Söldner oft rücksichtslos als Kanonenfutter geopfert. Prigoschin hatte neulich wiederholt den Munitionsmangel und über die seiner Ansicht nach fehlende Unterstützung seitens des Verteidigungsministeriums. Zudem musste Russland hohe Verluste auf eigener Seite in Kauf nehmen.

Die Verluste der Ukrainer bei der Verteidigung waren zwar ebenfalls hoch, aber nicht so gravierend wie die der Angreifer. Im Hinterland konnte Kiew derweil Angriffsverbände zusammenstellen, mit modernen Waffen aus Nato-Ländern ausstatten und trainieren. Einen entscheidenden Beitrag könnten die britischen Storm Shadows leisten, die als „Game-Changer“ gelten und den Ukraine-Krieg verändern sollen. (bohy)

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