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Landtagswahl in Schleswig-Holstein: CDU in Umfragen vorn – AfD muss zittern

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Von: Andreas Schmid

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Daniel Günther (Mitte) auf einer Wahlkampfveranstaltung in Schleswig-Holstein mit CDU-Chef Friedrich Merz.
Daniel Günther (m.) auf einer Wahlkampfveranstaltung in Schleswig-Holstein mit CDU-Chef Friedrich Merz. Günther wird wohl Ministerpräsident bleiben. © Petra Nowack/Imago Images

Zuletzt hat die CDU eine Landtagswahl blamabel verloren, in Schleswig-Holstein könnte sie sich aber wieder rehabilitieren.

Kiel – Für die CDU läuft es seit der Bundestagswahl 2021 nicht wirklich rund: Im Bund ging es für die Christdemokraten in die Opposition. Ein neuer Parteichef musste her. Ende März wurden sie im Saarland krachend abgewählt. Tobias Hans musste sich Anke Rehlinger von der SPD klar geschlagen geben. Zum ersten Mal seit 2017 gab es an einer Landesspitze wieder einen Farbwechsel.

Im Mai stehen nun zwei weitere Landtagswahlen auf dem Programm. Während die CDU in Nordrhein-Westfalen den nächsten Ministerpräsidentenposten zu verlieren droht, sieht es in Schleswig-Holstein vergleichsweise gut aus. Aktuelle Umfragen deuten darauf hin, dass die CDU am 8. Mai triumphieren wird – und Daniel Günther damit Ministerpräsident bleibt. Seinem Herausforderer von der SPD, Thomas Losse-Müller, bliebe das Nachsehen.

Landtagswahl 2022 in Schleswig-Holstein: CDU in Umfragen vorn – AfD muss zittern

In einer aktuellen Umfrage zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein von infratest dimap im Auftrag des NDR erreicht die CDU 36 Prozent. Das wären vier Prozentpunkte mehr als bei der letzten Schleswig-Holstein-Wahl 2017 und rund zehn Prozentpunkte mehr als in der gesamtdeutschen Sonntagsfrage. Die SPD wiederum kommt auf 20 Prozent und landet laut Umfrage damit knapp vor den Grünen (18 Prozent).

Dahinter folgt die FDP mit acht Prozent. Die AfD erreicht laut Umfrage sechs Prozent und muss damit um den Einzug in den Kieler Landtag zittern. Komplettiert wird das mögliche Landtagsfeld vom Südschleswigschen Wählerverband (SSW), der auf vier Prozent kommt. Als Minderheitenpartei ist der SSW von der Fünf-Prozent-Hürde befreit. Die Linke spielt im Norden Deutschlands keine große Rolle und rangiert in Umfragen bei zwei bis drei Prozent. Der Wiedereinzug in den Landtag nach zehn Jahren ist mehr als fraglich.

Andere Umfragen stuften die CDU zuletzt zwar ebenfalls als stärkste Kraft ein, allerdings mit deutlich geringerem Abstand zur SPD. So sah eine INSA-Erhebung im Auftrag der Bild-Zeitung die CDU bei 28 und die Sozialdemokraten bei 27 Prozent. Das Institut Wahlkreisprognose wiederum ging sogar von 37 Prozent aus. Die Umfragen wurden in den letzten beiden März-Wochen durchgeführt.

Hinweis zur NDR-Umfrage

Infratest dimap befragte für die Erhebung vom 24. bis 29. März 1158 Wahlberechtigte in Schleswig-Holstein per Telefon oder online. Die Fehlermarge der Umfrage liegt zwischen zwei und drei Prozentpunkten.

Landtagswahl 2022 in Schleswig-Holstein: Erneut Jamaika? Günther sehr beliebt

In Schleswig-Holstein regiert derzeit eine Jamaika-Koalition bestehend aus CDU, Grünen und FDP: ein Bündnis, das auch nach der Wahl wieder möglich scheint. Laut den aktuellen Erhebungen wäre übrigens auch Schwarz-Grün wie in Baden-Württemberg denkbar. Dann würde die FDP nicht mehr gebraucht werden. Möglich wäre rechnerisch auch eine große Koalition aus CDU und SPD. Für eine Ampel (SPD, Grüne, FDP) würde es laut Umfrage knapp nicht reichen.

Der Zuspruch für eine unionsgeführte Landesregierung stützt sich laut Umfrage auch auf die Popularität von Ministerpräsident Günther. Drei Viertel der Wahlberechtigten (74 Prozent) sind mit seiner Arbeit zufrieden. Er liegt bei der Politikerzufriedenheit damit im bundesweiten Infratest-Vergleich auf Platz eins. Die CDU wird damit wohl dank Günther die Regierungsoberhand an der Ostsee behalten: nicht unerheblich, da die SPD zuletzt mit der Anzahl der Regierungschef:innen gleichgezogen war.

Die Ministerpräsident:innen in Deutschland nach Parteizugehörigkeit

SPD: 7Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg. Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz
Union: 7Bayern (CSU), Hessen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein
Grüne: 1Baden-Württemberg
Linke: 1Thüringen

SPD-Herausforderer Thomas Losse-Müller erreicht eine Zustimmung von 15 Prozent. Es scheint, als ob der 48-Jährige, eher vom Bundestrend der SPD profitiert als von seiner eigenen Vita. Bisher war Losse-Müller ein politisch unbeschriebenes Blatt. Erst seit 2020 ist er Mitglied der SPD, vorher war er bei den Grünen – und arbeitete als Staatssekretär für seine jetzige Grünen-Konkurrentin Monika Heinold im Finanzministerium. Die Spitzenkandidatin der Grünen überzeugt insgesamt 41 Prozent der Wähler:innen. (as)

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