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„Sea-Watch 3“ rettet 322 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer

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Ein Rettungsboot bringt gerettete Menschen zur Sea-Watch 3 auf dem Mittelmeer.
Ein Rettungsboot bringt gerettete Menschen zur Sea-Watch 3 auf dem Mittelmeer. © Sandra Singh/dpa

Die von der EU finanzierte Küstenwache soll erneut illegale Rückführungen durchgeführt haben. Damit werden Flüchtende an der Überfahrt nach Europa gehindert.

Berlin – Die deutsche Hilfsorganisation „Sea-Watch 3“ hat bei mehreren Einsätzen im Mittelmeer nach eigenen Angaben mehr als 300 Menschen gerettet. Wie die Organisation am Montag (18.10.2021) auf Twitter mitteilte, nahm ihr Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ von drei Flüchtlingsbooten am Montagmorgen insgesamt 202 Menschen auf.

Am Sonntag hatten die Seenotretter bei zwei Einsätzen bereits 120 Menschen aufgenommen. Insgesamt holten die Aktivist:innen damit 322 Menschen an Bord ihres Schiffes. Am späten Sonntagabend hatte die Organisation zudem mitgeteilt, bei einem Kontrollflug zwei „illegale Rückführungen“ durch die libysche Küstenwache beobachtet zu haben.

Flucht über Mittelmeer: Flüchtende legen von der libyschen Küste mit dem Ziel Europa ab

Die libysche Küstenwache wird unter anderem von der EU ausgebildet und finanziert, um Flüchtende an der Überfahrt nach Europa zu hindern. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind die Flüchtenden in dem Bürgerkriegsland Libyen Folter und Hunger ausgesetzt. Auch das UN-Menschenrechtsbüro äußerte sich tief besorgt über die anhaltende Gewalt gegen Flüchtende und andere Migrant:innen in Libyen. 

Die meisten Migrant:innen und Flüchtenden legen von den Küsten Libyens oder Tunesiens mit dem Ziel Europa ab. Sie steuern oft Italien oder Malta als erstes Ziel an. Am Montag berichtete die Nachrichtenagentur Ansa von mehreren Booten mit insgesamt rund 220 Menschen, die seit der zurückliegenden Nacht die Insel Lampedusa erreicht hatten. Das italienische Eiland liegt zwischen Malta und Tunesien.  

1400 Menschen im Jahr 2021 im Mittelmeer gestorben

Seit Jahresbeginn sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bereits etwa 1400 Flüchtende bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer gestorben. Nach offiziellen Zahlen waren es im vergangenen Jahr mehr als 1200 Todesopfer. Fachleute gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. (ktho/AFP)

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