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Wagenknecht nie im Bundestag? Linken-Politikerin verteidigt sich mit Krankmeldungen und YouTube

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Von: Franziska Schwarz

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Die CDU-Politiker Merz und Amthor „vermissen“ Wagenknecht im Plenarsaal. Die Linken-Politikerin findet, dass sie trotzdem Oppositionsarbeit leistet.

Berlin – Sahra Wagenknecht fehlte zuletzt häufig bei Terminen im Bundestag und auch bei Fraktionssitzungen, Klausurtagungen und Parteitagen ihrer Partei - und wird dafür jetzt von Unionspolitikern gerüffelt. Das berichtet das ARD-Hauptstadtstudio. „Es wäre doch ganz schön, wenn die Kollegin hier wäre, anstatt in Deutschland durch jede Fernsehsendung zu gehen“, sagte etwa CDU-Chef Friedrich Merz.

Parteikollege Philipp Amthor stimmte ein: „Wo ist Frau Wagenknecht eigentlich? Sie ist nicht mehr hier, die letzten neun Abstimmungen hat sie verpasst, ihre aktuelle Stunde auch“, rief er laut dem Bericht in den Plenarsaal. Wagenknecht antwortete der Anfrage des ARD-Hauptstadtstudios und begründete ihr Fehlen mit Krankschreibungen, die teils für ganze Sitzungswochen galten.

Die Linken-Politikerin fügte aber auch hinzu: „Ich habe öffentlichkeitswirksamer Oppositionsarbeit gemacht als viele andere Abgeordnete. Meine letzte Bundestagsrede zum Ukraine-Krieg ist allein auf meinem eigenen Youtube-Kanal von mehr als 1,3 Millionen Menschen angeschaut worden.“

Sahra Wagenknecht
Sahra Wagenknecht ist nur selten im Bundestag zu sehen. © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Wagenknecht lässt Bundestagstermine sausen – Linken-MdB will sie ohnehin nicht mehr sein

Außerdem nehme sie „Medientermine, Sendungsaufzeichnungen oder öffentliche Veranstaltungen“, zitierte die ARD weiter aus Wagenknechts E-Mail. Zuletzt hatte Wagenknecht mit einer zusammen mit Alice Schwarzer organisierten Demo in Berlin – Motto: „Aufstand für den Frieden“ – für eine Kontroverse im Ukraine-Krieg gesorgt, auch in der eigenen Partei. Die hatte sich von der Kundgebung distanziert.

Gespalten ist die Linke schon länger. Parteichef Martin Schirdewan betonte Anfang März aber, dass er trotz des Zerwürfnisses zwischen der Parteispitze und Wagenknecht nicht mit einem Zerfall der Partei oder der Fraktion rechne. Er mahnte zur Geschlossenheit. Allerdings „schmerzen mich die Mitgliederverluste sehr“, räumte er ein.

Wagenknecht hatte zuvor angekündigt, sie wolle nicht erneut für die Linke für den Bundestag kandidieren - und außerdem schon vergangenes Jahr öffentlich erwägt, eine neue Partei zu gründen. Im Parteiensystem gebe es eine Leerstelle, die die Linke nicht ausfülle, hieß es damals aus ihrem Umfeld. (frs mit Material der AFP)

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